In neuem Glanze

Wer sich dieser Tage wagt, hinter mir zu fahren, wenn ich velocipedär unterwegs bin, der sollte sich diese Warnung gefallen lassen: Pass auf! Denn seit heute Nachmittag strahle ich zum Hinterteil raus! Will sagen: vom hinteren Schutzblech weg. Ausgedeutscht heisst das, dass ich mich endlich dazu durchgerungen habe, das Rücklicht zu ersetzen. Somit haben sich die Gesamtausgaben für meinen fahrbaren Untersatz um satte Fr. 5.50 erhöht, und meine Sicherheit im Strassenverkehr ist nun für alle Zeiten gewährleistet, denn so hell und rot wie ich, so leuchtet sonst bestimmt keiner!

Keine Frage, mit neuem Licht muss man seinen Drahtesel gleich ausprobieren, und was böte sich da eher an als ein Besuch in Bolzlis neuer Wohnung! Der hat ja schon vor etlichen Dekaden sein neues Domizil bezogen, und noch nie, nie! habe ich es zu Gesicht bekommen. Dem wurde also, wie erwähnt, heute Abend Abhilfe geschafft, und einen Film gab’s auch zu schauen. Dabei habe ich gelernt, dass Advokaten gar teuflische Kreaturen sein können. Darob habe ich nun zwar einigen Verpflichtungen nicht nachkommen können — studieren verpflichtet! –, aber heute ist nicht aller Morgen Abend, und morgen Abend kann ich dann nachholen, was ich zu tun habe. Es sei denn, es laufe ein wahnsinnig guter Film im Kino. Aber man wird sehen.
Gute Nacht.

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