Gala-Night

Fly Me To The Moon, Fever, My Funny Valentine, You Might Need Somebody, Cry Me A River und wie sie alle heissen, diese zeitlosen Klassiker … heute hat es sich wirklich wieder mal gelohnt, ins Bierhübeli zu gehen!

Wenn man nun noch die Stimme und Energie von Sibylle Fässler mit dem Gesangsstil von Daniela Sarda kombinieren würde, dann hätte man wahrscheinlich die perfekte Sängerin.

Ehe-ähnliche Diplomatinnengattinnen?

Kürzlich wurde ich von Reufi mit folgender Frage konfrontiert:

Mänu, schreibt man «Diplomatengattinnen und Diplomatinnengatten» oder «Diplomatengattinnen, Diplomatinnengatten, Diplomatinnengattinnen und Diplomatengatten» und in welcher Reihenfolge? Oder wie Casi vorschlägt «diplomatengattinnen, diplomatinnengatten, diplomatinnengattinnen, diplomatengatten, partner von diplomatinnen in einer ehe-ähnlichen beziehung, partnerinnen von diplomaten in einer ehe-ähnlichen beziehung, partnerinnen von diplomatinnen in einer ehe-ähnlichen beziehung, partner von diplomaten in einer ehe-ähnlichen beziehung»?

Ich muss zuerst meinen tiefen Dank und meine nicht minder tiefe Befriedigung über diese Frage ausdrücken. Nicht etwa, weil sie mich besonders interessieren oder speziell fordern würde. Vielmehr sehe ich in dieser Frage den Beweis dafür, dass ich trotz ständigen gegenteiligen Kommentaren und Äusserungen von Reufi und Casi offensichtlich als die Choryphäe auf dem Gebiet der deutschen Sprache angesehen werde, die ich nun mal bin.

Nun aber zur Beantwortung,  und damit zur Linderung von Unwissen in den Köpfen Reufis und Casis!

Nach eingehender Diskussion mit meinem Beraterstab und tagelangem Orakeln kann ich hier ein Resultat präsentieren, das auch den kritischen Teil meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft zufriedenstellen wird. Der Lösungsfindungsprozess stellte sich als hochkomplex heraus, weshalb ich hier lediglich das Endresultat zu zeigen gedenke, ohne die Details der mit der Lösungsfindung einhergehenden Diskussion breitzuwalzen.

Die Lösung, die sich als die Optimale herauskristallisiert hat, ist sowohl verblüffend als auch Simpel: Diplomatengatten. Argumentativ begründet wird dies wie folgt:

  1. Für die Erhaltung des generischen Maskulinums
    Es ist zu einer regelrechten Unsitte verkommen, bei Allem und Jedem ein -innen, /innen oder Innen anzuhängen. Ein(e) ansonsten grandiose(r) Text/-in verkommt zu einem/r unleserlichen FlickwerkIn, wenn er/sie gespickt ist mit diesen unsäglichen Suffixen/innen. Einverstanden?
  2. Ehe-ähnliche Beziehungen bei Diplomaten werden nicht geduldet
    Ein rechtschaffener Diplomat ist entweder ledig und single, oder glücklich verheiratet. Man hat schliesslich ein Image zu wahren, und da passen wilde Beziehungen, Affären und dergleichen nicht hinein.

Mit diesen beiden Punkten lässt sich der ganze, komplizierte Satzbau, wie ihn Reufi vorschlägt, auf das simple Diplomatengatten destillieren.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Eine sture Institution mit Bankschaltern

Die junge Dame erklärte mir in ihrem leicht ostschweizerisch angehauchten Dialekt mit einem spitzbübischen Schmunzeln, dies sei «e zimmlich stuuri Institution, da wärded d Büroziite sehr strikt ghandhabt!», und so vertagte ich mein Vorhaben auf Heute. Dies geschah letzten Freitag. Und das kam so:

