Der Stapi fährt falsch!

Nachdem ich heute zum Zmittag eine Familienpizza von 40 cm Durchmesser verdrückt habe — und das ergibt bei einer durchschnittlichen Dicke von geschätzen 8 mm immerhin gute 1000 cm³, mit anderen Worten: Ich habe heute einen Liter Pizza gegessen –, ich sagte also: nachdem ich heute eine Familienpizza gegessen habe und nun entsprechend absolut hungerlos bin, bleibt mir knapp genügend Zeit, meinen Unmut kundzutun, bevor ich mich schon wieder auf die Socken machen muss.

Ich fuhr, mich wie immer (sic) streng an die Verkehrsregeln haltend, nach Hause und hatte soeben den Helvetiaplatz überquert, als mir ein Elektrovelo, so ein «Flyer»-Ding, entgegenkam, mit einem Tschäppu drauf, aber nicht mit irgendeinem Tschäppu, sondern mit dem, der auch noch Berner Stapi ist. Der fuhr also die Thunstrasse runter, und dort, wo ich jeweils vor dem Wartsaal rechts abbiege, weil man nicht geradeaus weiter darf, da fuhr der doch tatsächlich geradeaus weter, den Tramschienen entlang.

Aber, aber Herr Tschäppät! Ich denke, dies fehlbare Verhalten wird mein Wählverhalten bei den nächsten Wahlen nachhaltig beeinflussen. Oder aber, es wird mein Fahrverhalten bei meiner nächsten Velofahrt beeinflussen. Oder auch beides. Jedenfalls kann ich, wenn mich einmal die Polizei wegen unflätigen Fahrens anhalten sollte, mit gutem Gewissen sagen, dass ich mir lediglich den Stapi zum Vorbild genommen habe. Eine ganz gäbige Ausrede, finde ich.

Regnet’s nun, oder nicht?

Solltest du heute Morgen ein Etwas im wunderschön feldgrünen Regenmäntelchen auf dem Fahrrad vorbeiflitzen gesehen haben, so dürfte das wohl ich gewesen sein. Der morgendliche Blick aus dem Fenster verriet mir erheblichen Regenfall, und weil meine Jacke derart atmungsaktiv ist, dass sie nicht nur Luft und Feuchtigkeit nach aussen lässt, sondern vorallem Wasser nach innen, habe ich mich dazu durchgerungen, besagtes feldgrünes Regenmäntelchen zu montieren. Zusätzlich zu den obligaten Regenhosen.

Nun, als ich fertig montiert war und meinen Fuss über die Schwelle in die Aussenwelt setzte, begegnete mir ein leichtes Nieselregenlein, allerhöchstens sogar, im Grunde genommen war dies lediglich sehr feuchte Luft. Von strömendem Regen konnte keine Rede sein. Im absolut regendichten Outfit kam ich mir nun schon ein wenig gelackmeiert vor, konnte mich aber trotzdem nicht dazu entschliessen, mich des feldgrünen Regenmäntelchens zu entledigen und schwang mich notgedrungen so auf den Sattel, wie ich nun mal ausstaffiert war.

Was nun dazu geführt hat, dass ich mit trockenen Regenhosen und trockenem feldgrünem Regenmäntelchen im Büro angekommen bin, und Hohn und Spott über mich ergehen lassen muss. Ja, so ergeht’s den Übervorsichtigen!

Das (Abend)wort am Sonntag

Um den Rhythmus nicht zu unterbrechen, wird heute Abend geschrieben. Nicht gerade, was das Zeug hält, aber immerhin geschrieben wird. Und wenn ich mir vor Augen führe, dass ich etwa die nächsten 7 Wochenenden nicht zu Hause sein werde, so kann ich dies als Vorarbeiten klassifizieren.

Heute morgen hat’s gedonnert. Der Zeitverzögerung nach hat’s bloss etwa einen Kilometer entfernt eingeschlagen. Und so hat’s auch getätscht. Ich wurde so unsanft wie noch selten aus süssem Schlummer gerissen, und wer schon einmal mit mir im Kino war, kann sich wohl gut vorstellen, dass ich vor Chlupf bolzengredi im Bett stand und mit flatterndem Herzen und zittrigen Beinen kaum meine Ruhe wiederfinden konnte. Glücklicherweise stand ich noch unter dem sedativen Einfluss etlicher Liter alkoholischer Getränke, die mir am Vorabend in der wohl schönsten Wohnung der nördlichen Hemisphäre verabreicht worden waren, so dass ich von einem Herzinfarkt verschont blieb.

Um meinem Herzen nun nocheinmal gehörige Aufregung zu verschaffen, mache ich mich auf, den Tatort zu gucken. Viel Vergnügen, will sagen: Gute Nacht!