Fasnacht… wieder einmal

Täterätää-bumm-tsching!
Du weisst sicher, worauf ich hinaus will. Ich komme also vorhin von Bolligen her am Bahnhof an und möchte gerne nach Hause. Zur Begrüssung werde ich am Tramperron vom rosenroten Infozettel der Bernmobil belehrt, dass zwischen ca. 13:30 und 18:15 kein Tram- und Busverkehr zwischen Bahnhof und Zytglogge verkehrt. Oder so habe ich es zumindest gelesen. Macht nichts, denke ich mir, dann geh ich den Weg zum Wahrzeichenturm Berns eben zu Fuss, das sind ja nur knappe fünf Minuten. Dies ist Fehler Numero Eins. Denn beim Bärenplatz werde ich brutal aus meinen illusorischen Träumen gerissen: hunderttausend Menschen träubeln sich dort, wohl mit dem Zweck, mir den Weg zu versperren! Dass da kein Durchkommen ist, habe ich bald begriffen. Dann geh ich halt hinten rum, dort beim Kornhaus, nehme ich mir vor. Dies ist Fehler Numero Zwo. Als ich nämlich beim Kornhaus vorbei bin und gerne via Kornhausplatz zum Casinoplatz gelangen würde, um dort beim Zytglogge das Tram zu besteigen, welches -so bin ich überzeugt- bestimmt zwischen Guisanplatz und Saali (oder Ostring) zirkuliert, werde ich der Millionen von Menschen gewahr, welche die Marktgasse säumen und den dort vorbeiziehenden Fasnachtsumzug bestaunen, -klatschen und -jubeln. Ich bin chancenlos. An ein Durchkommen auf die andere Seite, damit ich wenigstens beim Helvetiaplatz einen Bus besteigen könnte, ist nicht zu denken. Also suche ich mein Glück beim Bärengraben, denn ganz sicher lässt Bernmobil zumindest dort den öffentlichen Verkehr nicht ausfallen, oder!? Es ist dies Fehler Numero Drei (innerhalb von 10 Minuten!). Denn als ich nach stundenlangen Kampf durch Milliarden von Menschen, deren einzige Aufgabe darin zu bestehen scheint, mir ein Vorwärtskommen möglichst kompetent zu verunmöglichen, endlich beim Bärengraben ankomme, muss ich feststellen, dass dort kein Bus wartet. Da es zu nieselregnen beginnt, beschliesse ich, nicht zu warten, sondern zu Fuss den Muristalden zu erklimmen. Dies ist die erste richtige Entscheidung seit meiner Ankunft beim Bahnhof. Denn auf dem Weg gen Oben überholt mich kein Bus, woraus ich schliesse, dass tatsächlich keiner fährt.
Und so sitze ich nun hier zu Hause, und kann mich wenigstens darob schadenfreuen, dass all die Fasnächtler jetzt so richtig verregnet werden!

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