Zombie-Board

Hurrawirleben, und das ist gar nicht mal eine Selbstverständlichkeit, war ich doch gestern zum wiederholten Male auf dem Snowboard unterwegs. Im Unterschied zum letzten Mal aber nicht auf dem eigenen, sondern auf einem richtigen Brett, auf einem mit Kanten ohne Ecken und einem Belag, der sich Belag nennen darf. Auf einem schwarzen Brett mit Zombies drauf. Ich muss sagen, es besteht ein kleiner Unterschied zu meinem altgedienten, gefühlt-fünfzigjährigen Schneebrett: Bei längeren Traversen musste ich kaum je abschnallen und zu Fuss weiterhumpeln. Auf Hartschnee vermochte ich einmal sogar eine Kurve zu fahren, ohne unten weg zu rutschen! Und obschon der linke und nicht, wie bei mir sonst üblich, der rechte Fuss am vorderen Ende des Brettes angeschraubt war, kann ich mich eigentlich nicht erinnern, böse gestürzt zu sein, was aber auch daran liegen mag, dass ich trotzdem mit dem rechten Fuss vorne rumgekurvt bin.

Sogar das verlorene Mobiltelefon des C. G. aus B. haben wir nach abenteuerlicher Fahrt via Saanenmöser nach Schönried schlussendlich zurückakquirieren können, was dem sowieso schon sonnigen Tag noch den allerletzten Glanz zu verleihen vermochte.

Alles in Allem ein wundervoller Tag also.

Dafür ziept’s mich heute wieder in der Wade und in den Oberschenkeln. Aber das gehört wohl dazu, und daran vermag – offensichtlich! – auch das beste Board nichts zu ändern.

Wer lang nicht schreibt, hat nachholbedarf.

«ei, mann. bisch tot oder was?», fragte gestern via Kommentar der M. M. aus B.. Zugegeben – es ist lange her seit dem letzten Geschreibsel, sehr lange! Dabei sind unterdessen viele, viele Dinge geschehen, die er Erwähnung bedürfen. Nur leider gestaltete sich mein zeitliches Budget im letzten Monat etwa so wie die Kasse der UBS – gähnend leer. Ich will versuchen, hier und heute einen Kontrapunkt zu setzen. Nicht zuletzt aus einem ganz und gar eigennützigen Grund schreibe ich heute. Denn morgen, ja, morgen geht’s los! Zum 34. Mal findet der Schweizerische Brass Band Wettbewerb statt, und dass die RBB dort antritt, versteht sich von selbst. Ich appelliere deshalb an meine hochwohlgelöbliche Leserschaft (und diesen Terminus verwende ich mit voller Absicht, auch wenn sich der eine Leser oder die andere Leserin daran stört), uns ganz, ganz, ganz fest die Daumen zu drücken. Von 12:45 Uhr bis 18:15 Uhr dauert der Wettbewerb in der 1. Klasse, und irgendwann in dieser Zeit stehe ich dann im Auditorium Stravinski auf der Bühne und schwitze mir die Angst aus dem Leib. Ich freue mich jetzt schon! Gratulieren oder trösten darf man dann ab 20 Uhr, denn dann ist die Rangverkündigung fertig, und wir werden wissen, wie wir abgeschnitten haben.

Und damit dieser Beitrag nicht bloss eine Werbeaktion für Morgen bleibt, folgt hier jetzt noch die Geschichte des Josh MacSaggen.

Josh MacSaggen ist ein Kehrichtsack. Er steht ganz alleine und Verlassen am Strassenrand. Er ist aber kein gewöhnlicher Kehrichtsack, nein. Josh pflegt sein Äusseres, und es ist demnach kein Wunder, dass er sich mich Schmuck zu schmücken pflegt. Josh ist fotogen. Ich habe ihn deshalb vorvorgestern am frühen Abend fotografiert:

Der Kehrichtsack mit Kleber dran
Der Kehrichtsack mit Kleber dran

Schmuck, sein Schmuck, nicht? Dieser adrette rosarote Kleber, etwas keck, aber farblich tadellos abgestimmt auf sein restliches dunkelgrauschwarzes Outfit! Ja, der Josh ist eben modisch. Wer jedoch genau hinliest, wird feststellen, dass der Josh auch ein wenig geizig ist. Ansonsten hätte er seine Entsorgungsgebühren wohl bezahlt!

Am nächsten Tag, das muss logischerweise vorgestern gewesen sein, habe ich ihn am frühen Morgen mit der Kamera erwischt. Noch ganz verschlafen flüchtete er sich vor der Kälte in die hinterste Ecke seines gemütlichen Bettes:

Ein Kehrichtsack in seinem Bett

Und gestern Abend stand er immer noch da, stolz mit seinem rosaroten Kleber:

Ein Kehrichtsack vor dem Schlafengehen

Ich frage mich, wie lange er es noch in unserer Gegend aushält?

Ach ja … fotographiert habe ich den Josh jeweils mit meinem vorübergehenden mobilen Telekommunikationsendgerät, für welches ich seit knapp zwei Wochen meine eigene SIM-Card besitze. Ja, auch der Mänu ist jetzt also mobil erreichbar, selbst dann, wenn es der Bude in den Sinn kommen sollte, das mobile Telekommunikationsendgerät wieder einzuziehen.