Advent, Advent, ein Lied ertönt!

Adventszeit — Werbungszeit! Ich will nicht aus dem Rahmen fallen, sondern mich nahtlos in meine Umgebung einfügen. Diesenzwecks veranstalte ich hier und jetzt einen kleinen Werbeblock.

Und zwar:

Am
Samstag, 20. Dezember 2008
um
20 Uhr
findet in der
Johanneskirche Bern
das traditionelle
Adventskonzert
der
Regional Brass Band Bern
unter der Leitung von
Daniel Bichsel
statt.

Noch Fragen? Ja, klar! Was spielen wir denn so? Nun, wir spielen

Klassiker der Heilsarmee.

Konkret sieht das Programm so aus:

  • Intrada on «Regent Square»
    Kenneth Downie
  • When I Survey
    trad., arr. Olaf Ritman
  • Resurgam (I shall rise again)
    Eric Ball
  • Lamb of God
    Twila Paris, arr. Terry Camsey
  • Jubilance
    William Himes
    Cornet-Solo: Stephan Weibel
  • Peace
    Kenneth Downie
  • Halleluja Parade
    Kevin Norbury
  • Who is He
    Benjamin Hanby, arr. Richard Phillips
  • The Power of your Love
    Geoff Bullock, arr. Paul Terracini

Soviel dazu. Und, sieht man sich?

Dass ich M. M. aus B. mit Sicherheit nicht sehen werde, ist mir vollkommen klar. Nur allzu deutlich hat er mir auf feigem elektronischem Wege seine Unlust kundgetan, ein Konzert zu besuchen, «von einer band, die in montreux gerade mal ZEHNTE geworden ist», wie er sich ausdrückte. Obzwar M. den 10. Rang korrekt recherchiert hat, wohnt ihm eine eklatante Nachlässigkeit inne, die sich in der fehlenden Gross-/Kleinschreibung manifestiert. Auch das kompensativ in Grossbuchstaben gesetzte ZEHNTE vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass er achtlos und ohne Rücksicht auf Mitmensch und Umwelt durch das Leben geht. Fürwahr: Wir haben es hier mit einem Paradebeispiel eines schlechten Menschen zu tun.

M., wirst du mir diese Zeilen übelnehmen? Ich hatte dich ja gewarnt … 😉

Pilgern wir Berndeutsch

Heute widme ich mich dem schönen berndeutschen Dialekt. Keinesfalls möchte ich mich dir, Leser, Leserin, als Experte in dieser Domäne aufoktroyieren, obwohl mir jeder, der mich kennt, meine Allwissenheit auf dem Gebiet des dialektischen Sprachaustausches augenblicklich bescheinigen würde, habe ich diese meine Kompetenz doch bei mannigfaltiger Gelegenheit souverän und, ich wage zu behaupten, mit dem Prädikat «ausgezeichnet» unter Beweis zu stellen gewusst, nicht ohne dabei jedoch stets bescheiden und devot durchs Leben zu wandeln, mich den einfachen Dingen des Daseins zu widmen und immerdar auf der Hut zu sein, der dräuenden déformation professionnelle nicht anheim zu fallen.

Pilgern wir nun also auf den verschlungenen Pfaden der berndeutschen Ausdrucksweise, welche sich in Wörtern suhlt, die da lauten figureetle, grümschele oder Schnäbizägg, derweil mich der Duden lehrt, dass die hochdeutsche Sprache so hässliche Wörter wie Fracksausen haben, Kontrahage und Proktospasmus ihr eigen nennt, wobei die Bedeutung des Letzteren akkurat mit dem Klang des Wortes kongruiert. Dann noch lieber eine Revolverschnauze.

Jedoch!, genug gemärt, drosseln wir den Redefluss und lassen die Gedanken langsam abebben, auf dass wieder Ruhe einkehren möge. Denn die Stunde ist bereits fortgeschritten, und so geziemt es sich für mich, dich, Leser, Leserin, deines Weges ziehen und dir deine wohlverdiente Nachtruhe zuteil werden zu lassen. Mögest du dich ergötzen an süssen Träumen und dich laben am erholsamen Schlafe, der dich ereilen wird, sobald du dich in deinem behaglichen Bett aalst.

Bevor Fragen auftauchen: Diese Abhandlung ist gänzlich ohne Influenz von Alkoholika oder andersgearteten bewusstseinserweiternden Drogen entstanden. Zur Produktion mässig-interessanter Schriftartefakte reichen mir ein Duden und ein Online-Thesaurus vollumfänglich aus.

Ich wünsche eine gute Nacht

Es hätte durchaus besser kommen können. Aber was soll’s.

Naaaja … viele Daumen waren’s wohl nicht, die gestern für die RBB gedrückt wurden. Vielleicht war aber auch einfach der Wurm drin. Oder die Erdrotation war ungewöhnlich unregelmässig. Oder die Sonnenwinde allzu turbulent. Oder die Jury übermüdet. Oder [hier bitte beliebige Ausrede einfüllen]. Jedenfalls waren wir zugegebenermassen nicht ganz zufrieden, als nach der Rangverkündigung bloss der 10. Rang für uns feststand. Aber uns streng am olympischen Gedanken «Dabeisein ist alles» orientierend grämen wir uns nicht allzusehr, ändern kann man ja doch nichts (Quizfrage an alle begabten Juristen: Kann man das wirklich nicht? Mängelrüge, causa sine qua non, rei vindicatio, irgendetwas???). Nächstes Jahr findet wieder ein Wettbewerb statt. Obwohl ein zweistelliger Rang natürlich schon ein bisschen am Ego kratzt …

Wenden wir uns nun aber wichtigen anderen Dingen zu: Josh MacSaggen, der modebewusste Müllsack, steht immer noch am Strassenrand und harrt der Abfuhr. Wie lange noch?

