So lässig!

Der Sommer ist mit voller Wucht ins Gefüge der Jahreszeiten eingefahren, und wir alle wissen, was das bedeutet: Das heisst nicht etwa Nahkampf oder Blut (wie es vielleicht Gerhard Blocher formulieren würde), sondern vielmehr Hitze und Spaziergänge draussen, vorzugsweise am kühlenden Ufer der schönen, grünen Aare.

Und  wenn die Temperaturen steigen und einem den Schweiss auf die Stirn treiben, ist die Zeit gekommen, da sich Menschen in der Aare tummeln und Abkühlung suchen. So auch heute, als eine Gruppe junger Männer marziliwärts trieb, währenddem ich meinen Schritt gen Eichholz gerichtet hatte.

Männer in Flüssen sind generell eine relativ laute Angelegenheit, und so mag es nicht weiter verwundern, dass ich ihrer Unterhaltung während der kurzen Zeit, in welcher sich unsere Wege kreuzten, lauschen konnte.

Der erste sagte: «So geil!» Darauf der zweite: «So guet», und sogleich der dritte: «Oooh joooooah!» mit leicht obszönem Unterton. Daraufhin konterte der erste mit: «So lässig!» und schon ging es im Chor weiter mit «Oooh-hoo-hoooh» und «Jaaah» und «Soo geil».

Mir war natürlich umgehend klar, was da zitiert wurde, nämlich ein ominöses YouTube-Video, von dessen Verlinkung ich aus Respekt vor dem Hauptdarsteller nun absehe. Die Männer hatten jedenfalls ein Mordsgaudi dabei, und auch mich brachte das zum Schmunzeln, zeigt es doch, dass wahrscheinlich die halbe Schweiz dieses Video kennt. Wie klein die Welt doch manchmal ist!

Wie man einen Sonntag beginnen kann

Heute habe ich den Sonntag einmal mit einem prächtigen Frühstück auf dem Balkon begonnen: Gonfischnitteli, Gaggo, ein Glesli Orangensaft, ein Joghurt, wie es sich gehört. Das ganze garniert mit einem schönen Stück Sonnenschein und Reeto von Gunten und DRS 3 in Hintergrund. Den Reeto, den finde ich nämlich noch ganz amüsant.

Und dann, als ich mir Milch in die Tasse nachgoss, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren!

Nachdem ich die Sauerei von den Schultern abgeklopft und vom Boden aufgewischt hatte, fand ich Zeit, darüber zu sinnieren: Auf dem Milch-Tetrapak der Migros – Vollmilch, bitteschön! – steht es nämlich glasklar geschrieben: «Wiesenmilch» steht da. Schön! Ich freue mich, Milch von einer Wiese zu trinken, das vermittelt mit ein gutes und gesundes Gefühl! Glückliche Kühe fressen sich auf einer saftigen Wiese einen fetten Bauch an und munter plätschert daraufhin ein Bächlein frischer Wiesenmilch aus ihren Eutern! Lecker!

Für die geschätzten Mitbewohner aus der französischen Schweiz wird da aber schon gehörig mehr Aufwand betrieben: «Lait de prairie», also Milch aus der Prärie, bekommen die zu trinken! Wohl werden in der nordamerikanischen Steppe von feinfühligen Sioux-Indianern die Bisons sorgsam in mühseliger Handarbeit gemolken, die Milch mittels Expressdampfer in die Region Bern verfrachtet und in ansehnliche Tetrapaks abgefüllt. Ebenfalls ein schönes Bild. Vielleicht trinke ich morgen zur Abwechslung einmal ein französisches Glas Milch und schaue, ob ich einen Unterschied bemerke.

Der grösste, allergrösste Aufwand aber wird unseren lieben Mitbewohnern aus der italienischen Schweiz zuteil, nämlich gibt es für diese «Latte di pascolo» zum Genuss. Ich konnte es kaum glauben: Da hat nun also die Migros tatsächlich mit Marco Pascolo die Abmachung, dass dieser höchstpersönlich Kühe melkt, um fürs Tessin die Milch zu  gewinnen? Nicht schlecht, finde ich! Ein Kränzchen ist ihm dafür zu winden! Ich weiss ja nicht, wieviele Hektoliter Milch tagtäglich getrunken werden, aber einige werden es sein, und dadurch dürfte Herr Pascolo wohl ganz schön ins Schwitzen kommen. Allerdings wird es sich das als ehemaliger Nationaltorhüter gewohnt sein.

