Der Trämeler, dein Freund und Gemüseretter

Nach getanen Kommissionen fahre ich mit dem Kastenvelo über die Kirchenfeldbrücke in Richtung Helvetiaplatz, die Ladebucht voll mit all den guten Gaben, die der Bärner Märit zu bieten hat. Mitten auf der Brücke, gegen böigen Seitenwind kämpfend und deswegen nur langsam unterwegs, muss ich einem auf der Strasse liegenden Bündel Federkohl ausweichen. Ob es sich wirklich um Federkohl handelt, kann ich zwar aufgrund der anspruchsvollen Fahr- und Wettersituaion nicht mit abschliessender Sicherheit sagen, aber Grünzeug ist es auf alle Fälle, und das scheint jemandem aus dem Velokörbchen gefallen zu sein, so mutmasse ich.

Und wie ich weiter meines Weges fahre, nähert sich von hinten ein blaues Bähnli, welches mich ungefähr auf Höhe Luisenstrasse eingeholt hat. Ich bemerke, wie es relativ langsam zu fahren scheint, und als ich «Heit dir die Chrutschtile verlore?» höre, drehe ich mich zur Seite und sehe den Trämeler, wie er aus dem Fenster lehnt und mir zuwinkt. Auf mein beruhigendes «Neei!» hin, zieht er sich in die Fahrerkabine zurück und rauscht mit seinem Tram vondannen.

Ich fahre gemütlich weiter und mache mir Gedanken. «Danke, dass der gfragt heit!», «Das Gmües isch scho dert gläge, woni düregfahre bi!» oder «Das isch gloubs Fäderechöhli u kener Chrutschtile» sind nur ein paar der möglichen Antworten, die mir jetzt duch den Kopf gehen. Aber so schnell kann ich auf dem Velo nicht denken, als dass ich rechtzeitig so eine Replik hätte geben können, und sowieso ist es jetzt zu spät und damit müssig, weiter darüber zu sinnieren.

Ich möchte dem Trämeler auf diesem Weg einfach für die Nachfrage danken. Die Welt braucht mehr solcher menschenfreundlicher Leute!

Und jetzt: Montreux!

Mit Volldampf durch den Regen

Wenn ich das rechtzeitig fertigschreibe und veröffentliche, reicht es sogar noch für einen Beitrag im April!

Und der April ist ein gutes Stichwort, macht er doch nach der wochenlangen Trockenheit mit dem langersehnten und nun endlich über uns hereingebrochenen Regen seinem Namen als Wetter-Wankelmüterich alle Ehre. Und um genau diesen Regen geht es. In Kombination mit einer Velofahrt, die sich gewaschen hat. Haha, ein Wortwitz mit Sickerpointe!

Ich war heute mit dem Velo unterwegs, um die älteren Sprosse unserer Dynastie der familienexternen Betreuung zuzuführen, und wie es der Petrus so wollte, regnete es. Regenhose und -mantel sei dank, konnte mich das nicht betrüben, und so radelte ich geschwind, flugs und eilig den stotzigen Berg hinunter, die Regengischt im Gesicht und die Bremshebel stets unter rigider Kontrolle, denn mit kostbarer Fracht im Hänger ist nicht gut rasen.

Wiewohl mir Petrus nur mässig hold war, der Gott der Signalanlagen war es überhaupt nicht, und so zwang mich denn in der Talsohle eine rote Ampel zum harten Zug an der Bremse bis zum kompletten Stillstand. Nun verfügt ja, wie der gut unterrichtete Leser weiss, mein Fahrrad über ein Paar potenter Scheibenbremsen, die, wenngleich unter leichtem, feuchtigkeitsbedingten Quietschen, zuverlässig ihren Dienst verrichteten.

