Morgenstund…

…ist primär zu früh, und hat zweitens definitiv kein Gold im Mund, mal ganz abgesehen davon, dass eine Stunde gar keinen Mund hat. Wer auch immer dieses unsinnige Sprichwort erfunden hat, er (oder sie) hatte keine Ahnung von Anatomie.
Aber im Grunde geht es ja hier gar nicht um dieselbige, sondern darum, einem armen Mitmenschen das Aufstehen zu erleichtern. Meine Gedanken befinden sich daher ständig bei dir, werter Frühaufsteher, während ich diese Zeilen schreibe.
Es geschehen manchmal im Leben Dinge, die kann man nicht oder nur im beschränktem Masse beeinflussen. Zu jenen Dingen gehört -jedenfalls im Leben eines schweizer Mannes- die Rekrutenschule. Seit nunmehr einer Woche befindet sich der Damian in der seinigen. Ich weiss nicht, wie es ihm ergeht, noch, wie seine Adresse lautet. Und das ist sehr schade. Ich würde ihm nämlich gerne eine Karte schicken, zumal Feldpost ja gratis ist. Womit wir schon beim Thema sind: in ziemlich genau einer Woche bin ich nämlich auch empfänglich für Feldpost. Aber meine Adressbekanntgabe hebe ich mir für später auf; dann habe ich zumindest ein Thema fü einen weiteren Beitrag.
Nun sollte ich aber wohl noch etwas schreiben, was dir, lieber Frühaufsteher, den Tag versüssen wird. Das ist aber gar nicht so einfach! Im Zustand fortgeschrittener Müdigkeit verlangsamt sich die synaptische Fortpflanzungsgeschwindigkeit der gedankenübertragenden Elektronen im Gehirn, und damit der Fluss der Gedanken. Gute Ideen werden somit so lange im Gehirn umhergetröölt, bis sie jegliche Güte verloren haben und aus nichts weiter als vertrockneten Elektronen bestehen. Die Finger sind somit nicht mehr in der Lage, ermunterndes, erheiterndes und erhellendes Gedankengut mittels Tastatur ins Internet einzuspeisen, sondern sind dazu verdammt, Unsinn zu verbreiten! Dieser Gedanke sollte eigentlich genügend abschreckendes Potenzial beherbergen, um mich vom weiteren Schreiben abzuhalten. Und wenn ich es mir recht überlege, ist dem auch so. Nadisna verebbt der Buchstabenstrom, der sich seit einigen Minuten schier unerschöpflich seinen Weg ins weltweite Netz bahnt, und macht einer wohligen, jedoch unnachgiebigen Müdigkeit platz, die erbarmungslos von meinem Geiste Besitz ergreift und mich zu einer Schreibpause zwingt. Einer Pause, die mehrere Stunden andauern wird und primär von tiefem Schlaf geprägt sein wird.

Weshalb liest du eigentlich noch? Nicht, dass es mich stören würde, dich so lange bei der Stange gehalten zu haben, aber seien wir doch mal ehrlich: der literarische Wert der letzten paar Zeilen hält sich wirklch in Grenzen, oder? Ich hoffe, du kriegst davon keinen schlechten Eindruck von mir. Und wenn doch, dann weisst du ja, was du zu tun hast: installiere auf deinem PC (oder auch auf deinem Mac) ein Linux, und dann ist es kein Problem, den Zugriff auf diese meine Website mit der richtigen Konfiguration von iptables zu verhindern 😉

Warum wählen die so?

Man könnte meinen, die US-Amerikaner hätten in den 4 Jahren mit ihrem desaströsen Präsidenten genug gelernt, um nun endlich wieder auf den richtgen Weg zurückzukehren, aber so wie’s aussieht gönnen sie dem Dschordsch «Mission-Accomplished» Busch noch eine weitere Amtszeit. Das ist betrüblich, sollte doch der mächtigste Mann des Planeten meiner Meinung nach zumindest etwas Stroh, und nicht nur ein schwarzes Loch im Kopf haben! Äch. Und was es schon wieder für ein Gestürm mit den Wahlen gibt! Unfähig, die Leute.
Und weshalb erkennt mein Computer plötzlich meine Soundkarte nicht mehr? Hat etwa das eine etwas mit dem Anderen zu tun? Sollte es sich gar um eine Verschwörung der Bush-Administration handeln, die mit fiesen und unerwarteten Mitteln sogar unbescholtene Bush-Gegner aus dem Ausland -wie mich- verärgern will? Ach nein, das kann nicht sein. Im Linux steckt ja keine geheime Hintertür wie im Windows, durch die der US-Geheimdienst jederzeit volle Kontrolle über den Computer erlangen kann. (Das ist zwar nur ein Gerücht. Aber mir gefällt’s!)

