Eine Beinahegeschichte

Heute hätte ich fast, fast etwas zum Bloggen gehabt, eine Geschichte nämlich. Leider ist sie im Endeffekt nur halb so spektakulär ausgefallen, wie ich mir das erhofft hatte, denn die Polizei kreuzte nicht auf, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte, und somit blieb auch das jeweils damit verbundene Tamtam (bitte nicht instrumental missverstehen, danke) aus.

Item, jedenfalls, so:

An Mittwochen begibt es sich mitunter, dass ich einer RBB-Probe beiwohne. Heute war dies nicht anders, auch wenns seit einer guten Vierviertelstunde gestern war. Nochmals item. Nach einer typischen RBB-Probe begibt es sich mitunter, dass ich mich im Specht einfinde. Nach einem Besuch im Specht begibt nicht es sich, sondern ich mich nach Hause. Nicht so heute.

Das heisst, doch, schon so halb. Aber nach keinen wenigen Metern bereits vernahm ich dieses «Tägg-Tätsch-Pumm-Chlepf», das mich dermassen irritierte, dass ich meinen Drahtesel zur Umkehr zwang und Richtung Kaserne mich der Geräuschequelle näherte. Es standen da ein Lastwägeli und etwa drei, vier Geländewagen mit Rossanhängern. Der eine Anhäger wackelte wieverruckt und geräuschte derart, dass kein Zweifel mehr sein konnte: da spinnt ein Pferd.  Ich, nicht schüchtern, wie ich nun mal bin, steuerte in Richtung Wackelhänger und wartete. Und wartete. Und als ich noch weiter warte, ständig begleitet von den ewigen Pferdetritten gegen das Anhängertööri, dem ewigen Pferdehufschaben gegen den Anhängerboden und dem ewigen Pferdeschnauben gegen die pure Luft, da begann das Lastwägeli, welches seine erstmalige Erwähnung in diesem Beitrag bereits vorhin erfuhr, zu wackeln und ebenfalls sonderbare Geräusche zu emittieren. Und so wackelten nun zwei Pferde mitsamt ihren Anhängern geräuschvoll vor sich hin, und ich wartete immer noch. Ich wartete darauf, dass die Polizei kommen würde – denn Anwohner, die ein scharfes PSCHSCHSCHSCHTTT!!! in die Nacht hinausgestossen hatten, waren schon vor einer Viertelstunde zu vernehmen gewesen -, wurde jedoch enttäuscht. Und auch keines Pferdebesitzers wurde ich gewahr, dem ich meine Meinung über seine schändliche Tierhaltung hätte kundtun können, leider.

Schliesslich wurde es mir zu drückig in jener Gegend, denn die Blase drückte gegen alle verfügbaren Zwerchfelle und Bauchhöhlenhäute, und so verliess ich gegen nulluhrdreissig die Szenerie, um im Heimathaus die Blase zu leeren und die Kloschüssel zu füllen.

Was mir jetzt noch zu tun bleibt, ist, das Pferdeanhängerautonummero bekanntzugeben. Auf dass entnervte Anwohner einen Anhaltsspunkt haben: BE 185573. Das war heute Abend des Lärmes Quell.

Und nun beschliessen wir den Tag mit einem Sprichwort:

Macht’s Pferd ’nen Lärm gar fürchtebar, so schmeckt sein Fleisch gar wunderbar.

Oder so.

Gute Nacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.