Nun bietet einem eine rote Ampel ja auch immer Gelegenheit, sich auf Anderes als den Strassenverkehr zu konzentrieren. Und so wandte ich meine Aufmerksamkeit kurzzeitig meinem Gefährt zu, genauer: dem Vorderrad meines Velos. Denn dieses, so schien mir, rauchte. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass es sich bei den nebelartigen Schwaden, die sich um die Nabe rankten, nicht um Rauch, sondern um Dampf handelte. Dampf, der sich von der Bremsscheibe verflüchtigte. Hoppala! Derart heissgelaufen war also der Bremsapparat, dass das Regenwasser gleich verdampfte!

Und ein weiteres Mal ist mir damit der Beweis gelungen, dass ich, sobald ich auf meinem Velo sitze, mit WAHNSINNIGER GESCHWINDIGKEIT unterwegs bin!

Q.E.D.

P.S.: Das Argument, ich sei aufgrund der Fracht im Anhänger nicht schnell gefahren, sondern habe bloss eine grosse Masse abbremsen müssen, lasse ich nicht gelten. Denn das läuft meiner Aussage zuwider. Und auf meinem Blog gelten immer noch meine alternativen Fakten!

Ach Migros, schon wieder du …

Ich sei ein Migros-Kind, dachte ich immer. Jedoch finde ich mich schon wieder dabei, wie ich ebendiese Migros mit einigem Kopfschütteln zu betrachten mich gezwungen sehe. Und dies beileibe nicht zum ersten Mal, das kann ich mit Fug und Recht behaupten.

Was ist davon zu halten, wenn der Cumulus-Bon, der einem an der Kasse ausgehändigt wird, so aussieht?

Ich bin mir nicht so ganz sicher, was mir die Migros hier mitteilen will.

Ob sie da den Informatikschnupperstift damit beauftragt haben, dem Röhrencomputer UTF-8 beizubringen? Ob böse, böse Hacker am Werk waren? Ob der Drucker einfach einen gottlosen Kater vom Vorabend auskurieren musste? Das wird’s wohl sein. Dabei war damals noch gar keine Fasnacht. Ach so, kürzlich ja auch nicht … àpropos: Ob sich die Pizzeria Corona in Schlieren nun umbenennt?

Ob ich wohl deliriere?

Man weiss es nicht. Jedoch kann mir die weltweite Internetzgemeinde sicherlich sagen, ob das der Fall ist. Schau:

Nür gültig …? Wük?

Steht da wirklich «Nür gültig»? Und dann auch noch «dieses Bon», ganz ohne notwendiges Genitiv-End-S? Oder muss es heissen ohne notwendigem S? Hach, ich bin regelrichtig konfusiert.

Das kommt vom Fieber. Auch wenn es heute unter die 38-Grad-Grenze gesunken ist. Gute Besserung! Danke!

Gegen den Regen anschreiben

Draussen regnet’s. Der Herbst hat Einzug gehalten. Höchste Zeit, dagegen anzuschreiben! Wie tue ich das am Besten? Klar: Indem ich ein schönes Bildli hochlade von meinem schönen gelben Velo, das ich zu Zeiten eitlen Sonnenscheins auf elektronisches Zelluloid gebannt habe.

Denn ich habe ja vorausgedacht: Als ich – endlich! – mein fertig montiertes Velo abholen konnte, dachte ich mir: Itz bisch eifach mau huere klever: Zum Schribe chunnsch ja eh nid sofort, aber e Foto, die chasch itz grad schiesse! Und so klever, wie ich mir vornahm, zu sein, verhielt ich mich denn auch, indem ich die Photographie, die zu schiessen ich mir zum Ziel gesetzt hatte, auch tatsächlich gleich schoss. Was zur schönen Folge hat, dass ich mir jetzt nur noch die Wörter aus der Tastatur saugen muss, nicht aber das Bildmaterial aus der Kamera.

A propos Bildmaterial: Genug gelesen? Willst Du endlich Bildli schauen? Wusste ich’s doch. Hier!

IBEX: Daily Quest

Schön, ja? Schön, ja! Gute Fahrt!