Ich hatte dem Dezi seine zerrissene Hunderternote abgeschwatzt, die er seit Menschengedenken mit sich umhergetragen hatte, mit der Begründung, ich wolle sie bei der Nationalbank umtauschen gehen, so hätte ich auf meinem Blog zumindest etwas zu berichten. Also machte ich mich zu diesem Geldinstitut auf, leider war es bereits 17 Uhr, und an der Türe prangte ein derart eindrücklickes, goldenes Schild mit eingravierten Öffnungszeiten (Montag – Freitag, 8:30 – 12:00 und 13:00 – 15:30), dass ich mich nicht wagte, einzutreten. Unverrichteter Dinge abmarschieren mochte ich aber auch nicht, und just in diesem Moment meines Zögerns öffnete sich die Türe, und heraus trat die bereits erwähnte, junge Dame. Ich begann zu erzählen, ich hätte da eine kaputte Banknote, die ich gerne bei der Nationalbank in Reparatur geben würde, und sie kenne sich ja bestimmt aus mit der Nationalbank, denn sie komme ja gerade von dort, und ob es denn auch um diese späte Uhrzeit trotz allem noch möglich sei, mein Unterfangen zum Erfolg zu bringen. Da lächelte sie und beschied mir obengenannte Antwort, nicht ohne mir im gleichen Atemzug zu versichern, dass ich meine Note hier aber schon umtauschen könne, einfach halt um diese Uhrzeit nicht mehr. Jäguet, dachte ich mir, fuhr nach Hause und ging heute nochmal vorbei. Und das war so:

Ich trat vor die Eingangstüre und wartete darauf, dass sie sich öffnen würde, beim Hauptgebäude der Universität ist dies ja auch automatisch möglich. Nach fünf Minuten in der Kälte drückte ich die Klinke von Hand und trat in die Empfangshalle, blickte mich um und gewahrte das Wärterkabäuschen, in welchem ein emsig telefonierender Wachmann seinen Dienst versah. Ich knobelte die zerrissene Hunderternote aus meinem Portemonnaie und trat zum Telefonenten. Er machte keine Anstalten, sein wichtiges Gespräch zu unterbrechen, wahrscheinlich telefonierte er mit dem Finanzminister persönlich, und dem Hansruedi, dem legt man ja nicht einfach so den Hörer auf. Beim Anblick meiner malträtierten Note merkte er, was mein Begehr war, und verwies mich mit einer freundlichen Handbewegung auf die Schiebetüren in der gegenüberliegenden Wand, die ich bin anhin noch gar nicht wahrgenommen hatte, hinter denen sich jedoch eindeutig Bankschalter befanden. So wie in einer ganz normalen Bank. Wieso hatte ich eigentlich erwartet, dass es in der Nationalbank keine Bankschalter gibt? Ich weiss es nicht.

Ich schob mich durch eine der Türen und steuerte auf den Schalter zu, der mit «Change» beschriftet war.  «Grüessech, mir isch da es Malheur passiert», erzählte ich der Schalterdame, die mit einem «Ah, ja» meinen Hunderter entgegennahm. Sie prüfte, ob die beiden Teile auch wirklich zusammenpassten, und das taten sie, wie angegossen passten die, und auch die Nummern stimmten auf beiden Teilen überein. Dem Umtausch stand also nichts mehr im Wege, und so händigte sie mir eine wahrscheinlich pressfrische Note aus. Befindest du dich jemals im Besitz der Note mit der Nummer 03J1179545, das ist sie!

So spektakulär meine Umtauschaktion begonnen hatte, so unspektakulär ging sie zu Ende. Aber ich werde heute Abend beim Konzert des SJO noch genügend Spektakel erleben (SJO-Night mit den Features Adrian Tschopp, Daniel Woodtli und Adrian Pflugshaupt). Ich bin gespannt!

Gute Nacht.

