Laues Lüftchen lispelt leise.

Ich will heute ein Problem ansprechen, das wohl alle bereits ein- oder gar mehrmals angetroffen haben, nämlich dasjenige dieser endlos langsamen Handtrockner, dieser Schwachstromföns für geriatrische Weichspüler (der Kenner weiss: Sie nennen sich «Rez» oder «Schenk-o-Mat«, hiessen aber gescheiter «Apparat-der-dir-Zeit-stiehlt-aber-deine-Hände-schön-nass-lässt» oder «Verarsch-Gebläse«), denen ein kaum lauwarmes Lüftlein entweicht, und das derart sanft, dass sich schon manch einer gefragt haben muss, ob er den Knopf am Gerät überhaupt gedrückt habe.

Vorzugsweise sind derartige Lahmarschapparate dort angebracht, wo sich eine grosse Menschenmenge gleichzeitig zum Händetrocknen einfinden kann, nämlich in (halb-)öffentlichen Toiletten. Hat man dort die Hände fertig gewaschen, und sich den Platz am Fön ergattert – denn meist ist ja eh bloss einer installiert – hat man die Wahl: Entweder, man trocknet sich die Hände, bis sie wirklich trocken sind, was mitunter aber mehrere Minuten in Anspruch nehmen kann und die wartende und anwachsende Meute im Rücken nicht gerade besänftigt, oder, wenn die Geduld zu knapp oder der Andrang zu gross ist, man beisst in den sauren Apfel, sprich: Zieht mit nassen Händen von dannen. Zweck verfehlt, liebe Maschine!

Was mir schleierhaft ist: Weshalb ist nicht längst jedes Restaurant, jeder Zoo oder jeder Supermarkt mit diesen genialen Supergebläsen von Dyson ausgestattet, mit jenen Gebläsen, die einen Lärm machen wie 20 Flugzeugturbinen, die Hände in einen Luftstrom von unvorstellbarer Wucht und Geschwindigkeit zwingen, aber dieselben immerhin innert nützlicher Frist zu trocknen vermögen!?

Oder noch besser: Einfach Stoffhandtücher aufhängen. Die kann man dann einmal pro Semester waschen und leistet damit erst noch einen Beitrag zur Stärkung der Immunsysteme der Händetrocknenden. Fremde Bakterienkulturen fördern ja bekanntlich die Abwehrkräfte.

Gute Nacht!