«Ladies First»! Ja, bitte!

Aber dass ich als Lady bezeichnet worden bin, stimmt mich nachdenklich.

Es ist mir schleierhaft, wie mir so etwas aus dem Gedächtnis entfallen konnte, betrifft die Situation doch einen Teil meines Körpers, den ich seit nunmehr fast einem Jahr hege und pflege! Aber ich möchte die die Geschichte von Beginn an erzählen.
Wir befanden uns im Zug nach Genf (somit ist dieser Beitrag quasi ein Nachtrag zum Gestrigen. Da mir aber für heute nichts anderes eingefallen ist, kommt mir das ganz gelegen ;-)). Dann kam, wie das auf einer Zugfahrt mit den Schweizerischen Bundesbahnen nun mal so ist, der Kundiktör vorbei. Zuerst kontrollierte er das Billet des netten Herrn mir gegenüber. Dann kontrollierte er das Billet vom Marc. Dann hielten ihm der Hubi und ich gleichzeitig unsere Billette entgegen. Er war drauf und dran, dem Hubi seins zuerst zu kontrollieren -womit ich selbstverständlich absolut keinerlei Probleme gehabt hätte-, als sein Auge meine Künstlermähne erspähte (womit wir die Verbindung zur Einleitung geschafft hätten). Darauf beorderte er seinen Arm in meine Richtung, und sprach: «Ah nei, Ladies first, gäuet!» Ob es meine ungläubig aufgerissenen Augen waren, oder die Bartstoppel, welche ihm dämmern machten, dass er mein Geschlecht falsch eingeschätzt haben mochte, ich kann es nicht beurteilen. Jedenfalls bemerkte er seinen Irrtum (oder war’s Absicht? :-|), und kontrollierte mein Billet mit grosser (falscher?) Freundlichkeit und einem doofen Lachen. Man hat’s nicht leicht im Leben, als Langhaarmann!

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