Dankeschön, fän!

Hast du das gelesen, Leser, Leserin? Den Kommentar vom «fän» zum vorigen Beitrag? Ich muss schon sagen, dass mich ein solcher Kommentar natürlich ungemein erfreut; so bekomme ich die wertvolle Mitteilung, dass meine harte Arbeit geschätzt wird.
Ich möchte, bevor ich nun diesen Beitrag abschliesse, noch auf eine nette Extension für den Mozilla Firefox hinweisen: den Wetterfux, alias WeatherFox. Damit wird dir immer das aktuelle Wetter plus eine Vorhersage für die nächsten paar Tage in der Statusleiste (oder wo immer du möchtest) angezeigt! Ist das nicht praktisch? So kommen nun auch alle Windows- Benutzer, die nicht die praktischen Gnome-Applets benutzen können, in den Genuss einer Wettervorhersage auf dem Desktop!
Und nun, quasi als Bettmümpfeli, möchte ich dir zeigen, wieviele Tippfehler ich trotz meines ausgeklügelten Viereinhalbbisfünffingersystems immer noch mache. Ich werde also einen kleinen Text tippen, ohne auch nur einmal das Getippse zu korrigieren! Lies hier:
Es wa an einem shcönen Wintermorgen, aös plätulich die Erddrehung sroppte und Herr Greigencobveö auf den Äquatoe geschleidert wurde. Dein Tegenmaltel war von den heissen Sonnenstrageln hant durchweicht, aber das machte, nichts, denn dank den grossen Lächtern in deinen Schuihen konnten die Fütte genug drische Lugt zum Atmen bekommen. Das ar auch nätih, denn Gerr Fereigenvpgel litt unter starken m Mundgeruch.
Falls du ob der obskuren Handlung nicht alle Fehler identifizieren konntest, will ich dich hier noch mit einer korrigierten Version der Geschichte versorgen:
Es war an einem schönen Wintermorgen, als plötzlich die Erddrehung stoppte und Herr Greifenvogel auf den Äquator geschleudert wurde. Sein Regenmantel war von den heissen Sonnenstrahlen ganz durchweicht, aber das machte nichts, denn dank den grossen Löchern in seinen Schuhen konnten die Füsse genug frische Luft zum Atmen bekommen. Das war auch nötig, denn Herr Greifenvogel litt unter starkem Mundgeruch.
An meiner geistigen Unversehrtheit magst du bitte nicht zweifeln; die späte Stund› zur Nacht wird der einzige Grund sein für meine zugegebenermassen zweifelhafte Phantasie.
Da fällt mir noch etwas ein. Aber danach muss ich wirklich meinem Kopfkissen mein Ohr leihen; es scheint mir schon seit geraumer Zeit etwas wichtiges sagen zu wollen.
Item. Ich fuhr mit dem Bolzli im Zug nach Interlaken. Und schon beim Einsteigen bemerkten wir diese Gruppe von Männern, die ich zuerst für Jäger und später für Idioten hielt. Jeder ausgerüstet mit Sturmgewehr oder Karabiner, im modischen Treener oder praktischen Flanellhemd gekleidet und mit lockeren Sprüchen machten sie im breitesten Thurgauerdialekt (*tschuder-tschuder*!) einen Höllenmais im Wagen. Stell dir folgende Konversation in einer Lautstärke von circa 120 dB vor, ok? «Du, gell, i han dr en jo scho mol gschiggt, de Witz, abr de isch aifach esoo luschtig, i muen dr en nomool schigge!» – «Jo, mach da! I han en scho widdr vrgesse, waisch!» – «Ah, i lis dr en schnell vor, gell! (…)»
Und leider, leider ist mir jetzt gerade der überaus ordinäre Witz entfallen, welcher im Folgenden quer durch den Wagen schallte (vielleicht kann sich ja der Bolzli noch daran erinnern). Was gibt es doch für schreckliche Dialekte! Wenn Eugen meint, Baseldeutsch sei «leider kein Dialekt, sondern eine Halskrankheit», als was muss man dann erst das Thurgauische bezeichnen? Eine besonders fiese Form von Kehlkopfkrebs? Stimmbandaids? Dysfunktion des Musculus cricothyroideus? Wahrscheinlich alles zusammen.
(Sollte sich zufälligerweise ein dem thurgauischen Volk zugehörig fühlender Surfer auf diese meine Webseite verirren, so bitte ich um einen kurzen Kommentar! Ich bin gespannt, ob ich ihn verstehen werde ;-)).

