Ich sollte häufiger Tram fahren. Jaja! Da erlebt man die kuriosesten Sachen. Und begegnet den kuriosesten Leuten.
Heute hat’s ja so arg geregnet, dass ich mich von Tram an die Uni kutschieren liess. Und wie ich da so gemütlich an meinem Platz sass, fiel mir ein Herr auf. Korpulent, mit Bart und Gilet bekleidet, was aber am meisten auffiel war die Kopfbedeckung: ein Mutz, wie man ihn im Militär zu tragen gezwungen ist! Aber auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn erst durch seine Lautäusserungen drang er mir wirklich ins Bewusstsein. Die gingen ungefähr so: «I ha Bärn no nie chönne schmöcke. E fertigi Tubustadt!», sagte er zu seiner Frau. Aber Obacht, schon ging die orale Umweltverschmutzung weiter; mit Blick aus dem Fenster möffelte er: «Itz lue dr mau die Arschlöcher a!» Ob er wohl sein Spiegelbild in der Tramscheibe entdeckt hatte? «Da geisch lieber i ds Ämmitau. Im Grabe hinde gones Bier suuffe, da weisch no, wo de bisch!»
Ganz genau. Im Ämmital weiss man noch, wo man ist! Wenn man nämlich in Bern ist, dieser Tubustadt, dann weiss man das alben nicht so genau. Da ist nämlich alles voller Arschlöcher. Aber ich bin ja jetzt gewarnt. Das nächste Mal sehe ich mich vor.
Nicht voller Arschlöcher, aber doch mit einigen kurligen Personen gespickt war die Stadt heute aus meiner Sicht. Es gibt doch tatsächlich Leute, die gehen mit hoch erhobenem Regenschirm durch die Unterführung! Ehjaja, plötzlich ist das Dach undicht, und *schwupps* ist die kunstvoll aufgetürmte Frisur zunichte gemacht, da muss man eben schon ein wenig vorsichtig sein. Und zur Not kann man sich mit dem Regenschirm bestimmt auch all diese Arschlöcher vom Leib halten, denn seit heute wissen wir es: Bern ist voll davon!
Gute Nacht.
Kategorie: Tagebuch
Windows macht alles kaputt! Fast, jedenfalls.
Windows ist doof. Ich wollte vorhin nur kurz nachcschauen, ob diese Windows95-Bootdiskette, die ich gefunden habe, ein fdisk enthält, also tippte ich am Prompt fdisk ein, und siehe da, es tat. Also beendete ich’s wieder, notabene ohne irgendwelche Änderungen zu bestätigen und speichern. Ich startete den Computer neu, und was passierte? Mein Grub blieb hängen! Argh! Unter Linux ist man sich gewöhnt, dass ein fdisk absolut nichts an der Harddisk verändert, ausser man bestätigt am Ende ausdrücklich mit einem Write changes to disk oder so ähnlich. Nun, dass dies bei der Windows-Version nicht so ist, hätte ich mir ja eigentlich denken können. 😉
Zum Glück lässt sich Grub ganz gäbig flicken: mit einer CD ins Linux booten (die Knopicillin-CD vom c’t leistet mir da gute Dienste), grub eingeben, dann mit root (hd0,0) und setup (hd0) neu installieren, fertig.
SCB OLÉÉÉÉÉ!!! Jetzt erst recht.
Ein aufmerksamer Leser (vgl. den ersten Kommentar) hat mich darauf aufmerksam gemacht, und nun möchte ich Stellung nehmen.
Der SCB, wir wissen es alle, hat versagt. Er hat sich vom Davoser Eishockeyclub den Einzug ins Finale vereiteln lassen und somit ganz klar nicht erfüllt. Aber – ist das so? Wir wollen Licht in die dunkle Angelegenheit bringen.
Der amtierende Schweizermeister ist gut! Er hat dies letztes Jahr unter Beweis gestellt, als er den güldenen Topf holte, oder wie das Tassli, pardon: der Pokal auch immer aussehen mag. Auch dieses Jahr wieder sorgte seine spielerische Überlegenheit, sein geschicktes Taktieren, sein feinfühliges Passspiel, seine ausgefeilten Tricks und nicht zuletzt sein anerkanntermassen überlegenes Auftreten für Spiel, Spass und Spannung in den Eishockeystadien der Schweiz. Und die geniale Strategie, sich in der Halbfinalserie vorerst mal auf ein 1:3 zurückfallen zu lassen, sorgte für noch nie dagewesenes Interesse auch in am Hockeysport minder interessierten Kreisen. In solchen Fällen pflegt man von einem Verhalten im Dienste der Fans und des Sportes zu sprechen.
