Ein wenig Werbung

Nun noch ein wenig Werbung, denn der letzte Beitrag liegt derart lange in der Vergangenheit, dass meine hochwohlgelöbliche Leserschaft wohl beinahe jeden Mist akzeptieren würde, den ich schreiben täte, käme es hart auf hart. Da ich aber meiner intelligenten Leserschaft nicht einfach jeden Mist bieten will, mache ich nun eben Werbung. Und zwar musikalische!

Am 4. Juni steigt ein Konzert. Am 5. Juni auch. Und auch am 6. Juni! Aber der Reihe nach.

Das Variaton Projektorchester, im WWW zu finden unter www.variaton.ch, hat im allerbrandneuesten, aktuellen Projekt wieder einmal das Gelbe vom Ei hervorgezaubert und tritt mit Prokofiew und Debussy auf. Dies am 4. und 5. Juni, jeweils um 20:30 in der Dampfzentrale Bern. Vom Herrn Prokofiew spielen wir (ja, ich bin auch dabei) das Ballett «Romeo und Julia», vom Herrn Debussy führen wir «Prélude à l’après-midi d’un faune» auf, was zusammen mit Lichtshow und künstlerischer Raumgestaltung ein wahrhaftig fulminantes Programm zu werden verspricht. Billette gibt’s im Vorverkauf beim Krompholz, und natürlich an der Abendkasse (ab 19:30). Wer mehr wissen will, soll sich auf die Variaton-Website begeben. Oder noch besser: einfach vorbeikommen!

Und was läuft dann am 6. Juni? Ich weiss: Züri West und Patent Ochsner auf dem Bundesplatz. Ein alter Hut. Die hört man jedes zweite Jahr auf dem Güsche, und sowieso rund um die Uhr im Radio. Jedoch – noch jemand anders spielt auf! Und zwar die RBB zusammen mit dem SIBO! Wir spielen um 19:30 in der Französischen Kirche in Bern und freuen uns auf Publikum – bei Gratiseintritt mit Kollekte sollte solches wahrlich massenhaft erscheinen!

Und wenn wir schon bei Musik sind, kann ich noch une petite anecdote anfügen: Roman chauffierte das Auto durch die kurvenreiche Chutzenstrasse, als uns ein Velofahrer entgegenkam, und ich nicht um ein «I verrecke!» umher kam – fuhr uns doch da tatsächlich der Klaus Widmer entgegen, jener Klaus Widmer, der Montagabend für Montagabend mit dem SJO im Huerebibeli die Stimmung zum Sieden bringt! So wie auch gestern Abend, als das letze SJO-Konzert der Saison 07/08 über die Bühne ging, und mir einen wunderbaren Start in den Sommer beschert hat. Ich werde von nun an bis im Oktober Montagabends wieder Trübsal blasen müssen.

Oder gegen Corni im Schach verlieren.

Die SJO…sterpause ist vorbei!

Heute hat es sich wieder mal gelohnt!

Nicht nur, dass wieder einmal fast die Standardbesetzung des SJO spielte, nein, es war auch ein Special-Guest zugegen. «Dr eigentlech Specialguest vom hüttige Abe, dr Alex Hendriksen, cha leider nid da sy», kündete der Till an, der löblicherweise die Ansagen mit gewohntem Witz übernahm. Der Alex bekomme nämlich heute Abend sein zweites Kind und sei deshalb verständlicherweise lieber in Basel geblieben. Aber keine Angst, man habe weder Kosten noch Mühen gescheut, fürs zweite Set einen ebenbürtigen Musiker einzuladen, den man heute Nachmittag um fünf organisiert habe, vorerst aber müssten wir noch mit «Klaus Widmersen» vorlieb nehmen, der im nächsten Stück ein Solo habe. Etwa so ging das von statten, der Klaus Widmer(sen) solierte, die obligate Pause kam und ging, und tatsächlich tauchte zu Beginn des zweiten Sets ein wohlbekannter Gast auf: Kein Saxophonist, sondern der belgische Zäpfentrompeter Bert Joris betrat die Bühne.

