Lustig, aber die exakt selbe Frage habe ich mir auch schon gestellt: Sieht jeder die Farben gleich? Oder ist mein Grün dein Blau?
Farbensehen
Sieht jeder die Welt gleich?
… die zwischenzeitlich sinnfreie Lektüre.
Sieht jeder die Welt gleich?
Lustig, aber die exakt selbe Frage habe ich mir auch schon gestellt: Sieht jeder die Farben gleich? Oder ist mein Grün dein Blau?
Kaum ist der Korb geleert, sammelt sich schon wieder Dreck darin an. So etwas ist traurig!
Mein Besuch bei der Schanzenpost ist schon wieder zunichte gemacht: Als ich heute mein Fahrrad vor der Marktgass-Migros parkierte, und nach dem Einkauf zurückkehrte, befand sich schon wieder Abfall im Körbchen. Diesmal jedoch kein Flyer, sondern irgend ein alter Sack, es könnte sich um einen Migros-Brot-Sack handeln (ich habe es nicht genau angeschaut). Nun wird es also wieder Zeit, die Schanzenpost zu besuchen!
Deutsche Schadenfreude ist mit der Englischen Kongruent :-).
Rate mal, was Schadenfreude auf Englisch heisst: Schadenfreude! Komisch, nicht?
Darauf aufmerksam wurde ich bei diesem Ozy and Millie-Strip, bestätigt hat es mir LEO, nicht jedoch unser dicker PONS-Diktionär, der mir gloating oder malicious joy vorschlägt, wie es auch bei LEO zu lesen ist.
Alle Büsche sind weg und durch Asphalt ersetzt. Das ist schade. Zum Glück gibt’s da noch mit Lupe einkaufende alte Frauen und freundliche Kassierinnen!
Ich war wieder mal in einer Filiale der Migros Aare Genossenschaft, zum Einkauf. Dort haben sie ja vor geraumer Zeit den Vorplatz umgestaltet, sprich: Alle Büsche weggerissen, die Mäuerlein abgebrochen und das ganze mit schwarzem Asphalt überzogen. Nun hat dieser Ort den Namen Asphaltwüste redlich verdient! Zudem wurden die Veloparkplätze entfernt. Kann mir bitte jemand erzählen, wozu das alles gut sein soll? Nun muss ich jedesmal, wenn ich dorthin gehe, mein Fahrrad mitten auf diesen trostlosen Platz stellen. Ich bin geneigt, dies eine Frechheit zu nennen (nicht mein Hinstellen, sondern die Entfernung der Parkplätze). Was für ein Tamtam gemacht wird, wenn in der Altstadt ein paar wenige Autoparkplätze Opfer der Umstrukturierungsmassnahmen werden, leuchtet mir ja nur halbwegs ein. Dass sich aber niemand darüber aufregt, dass vor dem Freudenberg-Migros sämtliche Veloparkplätze restlos entfernt werden, ist mir schlicht unbegreiflich!
Item, genug gemault, nun kommt der lustige Teil. Selbstverständlich gehört zum Einkauf jeweils das Betreten des Warenhauses. Und im Warenhaus drin sah ich zwei ältere, um nicht zu sagen: alte Frauen, die Glühbirnen kauften. So weit, so gut. Was mir aber auffiel, war, dass diese Damen eine grooosse Lupe dabeihatten, augenscheinlich, um das Kleingedruckte auf den Packungen zu lesen.
Was mich anfangs belustigte, stimmte mich nach kurzem nachdenken verständnisvoll. Wenn das Flexionspotenzial der Augenlinse mit fortschreitendem Alter nachlässt, muss man sich eben zu helfen wissen. Kommt hinzu, dass diese Frauen mit diesem Monstrum von Lupe locker jeden Handtaschenentreissdieb K.O. schlagen könnten.
Beim Bezahlen dann sass wiederum jene sümpathische Kassierin, von welcher bedient zu werden ich schon einmal das Vergnügen hatte, und deren Name uns gerade entfallen ist, an der Kasse, und wiederum begrüsste sie mich mit einem strahlenden Lächeln.
Als ich dann noch fast vergessen hätte, den Tee mit einzupacken, mahnte sie mich, immer noch strahlend lächelnd, ihn nicht zu vergessen. Ich kann es bloss nochmal wiederholen: Das ist eine echte Frohnatur!
Eine Geschichte mit Exkursen!
