Eine Katze bereitet durchaus nicht nur Freude. Im Allgemeinen habe ich ja nichts dagegen, wenn die unsere bei mir auf dem Bett übernachtet, denn üblicherweise wird’s ihr schon nach wenigen Minuten zu langweilig, und sie verschwindet. Gestern aber, da war das anders. Ich streichelte sie ganz sanftmütig und war gerade so wohlig am wegdösen, als ich urplötzlich von einem durchdringenden und in höchstem Masse genervt klingenden «Äaaaah!» oder «Mmmmmmh!» oder Rrrrrmm! – man kann das nicht so genau beschreiben, denn es war mehr eine unkontrollierte Lautäusserung denn ein klar artikulierter Ausdruck ihres Ärgers – geweckt wurde, das einherging mit der Versenkung zweier Reihen nadelspitzenartiger, kleiner Zähne und vier Paar messerscharfer Krallen in das Fleisch meiner Hand, gefolgt von einem kurzen und heftigen Gerangel. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, hatte ich mich doch bereits auf halben Wege ins Land der Träume befunden! Aber der Schmerz riss mich unbarmherzig in die Wirklichkeit, und mit einem Griff nach dem Katzenschwanz klatschte ich das Raubtier mit einer schwungvollen Bewegung aus dem Handgelenk gegen die Wand, worauf es sich aus meinem Zimmer trollte. Hat die schlecht geträumt und meine Hand mit einer bösen Ratte verwechselt, oder was!? Und warum raste nun mein Herz, als wolle es mit dem Osterhasen um die Wette hüpfen? Ach, nun war ich natürlich wieder hellwach und kein Spürchen mehr dämmerig. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, und auch die Schlaflosigkeit.
Kategorie: Tagebuch
Shoppingtime!
Einkaufen ist immer wieder ein Erlebnis! Ob’s wohl daran liegt, dass mir als Mann das Shopping-Gen auf meinen Chromosomen fehlt? Oder verfalle ich da wieder auf uralte und an den Haaren herbeigezogene Klischees? Jedenfalls deucht mir, man könne beim Einkaufen immer wieder etwas erleben!
Heute war ich in der Migros. Ich stand so vor den Regalen und sah diesen feinen Fruchtquark! Mmmh, Himbeerquark! Zugreifen! Und Aprikose! Einpacken! Und Apfel! Mitnehmen! Und dort drüben stehen auch schon die Joghurte! Schokolade, Heitibeeri, Kokos, Mokka-Schoggi, Caramel, und warum nicht mal ein Birchermüsli-Joghurt für zwüschendüre? Ah, und hier ist ja auch schon das Gemüse. 3, 4, Tomätli, das wird reichen. Aber nicht von den faden Ohr-Sohl, sondern lieber diese sogenannten Rispentomaten, an denen noch der halbe Strauch dran ist. Weiter zum Fleisch. Aha, Schweinekotelett in Aktion. Dann nehmen wir das. Und so ein Gordonblööli schmeckt auch nicht schlecht. Dann also noch Katzenfutter. Drü Seckli vom Blauen, dann noch 4 Rote und ein Gelbes. Eh, und wenn ich schon hier bin noch mal 5 Rote, Gelbe, Blaue und Orange. Und noch ein Rotes. Ach, und noch ein Blaues zum Abgewöhnen. Hm… genau: Käse! Ich liebe Käse! Aha, ein Camembert, genau so Aktion wie das Schweinefleisch. Wunderbar. Und wenn sie denn schon vom Markenschutz für den Emmentaler sprechen, kaufe ich mir auch ein Redli davon. Und noch e Bitz Greietzer. Und nun? Ach, bin ich schon wieder beim Fleisch angelangt. Dann packe ich doch gleich noch diesen Bündner Rohessspeck ein. Jetzt aber fertig, sonst längt am Ende das Geld nicht! Ich begebe mich also zur Kasse, wo mich die freundliche Bedienung schon erwartet. Bang und bänger wird mir, wenn ich das Zwischentotal auf dem Kassenbildschirm im Auge behalte. Ich krame chli im Portemonee umher und frage mich, ob die 10er-, 20er- und 50er-Note, summa summarum 80 Franken, wohl reichen. Na, hoffentlich, sonst wäre das schon arg teuer! Aber eben, das ganze Katzenfutter geht halt schon ins Geld, und vielleicht hätten auch 2 Tomaten genügt, aber man sagt doch immer, Gemüse sei gesund, und nur von Käse und Joghurt kann ich mich ja auch nicht ernähren… und während ich mich in solchen Gedanken befinde, erscheint mit dem abschliessenden *bing* der Endpreis von exakt Fr. 69.10. HA! Wenn das keine gute Planung ist! Die Kassiererin muss mir meine aufkeimende Freude wohl angesehen haben, denn als ich ihr die 70 Franken überreichte strahlte sie mich regelrichtig an. Schon fast gelacht hat die! Eine Frohnatur. Und da soll noch jemand sagen, Bedienungen seien unfreundlich!