Und damit Du diesen Beitrag nicht ganz umsonst gelesen hast, seien Dir hiermit noch die Konzerte des Projektes DUAL des Variaton Projektorchesters ans Herz gelegt: 1. und 2. Juni 2012, 20:30 Uhr, Dampfzentrale Bern. Vorverkauf bei starticket.ch. Stücke von Pärt, Wagner, Strawinski. Zusammen mit Hans Koch/Bassklarinette, Fredy Studer/Perkussion, DJ Ramax/Turntables. Vorgeschmack: Youtube.

Swing Bop!

Um meine unsägliche Aufforderung von gestern Nacht, man möge doch bitte seine Adresse als Kommentar oder E-Mail (an: postkarte@fritteli.ch!) hinterlassen, wenn man gerne mit einer Postkarte aus Berlin beglückt würde, schnellstmöglich in der Versenkung verschwinden zu lassen, damit ich nicht plötzlich noch den Kugelschreiber zücken muss, um meine krakelige Handschrift auf Reisen zu schicken, schiebe ich hurtig einen neuen Beitrag in die Öffentlichkeit.

Es handelt sich hierbei um eine rein persönliche Geschmacksbekundung in musikalischer Hinsicht: Durch pur lauteren Zufall bin ich heute auf Youtube über ein Video gestolpert, dessen bildlicher Inhalt mir gänzlich egal ist, von dessen musikalischer Untermalung hingegen ich zu meinem eigenen Erstaunen meinen Hintern in Bewegung versetzt sah, derart hat mich das rhythmische Gedudel mitgerissen. Schade, dass man in unserem Mittelraumbüro nur schlecht umhertanzen kann, ohne gleich als psychisch defekt abgestempelt zu werden.

Elektronisch-jazzig nenne ich die Stilrichtung in meiner unbeholfenen Sprache. Und hier kommt das Wunderwerk, welches Der Dritte Raum zustande gebracht haben; es nennt sich Swing Bop und groovt ganz unheimlich: http://www.youtube.com/watch?v=moy3KNJnn84

Und nun höre Dir das Lied an, tanze wild durch Deine Wohnung und vergiss alles, was ich jemals über Postkarten geschrieben habe!

Jahreskonzert! Inkl. Fieberwahn und Weltenkrieg! Wow! Pa-Tsching! Za-Doff! Kra-Wall!

Momentan habe ich wieder mal Zeit. Nicht etwa, weil’s nichts zu tun gäbe, sondern viel eher, weil ich nichts zu tun imstande bin. Das Fieber kommt und geht, schwankt innert Tagesgrenzen zwischen 36.5 und 39°C. Nicht gerade die optimalen Voraussetzungen, um morgen Samstag, 21. Mai 2011 um 20 Uhr das RBB-Jahreskonzert unter dem Motto «Erde, Sterne, Galaxien» im Zentrumssaal Schönbühl zu bestreiten. Bereits jetzt bedanke ich mich deshalb bei den geistigen Vätern der pharmazeutischen Industrie, insbesondere bei den gescheiten Köpfen, denen das Neo-Citran entsprungen ist. Ein Wundermittel. Und all ihr lesenden Hobbyärzte und Humanmedizinstudenten, ihr könnt mir jetzt die Ferndiagnose stellen. Sollte ich am Montag immer noch nicht fit sein, werde ich sie persönlich beim Arzt meines Vertrauens verifizieren lassen. Nein, halt, das ist gelogen: Es wird der Arzt des Vertrauens meiner Krankenkasse sein. Sparmassnahmen.

Und zum Schluss noch dies: Was wir morgen spielen werden, ist auf der RBB-Website einsehbar. Mein absoluter Liebling: The Eve Of The War. Ein kleiner Vorgeschmack mag dir Youtube in einer Live-Version geben. Bei uns fehlt natürlich das unnötige Streichergedöns und die geilen Synthies, auch die Zäpfengitarren, und einen blonden Sängerschönling wirst du auch vermissen. Dafür blasen unsere Bleche wie die Teufel, und am Drömm geht’s ab wie Sau. Kommen lohnt sich also! Zumal du mich wahrscheinlich im Fieberwahn auf der Bühne umherirren erleben können wirst, und wer kann das schon von sich behaupten!

Thomas the Tank Engine!

Tschuu-tschuuuu! tönt es zur Zeit aus meinen Lautsprechern. Per Zufall bin ich auf Thomas the Tank Engine gestossen, von welchem es auf YouTube unzählige Episoden zu geniessen gibt. Mir als ferrophilem Zeitgenossen beschert dies natürlich Stunden und Stunden grössten Vergnügens, weshalb ich mich denn nun auch nicht mehr länger mit diesem Eintrag beschäftigen möchte, sondern mich wieder dem Filmvergnügen zuwende. Obgleich hier noch gesagt sein muss, dass dies für einen, der wie ich bei einem Eisenbahnunternehmen beruflich tätig ist, selbstverständlich unter der Rubrik Weiterbildung abgebucht wird.