Ein Tag im Schnee

Gleich einem Wunder empfinde ich mein Dasein bei voller Gesundheit und absoluter Unversehrtheit: Ich war, zusammen mit 9 weiteren tapferen Recken und Reckinnen, gestern auf und neben den Pisten Adelbodens zugange, hatte mich diesenzwecks zum ersten Mal seit vielleicht vier Jahren auf mein nunmehr circa fünfzehnjäriges Snowboard gezwungen und bin trotzdem in einem Stück heimgekehrt. Und man stelle sich vor: Ich hatte sogar Vergnügen dabei, denn solches bereitete mir dieser Ausflug.

Und nun: Auf Wiederlesen, ich muss meinen Muskelkater einwirken lassen.

Thomas the Tank Engine!

Tschuu-tschuuuu! tönt es zur Zeit aus meinen Lautsprechern. Per Zufall bin ich auf Thomas the Tank Engine gestossen, von welchem es auf YouTube unzählige Episoden zu geniessen gibt. Mir als ferrophilem Zeitgenossen beschert dies natürlich Stunden und Stunden grössten Vergnügens, weshalb ich mich denn nun auch nicht mehr länger mit diesem Eintrag beschäftigen möchte, sondern mich wieder dem Filmvergnügen zuwende. Obgleich hier noch gesagt sein muss, dass dies für einen, der wie ich bei einem Eisenbahnunternehmen beruflich tätig ist, selbstverständlich unter der Rubrik Weiterbildung abgebucht wird.

Luzern bringt einen nicht um

Um es vorwegzunehmen: Ich lebe noch. Somit ist also erwiesen, dass man es überleben kann, an einem Samstag um sechs Uhr morgens auf den Zug zu müssen. Denn genau dies war bei mir der Fall.

Denjenigen Richtung Luzern hatte ich zu erwischen, und ich schaffte es sogar auf den 6:00er, worauf ich nicht wenig stolz bin. Ich meine, nicht schlecht, oder, für einen Samstagmorgen!

In Luzern dann kam ich fahrplangemäss um circa sieben Uhr an, wie von unseren Schweizerischen Bundesbahnen ja auch nicht anders zu erwarten war, transportieren die einen doch stets komfortabel, günstig und pünktlich an beliebige Orte im ganzen Land. (Schleichwerbung! Lohnerhöhung!)

Ich hatte eine halbe Stunde fürig, denn ich musste mich erst um siebenuhrdreissig beim KKL einfinden, um die Bühne für den Swiss Open Contest zu paratieren, und so flanierte ich denn noch beim See umenand und hatte hierbei die Gelegenheit, die Stadt Luzern auf elektronisches Zelluloid zu bannen. Nein, nicht die Stadt selber! Das Schiff «Stadt Luzern»! Regelrichtig majestätisch lag es da still und stumm in der Morgendämmerung vor Anker. Siehe!

Das Schiff, nicht die Stadt
Das Schiff, nicht die Stadt

Ja, das wär’s auch schon, denn die Musik ruft, und die Probe wartet. Bis dann denn!

Der Vergesslichkeit Strafe

Wer’s nicht im Kopf hat, hat’s gemeinhin in den Beinen. Ich habe es eher im Portemonnaie, oder aber eben auch gerade nicht, obwohl, im Portemonnaie hätte ich es schon gehabt, aber eben das Portemonnaie nicht. Blöderweise just dann, als wir ein GA-Reisli nach Spiez machen wollten, um dann mit der Blümlisalp via Thun wieder heimzukehren. Zu allem Pech merkte ich, dass das Portemonnaie noch zu Hause war, als die Kontrolleurin bereits vor mir stand. Ohne Portemonnaie habe ich weder GA noch ID noch Geld, und so war ich gezwungen, mir von Roman Fr. 43.- (!) auszuleihen, um ein ganzes Retourbillet zweiter Klasse von Bern nach Spiez zu lösen, und weil dies ein derart spezielles Vorkommnis ist, sei die hier der bildnerische Beweis geliefert:

Billett 1/1 Retour 2. Klasse Bern-Spiez

So werde ich also morgen mich zum Billettschalter begeben, um mir achtunddreissig Franken rückerstatten zu lassen, denn die Schweizerischen Bundesbahnen erheben eine Bearbeitungsgebühr von Fünf Franken auf solchen Sachen, und das muss ich wohl oder übel akzeptieren. Aber lieber 5 als 43 Franken bezahlen. Und fürs nächste Mal weiss ich: Bevor de usem Huus geisch, kontrolliersch lieber nomau d Füdletäsche nachem Portmonee.

Ach ja: Auf die Blümlisalp haben wir es nicht geschafft, dafür haben wir in Spiez eine Runde minigegolft, was ich mit gutem Gewissen überhaupt nicht weiterempfehlen kann, denn auf neunzig Prozent der Bahnen geht es darum, möglichst geradeaus durch ein schmales Töörli zu preichen, und das wird mit der Zeit etwas öde, vorallem, weil eigentlich dieselben neunzig Prozent der Bahnen rampenschräg gebaut sind, und bei achtzehn Bahnen macht das eine ganze Menge schräger Bahnen, die man irgendeinmal dann auch einfach gesehen hat, und so werde ich das nächste Mal nicht mehr minigolfen, sondern die Blümlisalp nehmen. Denn dann werde ich mein GA dabeihaben. Ganz bestimmt!

Religion ist das Opium des Volkes …

… und Kaffee ist das Opium der Informatiker. Jedenfalls würde ich, so fürchte ich, einen normalen 8-Stunden-Arbeitstag nicht ohne eine angemessene Portion Koffein überstehen. Und das, obschon ich heute erst um neun Uhr anzutraben hatte!

Ich hatte heute also meinen ersten Arbeitstag bei einem grösseren schweizerischen Transportunternehmen, und entgegen bösen Wünschen ist alles gut verlaufen. Zwar noch eher Einführungs- als Arbeitstag, aber präsent war ich immerhin während achteinhalb Stunden. Nun weiss ich alles, was es über die SBB, hier im Plural, zu wissen gibt, und noch vielmehr über die SBB Informatik, und sozusagen jedes Detail über die SBB-Softwareentwicklung. Wie gut, dass alles streng vertrauliche Firmengeheimnisse sind, so muss ich dir nichts davon erzählen.

Jedenfalls konnte ich bereits beginnen, mein GA zu amortisieren. Ganze CHF 7.60 hätte ich ohne Generalabonnement ausgeben müssen. Wenn ich dieses Amortisationstempo aufrechterhalten kann, so lohnt sich meine Investition bereits nach zweihundertfünfundachtzigeinhalb Arbeitstagen. Ein Schnäppchen!

Ja, und dann startet heute das SJO mit einer Latin Night in die zweite Hälfte der Saison! Ist auch bereits überfällig!