Schlussbericht

In diesem Buenos Aires geht ja alles drunter und drüber: Die Busfahrer sind alles verkappte Michael Schumacher (die Mehrzahl von Schumacher, ist die auch Schumacher?) und fahren wie die Irren durch schmalste Strassen, die breiten Strassen wiederum sind voller röhrender Autos, die unzähligen, an Häuserfassaden montierte, Klimaanlagen tropfen ihr Kondenswasser munter auf die Trottoirs (die Mehrzahl von Trottoir ist Trottoirs!), die Ambulanzen veranstalten ein Konzert aus circa 10 verschiedenen, sich abwechselnden Martinshornklängen, die Strassen- und Flohmärkte scheinen sich ungehemmt über das ganze Stadtgebiet auszubreiten, die Touristenmassen verstopfen die Touristenmagnetorte, die Tangotänzer tanzen allenthalben Tango und dazwischen stolpern schüchtern und staunend zwei kleine Schweizerlein durch diese Metropole, lassen sich die Sommersonne aufs Haupt brennen (und erwerben dabei eine ganz ansehnliche Bräune, die leider mit der Landung am Flughafen Zürich bereits abgeklungen zu sein scheint) und den Rucksack stehlen (letzteres aber immerhin nicht absichtlich) – kurz: Es ist super dort.

Einhergehend mit dem Rucksackverlust geht derjenige meiner Digitalkamera, was die Fotoausbeute um ungefähre 50 % reduziert, was aber insofern keinen Unterschied macht, als auch die verbleibenden 50 % noch nirgendwo online eingesehen werden können.

Und nun bin ich wieder hier, in der wohlorganisierten Schweiz, im schnuckeligen und ruhigen Bern, wo alles seinen gewohnten Gang geht, wo die Leute nervös werden, wenn der Bus 2 Minuten später fährt, als auf dem Fahrplan angegeben, wo sowieso nur 3 Tram- und 15 Buslinien verkehren, im Gegensatz zu den 6 U-Bahn- und 311 Buslinien in Buenos Aires. Zugegeben, es braucht tatsächlich einige Busse mehr, um 13 Millionen Menschen zu transportieren.

Mittlerweile habe ich mich wieder an die winterlichen Temperaturen gewöhnt, die derzeit beinahe schon frühlingshaft sind. Ich kann demnach getrost in den Abend entschwinden, dem Huerebibeli entgegen. Willkommen zurück! Schönen Abend!