Der Blutige Blitz

Es wurde mir heute schlagartig klar, ohne dass ich genau sagen könnte, weshalb, aber dies tut auch nichts zur Sache, denn die Frage nach dem Warum ist zweitrangig angesichts der unbeschreiblichen Tatsache, dass es mir klar wurde: Sollte ich jemals ein Superheld werden, so nennte ich mich – Achtung, jetzt kommt’s! – «Der Blutige Blitz». Mein Gehülfe – denn jeder Batman braucht seinen Robin – wäre, so hatte ich die Eingebung, der Flinke Fischer. Zwei eingängige, furchteinflössende und doch ein gewisses Gefühl der Geborgenheit verströmende Namen, wie mir zweifelsohne jedermann zustimmen wird.

Dennoch: Später kamen mir Zweifel: Ist Der Flinke Fischer denn wirklich ein geeigneter Name für meinen ebenfalls mit Superkräften ausgestatteten Kumpanen? Sollte es nicht viel eher Der Agile Angler sein? Oder etwa gar Der Mächtige Matrose? Wer weiss. Im Endeffekt dünkt mich doch der flinke Fischer gar keine so schlechte Wahl, zumal sie die erste war.

Mein Dress, so meine Eingebung, bestünde aus den standesgemässen Strumpfhosen, bei mir in schlichtem Weiss gehalten, einem engen Trikotoberteil, ebenfalls weiss mit einem – nunja – blutroten Blitz darauf, und einem – was denn sonst – ebenfalls blutroten, flatternden Cape. Das besondere wäre an meinem Superheldendress, dass das Cape auch bei Windstille flatterte.

Der Flinke Fischer hätte eine Fischrute. Sonst brauchte er nichts. Schliesslich ist er flink und gleicht damit das Fehlen jedwelcher Spezialausrüstung aus. Und sowieso ist er ja nur der Gehülfe, und nicht der Superheld selbst.

Was täte ich, als Superheld? – Woher soll ich das wissen?!

Ein Nachgesang

Ich dachte mir «Chönntsch ja wider mau», immerhin sind anderthalb Monate eine lange Pausenzeit, und wenn ich schon krank im Bett liege, habe ich ja auch dr Zyt. Krank? Nunjaa, nicht mehr ganz so, eigentlich wieder gesund, aber halt noch am kurieren.

Es liegt mir noch ein Kommentar auf dem Magen, und zwar der von Liisa zu meinem letzten Beitrag. Sie unterstellt mir, ich hätte nichts zu erzählen! Hätte ich wohl! Nur gelüstete es mich plötzlich nicht mehr danach.

Nun, Kurzzusammenfassung: Tiergarten: Check. Brandenburger Tor: Check. Unter den Linden: Check. Alexanderplatz: Check. Fernsehturm: Check. Kurfürstendamm: Check: Bahnhof Zoo: Check (und im Moment lese ich sogar noch das Buch – verrückt!). Arschkaltes Wetter: Check. Ritazza-Kaffee am Hauptbahnhof: Check. Zoo: Check. Trödelmarkt: Check: DDR-Museum: Check. Nikolaiviertel: Check. Unterwelttour: Check. Kulturabend mit dem Anna Hügel Quartett und einer wie immer umwerfenden Valeria Zangger an Perkussion im Haus der Sinne: Check. U-Bahn, S-Bahn, Metrotram, Metrobus: Check. Checkpoint Charlie: Check. Touristentour mit dem 100er: Check. Museumsinsel: Check. Ein kulinarischer Höhepunkt in Form eines steirischen Wurstsalates zur Vorspeise und des Argentinischen Rinderfilets zur Hauptspeise in der Fleischerei (es war das ZARTESTE STÜCK FLEISCH MEINES GANZEN LEBENS!!!): MASTER-CHECKER-CHECK!

Reicht das? Ich hoffe doch.

Ein zweiter Kommentar liegt mir auf dem Magen: Der von andrea, offenbar verbandelt mit der Fassbar, zu meinem knapp vier Jahre alten Beitrag über diese legendäre Bar in der berner Altstadt. Was sie wohl mit ihrer «anderen Sicht» andeuten will? Man weiss es nicht.

Nun denn. Ich hatte eingangs erwähnt, ich sei krank. Das stimmte wohl vorgestern und teilweise gestern; kam mir doch in der Nacht auf Mittwoch circa 6 Mal die K**** hoch. Mittwochabends dünstete ich dann mit 38.4°C unter der Bettdecke, fühlte mich gestern aber schon wieder ganz ordeli, abgesehen von einem ungeheuren Schmerz in der rechten Schulter, den sich wahrscheinlich nicht einmal eine diplomierte Krankenschwester erklären könnte, geschweige denn ein Arzt. Heute geht’s mir wieder gut, aber wie meine Mama weiland zu sagen pflegte: «Itz blibsch afe no grad e Tag lenger deheime, damit de sicher wider ganz gsund wirsch.» Und an diese alte Volksweiseheit will ich mich halten.

Gute Besserung!