Dieses Verhalten gipfelt nun aber darin, das sich der SCB besonnen hat, und den HCD im 6. Spiel der Serie absichtlich hat gewinnen lassen. Ja, du hast richtig gelesen: bei den Mutzen geschieht alles nach Plan, nichts wird dem Zufall überlassen. Schon gar nicht ein Hockeymatch. Die Spielstärke ist dermassen ausgeprägt, dass ein Sieg jederzeit möglich gewesen wäre. Jedoch, Bern wollte es anders. Weshalb, fragst du dich? Nun, deshalb, weil sich ein Berner stets das Wohl seiner Mitmenschen und seiner Umwelt vor Augen hält. Der Eishockeysport verliert seinen Reiz, wenn Saison für Saison stets der selbe Club Meister wird. Im vollen Bewusstsein darum hat sich der amtierende Meister absichtlich bereits im Halbfinale aus dem Kampf um den Titel verabschiedet.
Siehst du jetzt, welch grossherzige und -artige Spieler sich nun schon in den Ferien wissen?
*schmelz*
Ich bin heute mit einem schlechten Omen in den Tag gestartet. Als ich mich in aller Herrgottsfrühe, also etwa um 10 Uhr, noch gemütlich im Bett wälzte, vernahm ich uf ds Mau ein verdächtiges Rascheln, das mir von Plastikfolie herzurühren schien. Ich strengte meine grauen Zellen an, um herauszubekommen, was dieses seltene und merkürdige Geräusch verursachen könnte, als es mir mit einemmal süttigheiss einfiel! Ich satzte umgehend aus dem Bett, aber jede Rettung kam zu spät: das ehemals wunderschöne Osterhasi mit dem orangen Rüebli in den Vorderpfoten und den Schnellzähnen stand bucklig in seinem Platikgehäuse und neigte sich unter der erbarmungslosen Hitze der Sonnenstrahlen, die es mit frontaler Wucht ungebremst malträtierten, mehr und mehr dem Boden zu. Ich transferierte das arme Tier selbstverständlich umgehend in den Schatten, aber es war zu spät: die Löffel schmiegten sich bereits schmierig von innen an die Plastikfolie, das Rüebli war längst in einem Loch im Bauch eingeschmolzen, und das Genick hatte einen Riss bekommen. Das tut mir so leid! Erst gestern noch hat er mich so treuherzig angelächelt, dass mir ganz warm ums Herz wurde, und heute ist er schon tot, der liebe, gute Hase! Jaja, das Leben kann hart und grausam sein, besondern jenen gegenüber, die es nicht verdient haben. Was hat denn das arme, unschuldige Hasilein getan, dass es einen so tragischen Tod verdient hat? Wo bleibt die göttliche Gerechtigkeit? Oh weh und ach, ich werde mich nun sieben Tage und sieben Nächte lang grämen und für die Seele meines armen Schmelzlings beten und hoffen, dass er gnädig im Osterhasenhimmel aufgenommen werde. Ich werde ihn begraben und an der Stätte seiner letzen Ruhe ein Mal errichten, das seiner würdig ist. Ich werde die traurige Botschaft in der Welt verkünden, auf dass man ihm gedenke, dem Held, der in der Sonne starb. Ich werde – ach was. Ich esse ihn einfach auf. Ist auch viel schmackhafter, als zu beten und zu grämen!
Juhuiiii! Ich habe einen Korb bekommen!
Eigentlich hatte ich mich ja schon der Nachtuhe zuwenden wollen, aber so etwas bedarf der Erwähnung, der löblichen. Seit nunmehr circa schätzungsweise anderthalb Stunden weiss ich mich im Besitze eines Körbchens für auf den Gepächträger beim Velo. Eine geradezu umwerfende Erfindung, denn was kann es praktischeres geben als so ein Behältnis, das jegliche Last zu tragen vermag (so es denn der Pneu aushält, aber pladi habe ich ja glückerlicherweise (noch) nicht). Ist dies Behältnis dann noch mit Gaben gefüllt, die ein jedes Herz erquicken und zu heiteren Sprüngen veranlassen, dann bin ich selbstverständlich des Lobes voll. Zumal ich ja schon einmal das Vergnügen hatte, den Komfort, den so ein Körblein mit sich bringt, geniessen zu können, bis mir dann im letzten Sommer irgend so ein Depp mein Fahrrad entwendet hat. Aber jetzt bin ich wiederum voll ausgerüstet, und das erfreut mich dermassen, dass, nun ja. Einfach wirklich dermassen!
Das Bier befindet sich bereits im Kühlschrank; was nun noch zu Tun bleibt, ist, den Quietschelöwen auf den Lenker zu montieren. Damit ich mir auch in lärmigen Situationen auf der Strasse Gehör verschaffen kann.