Dass er erst zwei Stunden vor Konzertbeginn angefragt worden sei, wie er versicherte, glaubte man ihm sofort: Offenbar hatte er sein Haus derart überstürzt verlassen müssen, dass es ihm bloss gereicht hatte, seine Trompete einzupacken – nicht aber Dämpfer oder Noten. Der Siebensiech spielte tatsächlich alles auswendig, und nicht ein falsches Tönlein entsprang seinem Horn. Sogar die schwarze Chutte hatte er sich bei irgendjemandem borgen müssen. Und dass Orchester und Solist das Programm wohl nicht allzu ausgiebig zusammen geprobt hatten, merkte man an der einigermassen improvisierten Choreografie: Da vergingen schon mal gut und gerne acht Takte, bis man sich endlich darauf geeinigt hatte, dass ja sowieso wieder Bert das Solo spielen würde. Und im letzten offiziellen Stück, da wurde während dem Solo von Adrian Pflugshaupt in der Band munter diskutiert und gestikuliert, wer nun als nächtes solieren solle, und die Trompeter hinten wedelten mit ihren Armen, was ein Schlagzeugsolo andeuten sollte, und so kam ich denn gegen Ende des Stückes noch so richtig auf meine Kosten. Jedenfalls kam nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei mir wieder mal so richtig Freude auf.

Ja, es hat sich wieder mal gelohnt! Gute Nacht!

Die beste Big Band der Schweiz

Die habe ich heute gehört, die beste Big Band der Schweiz. Jedenfalls hat sie der Pepe Lienhard so genannt. Aber beginnen wir beim Beginn.

An der heutigen Gala-Night des SJO wirkte der besagte Pepe als Special Guest mit. Und nicht nur dirigierte er die Band, er sagte auch die Stücke an und nutzte dabei die Gelegenheit, eine kleine Anekdote zum Besten zu geben. Er habe, nach dem letzten Mal, da er mit dem SJO zusammengearbeitet habe, in einem Radiointerview gesagt, das SJO sei die beste Big Band der Schweiz, worauf er sich auf dem Dienstweg einen Rüffel eingehandelt habe, er solle gefälligst nicht fremde Bands loben. Heute Abend aber hat er seine Meinung bekräftigt, und ich schreibe das jetzt hier mal einfach so, und hoffe dabei, ihm nicht noch einen weiteren Rüffel zu bescheren.

So einen Rüffel, den stelle ich mir in etwa so vor: Pepe sitzt gemütlich morgens um halb Zehn in seinem Büro im Kompetenzzentrum Militärmusik in Aarau, schlürft sein Znünikäfeli und isst das obligate Knoppers. Wie ein Wirbelwind stürmt da plötzlich der Verantwortliche für Disziplinarverfahren, Maj P. M., in den Raum, und lässt los: «Pepe! Das goht doch aifach nitt! Es goht um dr Khlang, und ums Marketing! Du khasch nitt aifach en anderi Big Bänd loobe, waiss Gott nit, ich find das s Hinterletschti! D Swiss Army Big Band isch s ainzig wo du lobe dörfsch!»

So in Etwa könnte sich das abgespielt haben. Und dann kommt noch der Oberst G. hinzu und sagt: «Ihr sind alles geili Sieche, aber 90% vo dir, Pepe, isch es Arschloch», und das wäre es dann gewesen.

Merkt man, dass mir mein dräuender WK vom kommenden Mai bereits auf dem Magen liegt?

Religion ist das Opium des Volkes …

… und Kaffee ist das Opium der Informatiker. Jedenfalls würde ich, so fürchte ich, einen normalen 8-Stunden-Arbeitstag nicht ohne eine angemessene Portion Koffein überstehen. Und das, obschon ich heute erst um neun Uhr anzutraben hatte!