Die Schanzenpost, so habe ich heute am eigenen Leib erfahren, ist super! Aufgrund eines Bedienfehlers bin ich am 31. Dezember letzten Jahres unerwarteterweise zu einem Haufen Geld gekommen. Und das kam so:
Ich wusste, ich würde über Silvester Geld benötigen. Am einfachsten bekommt man dieses am Postomaten, also begab ich mich zu einem selbigen. Ich entschloss mich für einen Betrag von 140 Franken, man weiss ja schliesslich nie, welch ungeplante Ausgaben einem dazwischen kommen, und dann ist man plötzlich froh über ein kleines Extrapölsterchen. Zudem konnte mein Kontostand 140 Franken auch noch gerade so verkraften. Ich tippte also frohen Mutes und ohne genauer hinzuschauen 1-4-0-OK auf die Tastatur, und ärgerte mich schon wenige Sekundenbruchteile später masslos über meine Unachtsamkeit. Weshalb? Stelle dir eine Computertastatur vor. Die sieht ungefähr so aus:
789 456 123 0
Stelle dir nun eine Postomattastatur vor, welche aussieht wie eine Telefontastatur:
123 456 789 0
Eben. Als verbildeter Infostudent und Computerjünger tippte ich die 740 wie im Schlaf. Und ist an einem Postomaten der Betrag erst mal gewählt, gibt es kein Zurück mehr. Die einzigen übrigbleibenden Optionen sind «Mit Beleg» und «Ohne Beleg». Ich tippte 12 Mal auf STOP, worauf mir meine Postcard, ein «Besten Dank und auf Wiedersehen!» und 740 Franken entgegensprangen.
Und dieses überflüssige Geld wollte ich also heute wieder meinem Postkonto zuführen, wofür ich mich in die Stadt begab. Da es mir nicht beliebte, an der Bärenplatzpost geschlagene Sie-werden-in-8-bis-9-Minuten-bedient zu warten, ging ich zur Schanzenpost, wo ich lediglich voraussichtliche 2 Minuten zu warten hatte. Und da überkam mich die Erkenntnis: Es ist ein unglaublich vorfreudiges Gefühl, jener Anzeigetafel mit den vielen Nummern zuzuschauen, von Zeit zu Zeit das verheissungsvolle Ding-Ding! zu hören und mit jeder Sekunde dem Moment näher zu rücken, da man bedient wird! Hätte mich in jenem Moment jemand beobachtet, da mir die Glocke erklang, er hätte auf meinem Gesicht ein Paar glänziger Äuglein und ein vorfreudiges Lächeln vorgefunden.
Das Einzahlen selbst war ein unspektakulärer Akt, und schon bald befand ich mich wieder draussen, vor meinem Fahrrad. Jedoch! Was durften meine eben noch glänzenden Augen erblicken? Bevor ich dir das verrate, ist es wiederum Zeit für einen kleinen Exkurs.
Vor nicht allzu langer Zeit, aber auch nicht eben kürzlich, hatte ich mein Fahrrad neben dem Bahnhof parkiert, und als ich es wieder abholte, musste ich leicht verärgert feststellen, dass sich Unrat in Form eines mir vollkommen unnützen Werbe-Flyers im Körbchen auf meinem Gepäckträger angesammelt hatte. Wie ich nun mal bin warf ich den selbstverständlich nicht zu Boden, wollte aber auch nicht die Mühe auf mich nehmen, ihn in einem angemessenen Behältnis –einem Ghüderchübel– zu entsorgen. Also beliess ich ihn an seinem momentanen Ort, und genau dort blieb er also bis heute, bis zum Zeitpunkt, wo ich vorhin diesen Exkurs begonnen habe, womit wir den Chehr zur eigentlichen Erzählung wieder gefunden hätten.
Was, so fragte ich vorhin, erblickten also meine überraschten Augen? Das Körbchen war leer! Blitzschnell erinnerte ich mich, soeben einen Postangestellten mit Zange und Ghüdersack gesehen zu haben. Ich reimte mir zusammen, dieser habe wohl in meinem Korb für Ordnung gesorgt. Darüber war und bin ich natürlich hocherfreut! Und ich habe mir fest vorgenommen, wieder einmal bei der Schanzenpost zu parkieren, sollte sich erneut Unrat in meinem Velogepäckträgerkörblein ansammeln.
Das nächste Mal wähle ich aber einen anderen Heimweg. Denn just als ich um die Heiliggeistkirche kurvte war meine gute Laune zerstört und ein grosser Brechreiz machte sich in meiner Magengegend breit, als ich des wüsten Anblicks nicht eines Hummers, sondern eines Hummers gewahr wurde, der soeben seine Parklücke verliess. Meine nachfolgenden Gedanken will ich dieser Welt nicht aufdrängen, du darfst sie dir gerne selber in den schillerndsten Farben ausmalen.