Die staatsbürgerliche Pflicht

Meine staatsbürgerliche Pflicht ist mir in Form einer Verfügung ins Haus geflattert. Das macht schon Eindruck,  wenn auf diesem offiziell wirkenden Blatt Papier so Sachen geschrieben stehen, wie zum Beispiel: «Es gehört deshalb zu den staatsbürgerlichen Pflichten, dass die Stimmberechtigten […] eingesetzt werden können.», oder: «Der Gemeinderat der Stadt Bern hat Sie […] gewählt.» Potzblitz! Da haben die also am runden Tisch diskutiert, und schliesslich hat der Alex persönlich gesagt, «So, mir wähle jitz, i Stimme für e Mänu Friedli, wär isch derfür?», und am Ende waren alle dafür, und deshalb bin ich nun gewählt? Ich fühle mich gebauchpinselt!

Sogar ein Ernennungsschreiben habe ich als Beilage erhalten, und ein Auszug aus den kantonalen und städtischen Vorschriften.

Aber wofür wurde ich den gewählt, zu was ernannt? Ich will es dir verraten: Ich wurde auserkoren, an den kommenden National- und Ständeratswahlen an Samstag und Sonntag an der Urne zu sitzen und aufzupassen. Dies also ist meine staatsbürgerliche Pflicht, und ich würde die ja sehr gerne wahrnehmen, nur leider passt sie mir so ganz und gar nicht in meinen Terminkalender. So muss ich jetzt wohl oder übel ein Dispensationsgesuch schreiben, und hoffen, dass eine Probe mit der RBB am Sonntag Morgen als zwingender Grund für Absenz akzeptiert werden wird.

4 thoughts on “Die staatsbürgerliche Pflicht”

  1. Ich bezweifle sehr, dass dieser scheinbar triftige Grund auf Alex den Cüplisüüfer überzeugend wirkt.
    Übrigens werde ich für die Gemeinde Köniz auch tätig sein – allerdings erhalte ich dafür 100.- 🙂

  2. ich war für die gemeinde köniz auch schon mal tätig (stimmen zählen bei neun (!) vorlagen gleichzeitig) und ich habe noch nicht einmal einen warmen händedruck gekriegt.

  3. Üüüü Dir, machet mir nid Angscht… weil, wenn die Friedlis diesmal dran sind im Alphabet, dann trifft’s mich ja auch – und auch ich muss dann ein Gsüechli stellen, weil ich an dem Wochenende doch schon meinem geschätzten Arbeitgeber verpflichtet bin. Der Lexu kann ja für mich zählen, so macht er nichts dümmeres. 😉

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