Wer lang nicht schreibt, hat nachholbedarf.

«ei, mann. bisch tot oder was?», fragte gestern via Kommentar der M. M. aus B.. Zugegeben – es ist lange her seit dem letzten Geschreibsel, sehr lange! Dabei sind unterdessen viele, viele Dinge geschehen, die er Erwähnung bedürfen. Nur leider gestaltete sich mein zeitliches Budget im letzten Monat etwa so wie die Kasse der UBS – gähnend leer. Ich will versuchen, hier und heute einen Kontrapunkt zu setzen. Nicht zuletzt aus einem ganz und gar eigennützigen Grund schreibe ich heute. Denn morgen, ja, morgen geht’s los! Zum 34. Mal findet der Schweizerische Brass Band Wettbewerb statt, und dass die RBB dort antritt, versteht sich von selbst. Ich appelliere deshalb an meine hochwohlgelöbliche Leserschaft (und diesen Terminus verwende ich mit voller Absicht, auch wenn sich der eine Leser oder die andere Leserin daran stört), uns ganz, ganz, ganz fest die Daumen zu drücken. Von 12:45 Uhr bis 18:15 Uhr dauert der Wettbewerb in der 1. Klasse, und irgendwann in dieser Zeit stehe ich dann im Auditorium Stravinski auf der Bühne und schwitze mir die Angst aus dem Leib. Ich freue mich jetzt schon! Gratulieren oder trösten darf man dann ab 20 Uhr, denn dann ist die Rangverkündigung fertig, und wir werden wissen, wie wir abgeschnitten haben.

Und damit dieser Beitrag nicht bloss eine Werbeaktion für Morgen bleibt, folgt hier jetzt noch die Geschichte des Josh MacSaggen.

Josh MacSaggen ist ein Kehrichtsack. Er steht ganz alleine und Verlassen am Strassenrand. Er ist aber kein gewöhnlicher Kehrichtsack, nein. Josh pflegt sein Äusseres, und es ist demnach kein Wunder, dass er sich mich Schmuck zu schmücken pflegt. Josh ist fotogen. Ich habe ihn deshalb vorvorgestern am frühen Abend fotografiert:

Der Kehrichtsack mit Kleber dran

Schmuck, sein Schmuck, nicht? Dieser adrette rosarote Kleber, etwas keck, aber farblich tadellos abgestimmt auf sein restliches dunkelgrauschwarzes Outfit! Ja, der Josh ist eben modisch. Wer jedoch genau hinliest, wird feststellen, dass der Josh auch ein wenig geizig ist. Ansonsten hätte er seine Entsorgungsgebühren wohl bezahlt!

Am nächsten Tag, das muss logischerweise vorgestern gewesen sein, habe ich ihn am frühen Morgen mit der Kamera erwischt. Noch ganz verschlafen flüchtete er sich vor der Kälte in die hinterste Ecke seines gemütlichen Bettes:

Ein Kehrichtsack in seinem Bett

Und gestern Abend stand er immer noch da, stolz mit seinem rosaroten Kleber:

Ein Kehrichtsack vor dem Schlafengehen

Ich frage mich, wie lange er es noch in unserer Gegend aushält?

Ach ja … fotographiert habe ich den Josh jeweils mit meinem vorübergehenden mobilen Telekommunikationsendgerät, für welches ich seit knapp zwei Wochen meine eigene SIM-Card besitze. Ja, auch der Mänu ist jetzt also mobil erreichbar, selbst dann, wenn es der Bude in den Sinn kommen sollte, das mobile Telekommunikationsendgerät wieder einzuziehen.

Oh, wie buuchet mir dr Glutz, oder: Echli überfrässe hei mr is de no geng

Es war wieder mal so ein Sonntag zum Nichtstun. Den ganzen Tag fast habe ich verschlafen. Und nun, zum Erwachen sozusagen, habe ich mich in die Bahnhofmigros gewagt. Schliesslich braucht man für ein deftiges Raclette auch Speck, und der war gerade ausgegangen.

Weshalb aber, so fragte ich mich schon während des Eintretens in den Laden, müssen alle Leute immer am Sonntagabend genau in der Bahnhofmigros einkaufen? Können die das nicht während des Tages machen? Oder an einem andern Ort? Im Coop zum Beispiel, oder in der anderen Bahnhofmigrosfiliale? Und dann wissen sie nie, was sie wollen, schtürcheln und schtogeln im Laden umenand, grübeln in den Regalen und können sich doch nicht entscheiden, stehen mir im Weg und versperren den Zugang zur Kasse.

Ich rege mich da jeweils tierisch auf, und das ist schlecht für den Kreislauf, der nun einenweg wieder aufs Höchste gefordert ist, mit den Unmengen von Käse, bei deren Verdauung er mitzuwirken hat. Ich glaube, ich lege mich mal hin. Im Liegen ist ein geplatztes Bauchfell angenehmer als im Sitzen.