Wer kann Hülf’ mir bieten?

Zum Einstieg gleich ein Bild:

Eine Schlucht am Finger.

Das Problem wird offenbar: durch die Haut meiner Fingerkuppe zieht sich eine Replika des Grand Canyon. In der Länge etwas gestaucht, in der tiefe jedoch exakt dem Original entsprechend. Und das schmerzt. Und mit jedem Mal Händewaschen oder Geschirrspülen wird es schlimmer.

Natürlich versuche ich, diesen Marianengraben mit Handcrème aufzufüllen, aber den ganzen Tag mit Schmiere an den Händen herumstolzieren ist für einen Dreifachvater und Computertastaturbenützer ein Ding der Unmöglichkeit.

Was tun?

Hier kommst Du ins Spiel, Leser, Leserin. Kennst du eine Salbe, eine Crème, eine Tinktur, ein Wässerchen, ein probates Hausmittelchen, mit dessen Hilfe ich die Spaltung meiner Haut – die sich nota bene auch auf andere Finger ausgedehnt hat – überwinden kann? Wisse aber, bevor du mir in einem Kommentar deinen Ratschlag zuteil lassen kommst, dass deine Empfehlung den Yuka-Test bestehen sollte. Nicht so, wie mein Strandmatten-Haarwachs, der auf das glamouröse Resultat von 1 Punkt kommt.

Das schmiere ich mir regelmässig ins Haupthaar.

1 Punkt … und den massiere ich mir regelmässig ins Kopfhaar. Das erklärt dann wohl einiges.

Und nun freue ich mich auf hilfreiche Kommentare!

Der weisse Mantel kalter Schönheit

Endlich hat sich eine samtene Schicht knirschenden Weisses über das Antlitz der Erde gebettet! Wenngleich nur mager – schwindsüchtig, gar – so ist sie doch als Vorbote kalter und damit endlich winterlicher Tage anzusehen. «I like», wie der moderne Facebooker wohl sagen würde! Persönlich kann ich ja nicht mehr überprüfen, ob diese Redewendung immer noch en vogue ist, und so sage ich halt: «E gueti Sach!»

Lange genug waren wir nun von grauem Gewölk behangen, von klammem Regen benässt und von braunem Schlick untergeben. Höchste Zeit also für knackig-kalte Wintertage mit Sonnenschein und Schnee! E gueti Sach!

Blöd nur, wenn bereits wieder die Nase trieft und der Hals heisert. Aber diese Wehwehchen kann man angesichts des frischen Schnees getrost wegstecken.

Argentinisch-langes Haar

Es gibt Leute, viele Leute, die der Meinung sind, ich solle endlich wieder mal die Haare schneiden. Beispielsweise erinnere ich mich noch lebhaft an Inés› spöttisches Lächeln, als sie mich letzten Juni fragte: «Fritteli, du willst im Sommer nach Argentinien reisen, mit dieser Perrucke!?»

Hierzu drei klärende Worte:

  1. Spanische Muttersprachlerinnen bekunden Mühe mit der Aussprache deutscher Umlaute. Mühe. Und trotz allem nicht etwa Muhe. Kommentare betreffend den fehlenden Umlaut sind also uberflussig überflüssig. Ebenso Kommentare betreffend den Doppel-r, den ich der authentischen Aussprache halber hingeschrieben habe.
  2. Sommer ist für eine Argentinierin Winter und umgekehrt. Das hat hemisphärische Gründe.
  3. Jetzt ist argentinischer Sommer, und ich gehe tatsächlich mit langen Haaren dorthin.

Ja, ich verreise! Weit, weit weg: Zuerst mal nach Buenos Aires, dann weiter nach Esquel, und dann schauen wir mal. Wenn ich dann am 7. Jänner nächsten Jahres wieder in den schweizerischen Winter eintauche, werde ich sicher einiges zu erzählen wissen. Natürlich erst, wenn ich mich gebührend akklimatisiert habe, schliesslich rechne ich mit einem Temperaturunterschied von guten 20 bis 25 Grad, und diesen zu überwinden wird mich ein hartes Stück Arbeit kosten.

Ich gelobe hier schon mal, zu fotografieren, mir Anekdoten zu merken und viele interessante Sachen zu machen, was auch immer darunter zu verstehen ist, ich bleibe mit voller Absicht so sprachlich-generell wie nur irgend möglich, damit mich nachher niemand auf irgend einer Aussage, die ich möglicherweise gemacht habe oder auch nicht, behaften kann oder auch nicht. So viel dazu.

… und wer weiss, vielleicht findet sich in Argentinien ein billiger Coiffeur … jedoch, nein! Niemals könnte ich meinem, meinem Coiffeur untreu werden. Es ist also klar: Die Haare kommen erst nächstes Jahr ab.

Ich hoffe bloss, dass ich im Flieger kein Übergewicht bezahlen muss, der Mähne wegen. Andererseits böte das bereits Stoff für ein erstes, zaghaftes Anekdötchen. Man wird sehen.

Ostern ist vorbei, der Frühling hat angefangen!

Jaja, «Frühling», man sieht’s …

So sah heute Morgen unser Garten aus. Leider musste ich zur Arbeit, ansonsten hätten mich die milden Temperaturen wohl unweigerlich in die Aare gelockt.

Und heute, beim Nachhausegehn, da schneite es. Milliarden von Flocken tänzelten hernieder, und mich überkam grosse Freude darob, so grosse Freude, dass ich den Kopf nach oben neigen musste, und wie Hans-guck-in-die-Luft durch die Stadt schlenderte. Es ist dies übrigens eine der besten Methoden, ungeschoren bei diesen I-wott-dr-öppis-aträje-Fritzen davonzukommen. Wie nicht unüblich stand beim Käfigturm ein Stand irgendeiner Organisation, und auch der dazugehörige Anwerber trieb sich dort herum. Ich aber, der ich mit gen Himmel erhobenem Haupte wohl einen nicht wenig merkwürdigen Eindruck erweckte, wurde artig in Ruhe gelassen, obgleich ich mich direkt neben dem mit Propagandaformular und Kugelschreiber ausgerüsteten Jüngling vorbeizottelte.

Und nach dem Käfigturm, da starrte ich immer noch in den Himmel. Meine Freude musste mir anzusehen gewesen sein, denn mir begegnete ein junger Mann, der mich anschaute und sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte. Er machte mit seinen langen Haaren und seinem regenbogenfarbig geringelten Wollpullover aber einen derart aufgestellten Eindruck, dass ich beschloss, er habe nicht über, sondern mit mir gelacht.

Und nun Znacht. E Guete.