Aare zum 2.
Hui! Nun war ich schon zum 2. Mal in meinem Lieblingsfluss, und zwar gestern! Was ist nur los? Ich schreibe dies mal dem wider erwarten relativ warmen Wetter zu, welches mich dazu verleitet hat. Wenn ich mich nun an die Redewendung «Aller guten Dinge sind 3» halten soll, dann müsste ich eigentlich nochmal gehen. Aber ich will nichts versprechen.
Aareschwumm
Nun habe ich heute also doch noch meine Ehre retten können und bin zum ersten Mal in dieser Saison in der Aare gewesen. Ein bisschen beschämend ist es ja schon, dass ich es nicht früher geschafft habe. Aber nun habe ich es geschafft.
Und ich bin auch geschafft! Ich wusste gar nicht mehr, wie anstrengend die Aare sein kann. Stell dir vor: ich bin am Nachmittag tatsächlich beinahe vor dem Computer eingenückt. Und auf dem Bett dann ganz. Ja, ich habe wahrlich alles gegeben in der schönen, schönen, grünen Aare. Zum Glück war sie nicht all zu kalt. Obzwar die Temperatur immer noch meilenweit von Angenehm entfernt war, so war’s nicht ganz so kalt, wie ein bündnerischer Bergbach. Und das ist doch immerhin etwas.
Problemlos furzen
Es gibt wirklich nichts, das es nicht gibt: so zum Beispiel einen Furzgeruchabsorber (http://www.flat-d.com/)! Besonders gefällt mir, wie er angepriesen wird:
People who use The Flatulence Deodorizer for the first time say:
- «Oh my God this really works!»
- «This has changed my life»
- «NOW I don’t have to worry about what I eat!»
Ist es nicht einfach wunderbar? Auch nicht schlecht ist: MATERIAL PROVEN IN GULF COMBAT! LIVES DEPEND ON IT! Ah, dann hatte der Golf-Krieg also doch etwas Gutes!
Addendum: Jetzt erst habe ich gesehen, dass man die Seite auch auf Deutsch anschauen kann. Jedoch haben sich die Furzgeruchentfernmaschinenleute nicht die Mühe genommen, die Seite selbst zu übersetzen, nein, sie überlassen das dem uns wohlbekannten Google-Übersetzer! Mit entsprechendem Resultat. Man lese hier:
«Patienten mit intestinalen Gaszuständen. . can erlöschen zu den allgemeinen Plätzen ohne Furcht vor dem Ausstrahlen der peinlichen Gerüche.» Aha, aller klar. Und, fast noch besser: Jetzt können Sie in Öffentlichkeit ohne die Furcht vor Verlegenheit erlöschen wegen des Geruchs des übermäßigen intestinalen Gases (…)
Hurra, das wollte ich schon immer mal: in der Öffentlichkeit erlöschen wegen meinem übermässigen intestinalen Gas!