Ke schöne Maa

Nun ist es amtlich. Was? Lasse mich dir erzählen.

Ich wollte mich auf dem Berner Hausberg ein wenig erholen und bestieg deshalb das Nüünitram, um damit bis zur Gurtenbahn zu fahren. Ein wenig weiter vorne im Tram sassen zwei Väter mit circa vier bis fünf kleinen Kindern, die sich in jenem Alter befanden, wo ein Kind sprechen kann und es auch unablässig tut, und zwar in einer derartigen Lautstärke, dass man es nicht überhören kann. Diesem Alter eigen ist auch die Eigenschaft, dass die Gedanken ungefiltert und in roher Form zum Ausdruck gebracht werden.

Kaum hatte ich Platz genommen, den Kindern zugewandt, sagte eines davon in kindlich-ungestümer Lautstärke zu den andern: «Das isch ke schöne Maa, gäu? Dä mit dr Brüue u de länge Haar!» Nun also weiss ich es und ist es amtlich, denn Kinder sprechen die Wahrheit: Ich bin nicht schön. Das stört mich eigentlich nicht gross, ich habe lieber die Pubertät schon hinter mir als dass ich schön bin, und mag es den kleinen Kindern gönnen, dass sie noch etliche picklige Jahre voller Hormonstürme und Elternstreitigkeiten vor sich haben. Es ist auch besser, wenn mein Aussehen nicht jedermanns Geschmack ist.

Das wars eigentlich auch schon für heute. Mehr Zeit zum Schreiben habe ich gar nicht, ich gehe jetzt mal ins Kosmetikstudio und lasse mich rundumerneuern. 🙂