Ein Benedikt im Jazzkonzert

Schon immer hatte ich die volle Hochachtung vor ihm, war er doch oberster Patron unserer Bundesbahnen, obschon ich festhalten möchte, dass mitnichten jeder, der diese Position innehat oder -hatte, meine volle Hochachtung geniesst, aber er war ja Bähnler durch und durch, mit Herzblut und sicher auch mit Bahnhofvorstandshut, und wie ich heute feststellen darf, hat er auch den Jazz im Blut, anders könnte ich mir seine Anwesenheit am SJO-Konzert nicht erklären. Und wen sehe ich noch? Den Alec von Graffenried. Verrückt! Und den Herrmann Weyeneth, diesen Grüsu! Also ist alles, was Rang und Namen hat, vertreten im Huerebibeli und das Konzert kann starten.

Als es dann am Nick Perrin seiner Guitarre eine Saite klepft, kommt der ansagende Till in einen Moment der Verlegenheit, weil er das Gefühl hat, es könnte langweilig werden, wenn er nichts zu sagen wisse. Da kennt er sich selber aber ganz schlecht: Wenn er ansagt strotzt das Bibeli vor Wortwitz und Schlagfertigkeit, und so sehe ich mich genötigt, den Höhepunkt des Abends trotz absolut überzeugender musikalischer Darbietung (ich wippte mit, wie schon lange nicht mehr!) auf die Grünewald’sche Ansage zu legen. Chapeau!

Ein Tag im Schnee

Gleich einem Wunder empfinde ich mein Dasein bei voller Gesundheit und absoluter Unversehrtheit: Ich war, zusammen mit 9 weiteren tapferen Recken und Reckinnen, gestern auf und neben den Pisten Adelbodens zugange, hatte mich diesenzwecks zum ersten Mal seit vielleicht vier Jahren auf mein nunmehr circa fünfzehnjäriges Snowboard gezwungen und bin trotzdem in einem Stück heimgekehrt. Und man stelle sich vor: Ich hatte sogar Vergnügen dabei, denn solches bereitete mir dieser Ausflug.

Und nun: Auf Wiederlesen, ich muss meinen Muskelkater einwirken lassen.

Ab aufs Schneebrett!

Es begab sich aber zu der Zeit, da draussen ein kühler Wind blies, dass sich vergnügen sollte das Volk. Und so entsandte der Gebieter die Seinen in die Berge, auf dass sie sich mit Skien oder Showboards im Schnee austoben sollten.

So auch mich.

Soll heissen: Falls ich wieder über einen Monat keinen Beitrag von mir sehen lassen sollte, kannst du, Leser, Leserin, getrost davon ausgehen, dass ich mir beim morgigen Budenskitag das Genick oder zumindest alle Finger gebrochen habe und infolgedessen schreibunfähig bin. Ich will mal nicht hoffen, dass es so weit kommt, aber wer seit Jahren kein Brett mehr unter den Füssen gehabt hat, soll bekanntlich mit dem Schlimmsten rechnen. Daran kann auch die beste Snowboardinstruktorin nichts ändern. Nun, ich werde sehen.

Infentar

Immer wieder sehr freuen tue ich mich über Schreibfehler. Handelt es sich gar um originelle Exemplare, ist meine Freude gleich doppelt gross. Wie im Falle dieses exquisiten Exemplares:

So gesehen im Fahrradgeschäft meines Vertrauens.

Der Duden, mitunter eines meiner Lieblingsbücher, lehrt uns:

In|ven|tar, das; -s, -e <lat.> (Einrichtungsgegenstände [eines Unternehmens]; Vermögensverzeichnis; Nachlassverzeichnis)

Wohingegen:

In|ven|tur, die; -, -en (Wirtsch. Bestandsaufnahme)

Ich gehe davon aus, dass das TEAM BIKELINE den Laden nicht geschlossen hatte, weil da Einrichtungsgegenstände oder gar ein Nachlassverzeichnis im Geschäft sich befunden hätten. Vielmehr neige ich zur Annahme, es habe sich gleich ein doppelter Fehler in das (oder die?) Infentar eingeschlichen. Frech, das!

Gar kein Hammer mehr

Es ist geschehen. Nun hat auch meinem Hämmerlein das letzte Stündlein geschlagen. Ein gewaltbereiter und äusserst brachialer J. G. aus B. liess seiner Aggression freien Lauf und hat in einem Anfall brutalster Agitation mein Hämmerlein in 1000 Stücke zerbersten lassen. Mit unglaublicher Wucht liess er es gegen eine unschuldige Tischkante knallen, worauf sich Splitter im ganzen Raum verteilten. Es ist also an der Zeit, meinem Hämmerlein die letzte Ehre zu erweisen.

Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung für geschlagene Hämmer mit einer Spende auf das  Postkonto 87-483968-9, Vermerk «Hammertime«.