Ein Nachgesang

Ich dachte mir «Chönntsch ja wider mau», immerhin sind anderthalb Monate eine lange Pausenzeit, und wenn ich schon krank im Bett liege, habe ich ja auch dr Zyt. Krank? Nunjaa, nicht mehr ganz so, eigentlich wieder gesund, aber halt noch am kurieren.

Es liegt mir noch ein Kommentar auf dem Magen, und zwar der von Liisa zu meinem letzten Beitrag. Sie unterstellt mir, ich hätte nichts zu erzählen! Hätte ich wohl! Nur gelüstete es mich plötzlich nicht mehr danach.

Nun, Kurzzusammenfassung: Tiergarten: Check. Brandenburger Tor: Check. Unter den Linden: Check. Alexanderplatz: Check. Fernsehturm: Check. Kurfürstendamm: Check: Bahnhof Zoo: Check (und im Moment lese ich sogar noch das Buch – verrückt!). Arschkaltes Wetter: Check. Ritazza-Kaffee am Hauptbahnhof: Check. Zoo: Check. Trödelmarkt: Check: DDR-Museum: Check. Nikolaiviertel: Check. Unterwelttour: Check. Kulturabend mit dem Anna Hügel Quartett und einer wie immer umwerfenden Valeria Zangger an Perkussion im Haus der Sinne: Check. U-Bahn, S-Bahn, Metrotram, Metrobus: Check. Checkpoint Charlie: Check. Touristentour mit dem 100er: Check. Museumsinsel: Check. Ein kulinarischer Höhepunkt in Form eines steirischen Wurstsalates zur Vorspeise und des Argentinischen Rinderfilets zur Hauptspeise in der Fleischerei (es war das ZARTESTE STÜCK FLEISCH MEINES GANZEN LEBENS!!!): MASTER-CHECKER-CHECK!

Reicht das? Ich hoffe doch.

Ein zweiter Kommentar liegt mir auf dem Magen: Der von andrea, offenbar verbandelt mit der Fassbar, zu meinem knapp vier Jahre alten Beitrag über diese legendäre Bar in der berner Altstadt. Was sie wohl mit ihrer «anderen Sicht» andeuten will? Man weiss es nicht.

Nun denn. Ich hatte eingangs erwähnt, ich sei krank. Das stimmte wohl vorgestern und teilweise gestern; kam mir doch in der Nacht auf Mittwoch circa 6 Mal die K**** hoch. Mittwochabends dünstete ich dann mit 38.4°C unter der Bettdecke, fühlte mich gestern aber schon wieder ganz ordeli, abgesehen von einem ungeheuren Schmerz in der rechten Schulter, den sich wahrscheinlich nicht einmal eine diplomierte Krankenschwester erklären könnte, geschweige denn ein Arzt. Heute geht’s mir wieder gut, aber wie meine Mama weiland zu sagen pflegte: «Itz blibsch afe no grad e Tag lenger deheime, damit de sicher wider ganz gsund wirsch.» Und an diese alte Volksweiseheit will ich mich halten.

Gute Besserung!

Uf u dervo

Was ist bloss los? Mir kommt’s vor, als wäre ich eben erst fortgefahren. Trotzdem muss/darf ich mich hier bereits wieder von meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft verabschieden! Möglich ist hingegen auch, dass ich mich bei meiner letzten Abwesenheit gar nicht verabschiedet habe. Das soll aber weder Deinen noch meinen Tag weiter trüben.

Jetzt geht’s jedenfalls für eine Woche nach Berlin, heute mit dem Nachtzug weg, am 12. mit demselbigen in umgekehrter Richtung zurück, und ob ich nach meiner Rückkehr etwas zu berichten haben werde, werden wir dann sehen. Meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft wünsche ich einstweilen eine schöne Zeit. Tschesee!

… und als Zugabe Vogelland

man musate hoe uawinul wqhtacheinlich ewig dankbar sein dass we eim stuxj wue burdkand jomponiert har,

So tönt’s, wenn ich nach einem bombenmässigen SJO-Konzert (Tribute-Night to Jaco Pastorius mit einem Toni Schiavano am E-Bass, der die Hütte rockt!), auf dem Apfeltelefon versuche, meine Gedanken zu ordnen. Schreiben wollte ich, glaube ich, dies:

Man müsste Joe Zawinul wahrscheinlich ewig dankbar sein, dass er ein Stück wie Birdland komponiert hat.

Schreiben wollte ich deshalb dies, weil Birdland die Zugabe war und ich deshalb noch ganz trunken davon mich zu literatischen Begeisterungsstürmen hinreissen liess. «Dsch abr gar ni vom Pastorius im Fau!» sagst du. «I weiss», antworte ich. Egal! Denn auch Wayne Shorter war mit einem Stück im Programm vertreten, und das rundet die Sache ab.

Der Beginn des Konzertes war insofern eine Überraschung, als nicht das wohlbekannte «Tscha-ka-tscha-ka-tscha– TAA-DA» den Beginn hinter geschlossenem Vorhang machte, sondern ein Pastorius-Stück, dessen Name uns soeben entfallen ist.

Auch der Erwähnung wert: Wer machte die Perkussion, wereliwer? Das war wäger der Roland Wäger! Momou, wäger!

Zombie-Board

Hurrawirleben, und das ist gar nicht mal eine Selbstverständlichkeit, war ich doch gestern zum wiederholten Male auf dem Snowboard unterwegs. Im Unterschied zum letzten Mal aber nicht auf dem eigenen, sondern auf einem richtigen Brett, auf einem mit Kanten ohne Ecken und einem Belag, der sich Belag nennen darf. Auf einem schwarzen Brett mit Zombies drauf. Ich muss sagen, es besteht ein kleiner Unterschied zu meinem altgedienten, gefühlt-fünfzigjährigen Schneebrett: Bei längeren Traversen musste ich kaum je abschnallen und zu Fuss weiterhumpeln. Auf Hartschnee vermochte ich einmal sogar eine Kurve zu fahren, ohne unten weg zu rutschen! Und obschon der linke und nicht, wie bei mir sonst üblich, der rechte Fuss am vorderen Ende des Brettes angeschraubt war, kann ich mich eigentlich nicht erinnern, böse gestürzt zu sein, was aber auch daran liegen mag, dass ich trotzdem mit dem rechten Fuss vorne rumgekurvt bin.

Sogar das verlorene Mobiltelefon des C. G. aus B. haben wir nach abenteuerlicher Fahrt via Saanenmöser nach Schönried schlussendlich zurückakquirieren können, was dem sowieso schon sonnigen Tag noch den allerletzten Glanz zu verleihen vermochte.

Alles in Allem ein wundervoller Tag also.

Dafür ziept’s mich heute wieder in der Wade und in den Oberschenkeln. Aber das gehört wohl dazu, und daran vermag – offensichtlich! – auch das beste Board nichts zu ändern.