Ich hatte heute also meinen ersten Arbeitstag bei einem grösseren schweizerischen Transportunternehmen, und entgegen bösen Wünschen ist alles gut verlaufen. Zwar noch eher Einführungs- als Arbeitstag, aber präsent war ich immerhin während achteinhalb Stunden. Nun weiss ich alles, was es über die SBB, hier im Plural, zu wissen gibt, und noch vielmehr über die SBB Informatik, und sozusagen jedes Detail über die SBB-Softwareentwicklung. Wie gut, dass alles streng vertrauliche Firmengeheimnisse sind, so muss ich dir nichts davon erzählen.

Jedenfalls konnte ich bereits beginnen, mein GA zu amortisieren. Ganze CHF 7.60 hätte ich ohne Generalabonnement ausgeben müssen. Wenn ich dieses Amortisationstempo aufrechterhalten kann, so lohnt sich meine Investition bereits nach zweihundertfünfundachtzigeinhalb Arbeitstagen. Ein Schnäppchen!

Ja, und dann startet heute das SJO mit einer Latin Night in die zweite Hälfte der Saison! Ist auch bereits überfällig!

Wow… und noch etwas mehr

Zwar hat mich Günter Grass draufgebracht, aber auch wieder davon weg. Denn ich kam bloss über meine aktuelle Lektüre, Katz und Maus, darauf, den heutigen Beitrag mit «…und dann war da der Eintrag – es war der heutige-, dessen Einleitung sich nur so schwer schreiben liess […]» beginnen zu wollen, aber dann empfand ich es doch als allzu abgekupfert, weshalb ich es nun habe sein lassen. Stattdessen habe ich diese, soeben verflossene, Einleitung gefunden, die mir zwar auch nicht schlecht gefällt, die mich aber auch nicht allzu glücklich macht, weil sie zu oft «…die mich…» enthält.

Ich hätte auch ganz anders beginnen können. Zum Beispiel so:

Wow…!

Und das wäre dann aber nicht nur der Anfang, sondern auch gleich der Schluss, sprich: der ganze Blogeintrag gewesen.
Zwar hätte das meinen Eindruck des Swiss Jazz Orchestras, den ich heute im Bierhübeli gewonnen habe (werum zum Geier bini da nid scho viu früecher gange? I bines Huen!), auf den Punkt gebracht, jedoch lässt sich in einer einzigen Silbe nicht ein ganzer Abend zusammenfassen.

Zum Beispiel bedarf der Erwähnung, dass im Kreissaal ab und zu Baseldeutsch sprechende Berngeborene sich relativ uneingeladen zu einem aufs Sofa setzen, und zu erzählen beginnen. Von geologischen Instituten, von Gin Tonics, die sie einem bezahlen wollen und von … öhm, vielen anderen Dingen, an die ich mich beileibe nicht mehr erinnern kann. Und will.

Andererseits sollte ich es auch nicht unterlassen, bei dieser Gelegenheit dem Sandro ein Grüsschen auszurichten, denn wenn er seine eigene Visitenkarte noch findet, könnte es gut sein, dass er heute zum ersten mal meinen Blog betritt, und um ihm eine kleine Gedächtsnisstütze zu liefern, schreibe ich noch ein paar nützliche Links nieder, ohne die man es im alltäglichen Leben wirklich, wirklich schwer hat:

  • Loriot im Flugzeug: bei Youtube.com (dort gibt’s noch ganz viele andere Loriot-Sketche!)

Und weil «ein paar Links» einen ungleich höheren Aufwand nach sich ziehen, als ein einzelner Link, belasse ich es bei dem einzelnen Link und würde sogleich eine wohle Nachtruhe wünschen, bohrte sich da nicht ein Gedanke in mein Bewusstsein, dass ich vorhin noch über etwas Anderes zu berichten im Sinn hatte, das mir nun wäger entfallen ist. Vielleicht wüsste es noch der Corni, aber der ist ja nun nicht da und kann mir somit nicht auf die Sprünge helfen. Ich wünsche nun also trotz Allem eine wohle Nachtruhe, und ziehe mich, nachdem ich mir noch einige von den Loriots vereinleibt haben werde, in meine Gemächer zurück. Gute Nacht! (Jaja, ich weiss…)