Ein Tag im Leben des Homo frittellensis

Wie sieht eigentlich so ein Tag im Leben eines durchschnittlichen Homo frittellenis aus? Gehen wir chronologisch vor:

7:00: Der Wecker schellt. Soll er doch.
7:08: Der Wecker schellt. Ich haue nochmal drauf.
7:16: Der Wecker schellt. MÜHSAM!
7:24: Der Wecker schellt. IST JA GUT!!! Ich stelle ihn endgültig ab und stehe dann mal auf.
7:47: Hoppla. Anscheinend bin ich wieder eingenickt. Jetzt aber auf!
7:49: Zuerst mal unter die Dusche stellen. Der schwierigste Teil des Tages erwartet mich: die richtige Wassertemperatur finden!
7:56: Ja, bald hab ich sie…
8:04: …ja, endlich. Jetzt kann ich wirklich duschen.
8:28: Fertig (man soll ja nicht schon am frühen Morgen mit Pressieren beginnen). Ich entsteige der Dusche und besteige die Kleider.
8:32: Frisieren, Linsen montieren, alles will gemacht sein.
8:53: Schon so spät? Das reicht nicht mehr fürs Frühstück. Aber bevor ich ins Büro gehe, will ich noch ganz schnell meine E-Mails checken. Wirklich nur ganz schnell.
10:41: Nun muss ich aber los!
10:44: Gegenwind auf dem Velo ist wirklich mühsam! Wenigstens regnet’s nicht.
10:57: Endlich da. Ich steige in die Tiefen des Informatikdienstebürokomplexes hinab und erreiche mein Ziel, das 1. UG. Meine grüne Seele windet sich in Qualen: Im Büro brennt Licht, die Rollläden sind unten. Also mach ich die zuerst mal auf. Das Licht lass ich brennen.
10:58: Soll ich mir ein Käffchen gönnen? Eines kann wohl nicht schaden.
10:59: Während die Kaffeemaschine rattert, lass ich mal den Computer an. Und den Bildschirm. Und den zweiten Bildschirm auch. Und die Böxli.
11:00 Kaffee ist fertig! Viel Zucker, viel Milch. Ach, schon wieder kein Löffelchen hier. Ich unternehme einen geschwinden Ausflug in die Mensa und leihe mir eines.
11:03: Wieder zurück kann ich mich einloggen. Nun muss ich zuerst mal die E-Mails checken! Und meine RSS-Feeds durchlesen.
11:51: Langsam sollte man das Mittagessen planen. Mensa? Auswärts? Der Menuplan entscheidet.
11:57: «Halloooooo!! Mannnnn, chumm ändlech!!!» Aha. Casi, Reufi, Amsi, alle sind sie da und warten ungeduldig. Dann machen wir uns eben auf den Weg.
13:32: Ich habe schon besser zu Mittag gegessen. Aber auch schon schlechter. Und ich lebe noch, ist das nicht die Hauptsache? Nun kann ich mich voller Elan in die Arbeit stürzen.
13:34: Coffeetime!
13:52: Einen Kaffee in Ehren kann niemand verwehren.
14:29: Arbeiten macht durstig! Trinken wir einen Kaffee.
14:59: Ich muss mal aufs Klo. Ich leere meine Blase, die Maschine füllt meine Kaffeetasse.
15:34: Weshalb bin ich so zittrig? Dagegen hilft nur eines: Kaffee.
16:01: Die Leute im Nachbarbüro sind wieder mal schrecklich Laut. Ich ertränke ihre Geräusche in einem Kaffee, das hilft immer!
16:20: Zwischendurch gönne ich mir natürlich auch einen Schluck Wasser — ich will ja gesund Leben! Leider ist mein Wasserfläschchen leer. Währenddem ich’s auf dem Klo auffülle, füllt die Kaffeemaschine meine Tasse.
16:34: Es ist so heiss im Büro! Und das mitte Februar! Ich ziehe den Pullover aus, und mir einen Kaffee rein.
17:01: Genug gearbeitet heute. Noch schnell einen Kaffee als Wegstärkung. Den Löffel bringe ich morgen zurück. Oder übermorgen. Oder so.
17:03: Ja, Kaffee ist ein wundersamer Treibstoff. Ich bin bereits zu Hause.
17:05: Hunger! Znachtessen!
17:07: Und was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend? Fernsehen
17:08: Geht ja nicht. Das Wohnzimmer ist überstellt. Wir haben ja noch die Handwerker im Haus.
17:09: Also an den Computer. OpenTTD bietet sich immer an.
3:04: Langsam klingt die Wirkung des Kaffees ab. Bald geh ich ins Bett.
4:49: Nur noch diesen Zug da erneuern, und vielleicht noch eine einizge Linie dazubauen. Dann ist aber Schluss!
5:01: Ah, ein UFO hat die Gleise zerstört. Muss ich flicken.
5:35: Draussen pfeifen die Vögel. Spinnen die, mitten in der Nacht!?
5:59: Jetzt lohnt sich’s nicht mehr, schlafen zu gehen. Spiele ich halt noch ein wenig weiter.
7:00: Der Wecker schellt. Ich bin schon wach.

