Es knallt rundherum!

Wenn’s draussen knallt, spinnt die Katze.

Ojemineh, unser Kätzchen fühlt sich offensichtlich nicht sehr wohl! Von all dem Geknalle und Geklepfe vom 1. August muss sie wohl etwas mitgenommen worden sein. Warum sonst würde sie die ganze Zeit so ängstlich aus der Wäsche gucken, wie wild mit dem Schwanz wedeln, und jedes Zimmer so misstrauisch beäugen, als wären 100 böse Biester drin? In den oberen Stock hat sie sich alleine gar nicht getraut. Andererseits muss ich auch sagen, dass sie selber schuld ist, wenn sie zum Zeitpunkt des grössten Gebummers irgendwo draussen ist! Naja, jetzt kann sie sich ja wieder ein Jahr lang erholen.
Ich habe dazu leider nur eine Woche Zeit. Also dann, bis nächsten Samstag!

Woche 1: Die Heisse

Von hochsommerlichen Temperaturen und bösen Obristen

So toll ist ein Sommer-WK auch wieder nicht. Ich glaube, während diesen 5 Tagen habe ich nur einmal geschwitzt, und zwar von Montag bis Freitag ununterbrochen! Heiss war es, süttigheiss. Speziell heiss war es donnerstags im unklimatisierten Car, in Bern, und in Genf sowieso (36 °C!). In Genf erst recht, zumal wir dort durch den Herrn Oberst Soundso erfahren mussten, dass das Spiel -entgegen meiner bisherigen festen Überzeugung- keine Selbstbefriedigungstruppe für den Veteranenverein sei! Ich bin froh, hat mir der Herr Oberstleutnant die Augen geöffnet. Und nun bin auch ich, ganz wie der Herr Major, der Meinung, dass wir unbedingt mehr militärische Einsätze wie Fahnenzeremonielle und Brevettierungen umrahmen müssen. Da hat der Herr Hauptmann absolut recht. Immerhin hat er ja auch eine gewisse Erfahrung, als Oberleutnant, auch wenn er seinen eigenen Angaben zufolge unsere musikalische Leistung nicht beurteilen kann, der Herr Leutnant. Aber als Füselwachtmeister ist das auch nicht seine Aufgabe.
Ich bin abgeschweift.
Ich hätte noch so viel zu erzählen, zum Beispiel, dass ich am Donnerstag um vieruhrinderfrüh aufgestanden bin, dass ich in der ersten WK-Woche schon häufiger in der Beiz war als bisher im ganzen Jahr, dass ich erst am Dienstag morgen einrücken muss, dass mir der Leutnant trotz Frisch-Ab-Presse einen sehr angenehmen Eindruck macht, dass man in Suhr auch Ping-Pong spielen kann, dass ich noch kein Päckli bekommen habe (mich dies aber auch nicht stört), dass man heuer duschen kann, sooft und wann man will, dass der Kiosk formidabel organisiert ist, dass wir durchschnittlich zwei Mal täglich Fleisch mit brauner Sauce essen, jedoch bis jetzt noch keinen Johnny vorgesetzt bekommen haben, oder dass ein Klarinettist aus Hubis Humpa-Musik mitspielt, nämlich der Pesche. Aber, naja, so interessant erscheint mir das alles bei näherer Betrachtung nicht zu sein.
Dafür habe ich eine andere Interessantheit zu bieten. Siehe rechts, im Menu: in der Rubrik «Netzware» siehst du den «GeoURL«-Knopf. Klicke ihn, und du wirst erfahren, welche Websites in meiner Nähe sind. Üüh, das war schrecklich unglücklich ausgedrückt. Am Besten vergisst du den vor-vorderen Satz gleich wieder und klickst einfach mal auf den GeoURL-Button.

Gepäckloser WK

Wow, so ein Sommer-WK ist super! Ich habe beinahe fertig gepackt, der Fernseher ist immer noch erst halb voll und der Äff-Sack noch komplett leer! Nun, der Ausgänger muss noch dort rein, und einige wenige Sachen, aber, hey!, das ist dann fast kein Gepäck mehr zum mitnehmen! Oder habe ich so viel vergessen? Das finde ich dann heraus, wenn ich in Suhr angekommen bin…

Schäfische Erleichterung!

Gestern hatte ich das Glück, erfahren zu dürfen, dass meine letze Chance nicht vertan ist! Seit geraumer Zeit, seit sehr geraumer Zeit sogar, steht in diesem Schaufenster an dieser Strasse ein Schaf. Ein riesengrosses Schaf, das einen mit seinen treuherzigen Augen so lieb anschaut, als könne es kein Wässerlein trüben. Und seitdem dieses Schaf dort steht, habe ich mir vorgenommen, es zwecks Erinnerung auf Zelluloid zu bannen, oder auch auf ein elektronisches Medium.
Wie gross war da der Schock, als ich letztens, es muss letzten Donnerstag gewesen sein, spätabends nach Hause radelte, und feststellen musste, dass das Schaf, mein heissgeliebtes Schaf nicht mehr an seinem angestammten Platz stand! Die Enttäuschung darob kannst du dir nicht ausmalen, eine Welt war für mich zusammengebrochen. Das gute, liebe Schäflein war weg, und ich sollte es nie, nie wiedersehen? Sollte keine Gelegenheit mehr bekommen, es fotozugraphieren? Wie grausam die Welt doch sein konnte! Jedoch, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, oder, um es treffender auszudrücken: das Schaf nicht vor dem Wochenende vermissen, denn: als ich gestern, ebenfalls spätabends, ebenfalls nach Hause radelte, machte ich die wunderbare Entdeckung, dass ich mich Donnerstags im Schaufenster getäuscht hatte. Das Schaf stand noch immer dort wo geng, und alle meine Sorgen waren somit Nullundnichtig, heureka!
Mit diesem guten Gefühl in der Brust ziehe ich nun für drei Wochen nach Suhr in den Krieg. Vielleicht weiss ich ja nächstes Wochenende etwas spannendes von der Front zu berichten, wer weiss. Solltest du dich veranlasst fühlen, mir ein Päckli zu schicken, so sei dir dein Wunsch vergönnt:
Schlz Manuel Friedli
Mil Spiel Log Br 1 (A)
Militär 95537

Solltest du dir Sorgen wegen des Portos machen, so sei versichert, dass Packete bis 5 Kilogrämmer gratis verschickt werden können. 😉
PS: Wahlweise kann Schlz Manuel Friedli auch durch Tromp Marc Nuspliger, Tromp Matthias Zürcher oder Tromp Michael Pflüger ersetzt werden. Oder durch einen anderen lustigen Fantasienamen deiner Wahl.