Rhythmusstörungen sind nicht schlimm

Ich war heute mal wieder bei der Dentalhygienikerinnenbehandlung. Ich weiss ja nicht, wie’s meiner Leserschaft geht, aber mir behagt das jeweils gar nicht so sehr, wie man vielleicht annehmen könnte: es rattert im Gebiss und kreischt im Hörnerv, es zieht am Zahnnerv und am Ende bin ich vor lauter Verkrampfen ein riesengrosser Muskelkater. Dabei macht sie das wirklich gut, die Frau Dentalhygienikerin! Da gibt’s nichts auszusetzen, sie gönnt einem auch mal eine Verschnaufpause zwischendurch, zeigt Verständnis für das unangenehme Gefühl, das die Entfernung von Zahnstein an empfindlichen – weil freiliegenden – Zahnhälsen nun mal mit sich bringt, und sowieso kann sie die innere Sadistin hervorragend verstecken. Dass eine solche sie ist, davon gehe ich einfach aus, sonst hätte sie ja kaum einen Beruf gewählt, bei dem das Quälen von schlecht zähneputzenden Menschen der Hauptinhalt darstellt.

Ich brachte die Behandlung jedenfalls in gerade mal 30 Minuten hinter mich (schnell ist sie auch noch!) und erfreute mich des sauberen Gefühls beim Ertasten meiner frisch gereinigten Zähne mit der Zungenspitze (liebst du es auch, das Gefühl von Sauberkeit am Zahn, wenn du der Behandlung frisch entronnen bist? Es gibt kaum was besseres!), als ich mich bei der Bushaltestelle wartenshalber auf die Bank setzen wollte.

Ich hatte mich noch gar nicht gesetzt, da sah ich diesen Zettel:

Ein wenig Rhythmusstörungen

Als Schlagzeuger muss ich da aber vehement Widersprechen und aufs schärfste Protestieren! Rhythmusstörungen sind etwas vom Übelsten, was es gibt, gleich nach einen Pianopianissimosoloschlag auf der Röhrenglocke und einem 16tel-Lauf über drei Pauken.

Als Freund der deutschen Sprache und insbesondere komplizierter Fremdwörter (sogenannter Xenogramme?) freue ich mich aber ob des korrekt geschriebenen Rhythmus›.

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