Wenn für das Rätsel zu wenig Reisezeit bleibt

Manchmal sitzt man ja im Tram und löst ein Kreuzworträtsel. Oder ein Sudoku. Oder ein Kakuro. Oder ein anderes Rätsel mit kryptischem Namen. Auf alle Fälle kann es vorkommen, dass die Tonbandfrau bereits das gefürchtete «Brunnadernstrasse» verkündet, wenn man mit dem Rätsel hinten und vorne noch nicht fertig ist.

Mir ist das sowohl gestern als auch heute widerfahren, nach Adam Ries macht dies zwei Mal innerhalb von lediglich zwei Tagen, was einem Tagesdurchschnitt von Einemmal entspricht, und deshalb erwähnenswert ist.

Ich sass also gestern im Tram, das soeben den Thunplatz hinter sich gelassen hatte, und rätselte über dem Heute-Sudoku, was das Zeug hielt. Noch hatte ich kaum die Hälfte ausgefüllt, und ich wusste, dass ich in weniger als 30 Sekunden würde aussteigen müssen, das Tonband hatte meine Endstation bereits verkündet. Wie mühsam! Stiege ich nun wirklich aus, so unterbräche ich meinen Denkfluss und zerstörte damit jegliche Hoffnung, das Sudoku jemals noch lösen zu können! In diesem Moment höchster Verzweiflung hatte ich einen Geistesblitz, der mich aus heiterem Himmel mit voller Wucht mitten ins Denkzentrum der Grosshirnrinde traf: «Mänu», blitzte er, «du hesch doch es GA! Blib eifach sitze, u lös das verflüemerete Rätsu fertig!» Aber ja! Klar doch! Wieso auch pressieren, wenn ich theoretisch den ganzen lieben langen Tag Tramfahren könnte (so es denn mein Terminkalender erlaubte)?

Ich richtete es mir also auf meinem Sitz so gemütlich ein, wie möglich, und als das Tram den Ostring umrundet hatte und von der anderen Seite her auf die Brunnadernstrasse zusteuerte, hatte ich erstens fertiggerätselt, und konnte mich zweitens über eine nicht unerhebliche Entdeckung freuen: Fahre ich von stadtauswärts auf die Brunnadernhaltestelle zu, so muss ich nicht mehr an der Fussgängerampel auf grünes Licht warten, um die Strasse zu queren, da ich bereits auf der richtigen Strassenseite bin!

Diese Erkenntnis beherzigend blieb ich denn auch heute noch für eine Extrarunde sitzen, diesmal ins Saali, und ich habe nicht vor, diese neue Gewohnheit in naher Zukunft bereits wieder fallen zu lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Gute Nacht!

Religion ist das Opium des Volkes …

… und Kaffee ist das Opium der Informatiker. Jedenfalls würde ich, so fürchte ich, einen normalen 8-Stunden-Arbeitstag nicht ohne eine angemessene Portion Koffein überstehen. Und das, obschon ich heute erst um neun Uhr anzutraben hatte!

Ich hatte heute also meinen ersten Arbeitstag bei einem grösseren schweizerischen Transportunternehmen, und entgegen bösen Wünschen ist alles gut verlaufen. Zwar noch eher Einführungs- als Arbeitstag, aber präsent war ich immerhin während achteinhalb Stunden. Nun weiss ich alles, was es über die SBB, hier im Plural, zu wissen gibt, und noch vielmehr über die SBB Informatik, und sozusagen jedes Detail über die SBB-Softwareentwicklung. Wie gut, dass alles streng vertrauliche Firmengeheimnisse sind, so muss ich dir nichts davon erzählen.

Jedenfalls konnte ich bereits beginnen, mein GA zu amortisieren. Ganze CHF 7.60 hätte ich ohne Generalabonnement ausgeben müssen. Wenn ich dieses Amortisationstempo aufrechterhalten kann, so lohnt sich meine Investition bereits nach zweihundertfünfundachtzigeinhalb Arbeitstagen. Ein Schnäppchen!

Ja, und dann startet heute das SJO mit einer Latin Night in die zweite Hälfte der Saison! Ist auch bereits überfällig!