gnue wasser d aare ab

So tönt’s, wenn die erboste Fan-Gemeinde revoltiert. Eine grobe Situationsskizze:
Ich habe zum Gletten «Fahrenheit 9/11» geschaut, den bekannten Film vom ebenso bekannten Michael Moore. Dann bin ich in mein Zimmer gekommen, um zu schauen, wie’s meinem Computer so geht, nicht dem Notebook, sondern dem grossen. Wer ein/e aufmerksame/r Leser/in ist, wird sich erinnern, dass mir zwar am 23. Juli das Netzteil explodiert ist (ja, explodiert! Ich hab’s auseinandergenommen und darin die sterblichen Überreste eines angekokelten Kondensators ausfindig machen können), aber nun habe ich ihn -nach präzise einem Vierteljahr- mit einem neuen (Occasion-)Netzteil wieder in Betrieb genommen. Aber Exkurse gehören verboten und deshalb kehre ich zurück zum ursprünglichen Thema des Abends, dem Wasserfluss der Aare.
Ich setzte mich also an meinen Computer und dachte mir: «Es isch itz scho so lang här sit em letschte Biitrag, schribe mr doch wider mau öppis», und begann zu Tippen, und tippte und tippte und tippte, dass einem schwindelig und rammdösig im Kopf hätte werden können. Wie ich aber das Elaborat emsiger Tipparbeit noch mal vor meinem physischen Auge Revue passieren liess, konnte ich mich damit einfach nicht zufrieden geben. Anscheinend befand ich mich nicht in Schreiblaune. Sowas kann ja vorkommen, auch weitaus berühmtere Schriftsteller als ich haben unter diesem Syndrom gelitten. Ich schloss also das Fenster, ohne das Geschreibsel zu speichern.
Dann begab ich mich, wie ich das öfters am Tage (und in der Nacht) tue, ins KMB-Forum, um zu schauen, ob der Vögeli, der in letzter Zeit einen geradezu angsteinflössenden Aktivitätsschub getan hat, wieder mal etwas geschrieben habe. Da wurde ich auch schon von einer privaten Nachricht begrüsst. Und an dieser Stelle der Erzählung schliesst sich denn der Kreis, denn der Titel der Nachicht gab diesem Beitrag den seinen. Ein treuer Fan beschwerte sich über mein liederliches Verhalten punkto Schreibdisziplin und wies mich zurecht darauf hin, dass der letzte Beitrag vom 26. Oktober stammt. Das wird morgen genau eine Woche her sein. Nun, in zehn Sekunden ist’s schon heute eine Woche her.
Jedenfalls sagte ich mir, dass ich diesen treuen Leser meiner Kolumne nicht enttäuschen dürfe, und rang mich trotz meiner akuten Schreibunfähigkeit zu einem Beitrag durch.
Ich könnte ja jetzt argumentieren, ich hätte diese Pflicht nun erfüllt, und könnte mich verabschieden. Das wäre aber billig. Aber leider wartet noch eine ganze CN-Serie auf mich, und das Studium soll man ja nicht vernachlässigen. Ich empfehle mich deshalb in die weite Nacht hinein, und sollte mich nochmal das Güegi stechen, so werde ich dies in einem weiteren Beitrag vermerken.