Rein pekuniär bin ich zwar versöhnt, aber …

Du erinnerst dich? Richtig. Ich war stinksauer. Deswegen habe ich meinem Ärger Luft gemacht und über die kostenpflichtige (!) Kundendiensttelefonleitung eine arme, unschuldige und unbeteiligte Kundendiensttelefonleitungsbenutzerbeschwichtigerin beschimpft, also eine stets und in allen Situationen freundliche Dame, deren undankbare Aufgabe es ist, wütende Kunden wie mich zu ertragen, zu beschwichtigen und gegebenenfalls zu vertrösten.

In meinem Fall sieht das Resultat so aus, dass mir aufgetragen wurde, die zehn (!) irrtümlich zugestellten Sendungen im Milchkasten zu deponieren. Der Postbote werde avisiert, diese ebenda zu behändigen und richtig zuzustellen. Ja, hatte die Telefondame mit mir ein Einsehen, grad ganze zehn falsch zugestellte Sendungen seien schon ein bisschen viel.

Jedenfalls muss ich meinen Zorn wohl überzeugend dargelegt haben (und im Nachhinein tut mir das nette Frollein deswegen auch ein bisschen leid), denn die 23 Franken sollten wir nun in Form von Briefmarken zurückerstattet erhalten. Somit wäre zumindest der finanzielle Aufwand gedeckt. Aber ein unguter Beigeschmack bleibt: Können die Postmitarbeiter wirklich derart überarbeitet sein, dass sie bei ganzen zehn Briefen und Zeitschriften die Adresse nicht richtig lesen können oder haben sie einfach ihre Arbeit nicht im Griff? Das waren ja nicht irgendwelche handgekrakelten Hieroglyphen, sondern computererzeugte Druckbuchstaben in schönstem Schwarz-auf-Weiss.

Wie auch immer. Für mich hat sich der Fall vorerst erledigt. Beenden wir nun das Staatsbetriebsbashingniedermachen.

Nun gut, auf die Briefmarken warte ich noch. Es könnte ja sein, dass die nicht ankommen. Dann würde ich wohl nochmal zum Telefon greifen müssen. Das wünsche ich den Kundendienstmitarbeiterinnen und Kundendienstmitarbeitern aber nicht.

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