Nein, bequem war’s eigentlich nicht.

Ich dachte immer, die Fassbar habe offen, geschehe, was wolle. Gestern aber war sie zu. Und als ich nun geschwind nach «Fassbar Bern» gegoogelt habe, um die tatsächlichen Öffnungszeiten zu eruieren, bin ich leider auch nicht schlauer geworden, denn nicht eine Fassbar-Website kommt zuoberst, sondern eine ganz andere… item.

Die Junkere hat jedenfalls immer offen, wenn man sie braucht. Und wenn man sie dann nicht mehr braucht, macht man sich über die Nydeggbrücke auf den Heimweg.

Ich war ohne Fahrrad unterwegs, gestern, weil es so geregnet hatte. Ich werde wohl langsam bequem, aber wenn ich an einem Abend schon an die 100 Franken ausgebe, so fällt ein Trambillet für Fr. 1.90 auch nicht mehr so ins Gewicht. Und zu Fuss gestaltet sich normalerweise der Heimweg weniger gefährlich. Jedenfalls aber hatte mein Heimwegpartner ein Fahrrad dabei, und so richtete ich mich gemütlich auf seinem Sattel ein, währenddem er mich über die Brücke strampelte.

Kurz vor dem Bärengraben näherte sich von hinten ein Auto, und wir alle wissen, dass dies — aus historischen Gründen — einfach ein Polizeiauto gewesen sein muss,  und so war es auch, denn alsbald erkundigte sich eine autoritäre Stimme nach unserem Befinden: «Isches wenigschtens bequem?», fragte der Lautsprecher, und sofort sprang ich mit Salto mortale und Heckklappe vom Sattel, um einer Busse zu entgehen. Erfolgreich, wie sich herausstellte. Durch das heruntergelassene Fenster bedankte sich der Polizist beim überholen, und das Auto düste von dannen. Wir schuhten zu Fuss den Muristutz hinauf, froh, von der Zuchtrute der Gesetzeshüter nur leicht gestreift und nicht ganz umgehauen worden zu sein.

7 thoughts on “Nein, bequem war’s eigentlich nicht.”

  1. muesch mr mau zeige, wi dir das machet ufm velo (i schliesse es tandem us), we du ufm sattu hockisch u dr angr tschaupet (ha vorstelligsblockade)…

  2. Pingback: Mänus Tagebuch

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