14 thoughts on “Ein Tag im Leben des Homo frittellensis”

  1. ein fauler pleger biste trotzdem! Fast so schlimm wie Jusstudenten! Nur haben wir mehr Stil (per definitionem, muss ich (überflüssigerweise anfügen)): wir essen in der UniS und nicht in der stinkigen Mensa. Und Café im «parterre» oder in Polo Hofers Stammbeiz beim Kornhaus und nicht Marke exwiBrunz selfmade.

  2. Ich sage dem nicht «mehr Stil», ich nenne das «elitäääär» 😛
    Übrigens ist der Kaffe selbstverständlich nicht diese ExWi-Suppe, sondern Informatikdienste-gebrautes Edelgetränk!

  3. A Propos Geschreibsel: Das Wort Habseligkeiten kommt von der Habsel (aha, man beachte die Analogie zum Geschreibsel), und sind damit eine Hábseligkeiten (der a ist kurz und betont, der e kurz und unbetont) nicht von den hab-séélig-keiten.

    Nume so. Vilech googlet ja mau öpper derna oder so. U überhoupt.

  4. …und ich vermisse e chli Deinen Erplusiasmus (Ehtusiasmus ist die weibliche Form) für offene WLans, mein guter Freund. Dein Router ist sicher hackbar… Glaub mir es ist ein nettes Vergnügen und vermag unmengen von Zeit zu vernichten! This hat’s auch geflashed.

  5. Dass es This geflashed hat, weiss ich. Und ich möchte seinem Beispiel nicht unbedingt nacheifern 🙂 Zudem müsste ich ja nichtmal meinen Router hacken. Mit ein wenig Bash-Magie und hostapd-Kenntnis ginge das auch (Netgear-WLAN-Karte mit Atheros-Chip sei dank!)

  6. …wenn einer Deiner Chefs das liest, bliebt ihm eigentlich nur noch die Entlassung. Nicht nur, dass Du so spät kommst, dass sich die Pausen nahtlos mit dem Mittag verbinden, nein: Während der verbleibenden Zeit wird auch noch die ganze Zeit zwischen Kaffemaschine und WC oszilliert. Arbeitest Du auch mal oder ziehst Du nur den Zapfen??? Im Sinne des Bernischen Personalgesetzes setzt DU damit einen sogenannten TRIFTIGEN (!) Grund für eine Kündigung. Genau, weil Du sowas wie ein Beamter bist, braucht Dein Chef einen Grund zum Kündigen, und nicht irgendeinen, sondern eben einen TRIFTIGEN.

    Was für ein Game hast Du denn da gespielt? Tönt interessant 🙂

  7. Dann kann ich ja bloss hoffen, dass mein Chef diesen Eintrag nie zu Gesucht bekommt :-). Betreffend OpenTTD: Es geht darum, mit Zügen, Bussen, Flugzeugen und Schiffen ein Transportunternehmen aufzubauen. Es vernichtet blödsinnig viel Zeit, weil’s halt einfach eines der genialsten Spiele ist, wo gibt’s, UND es benötigt nicht mal eine High-End-Super-Duper-Turbinen-Grafikkarte. Ich seh schon, ich muss einen Link posten: http://www.openttd.com/
    Ach ja, gibt’s denn irgend eine Definition von TRIFTIG? Oder liegt das im Ermessensspielraum der Bundesrichter?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.