Ich habe Hunger, verdammt nochmal!!!

Frechheit!

Ich bin ja sonst ein Lieber. Aber heute in der Mensa habe ich mich schon aufgeregt. Zu recht! Das rrrregt mi uf!

Nach dem initialen Miniportiönli Teigwaren hatte ich immer noch Hunger, und reihte mich alsbald erneut in die Schlange ein, um einen Nachschlag zu erhalten. Oh Wunder, drei weitere Rigatönli fanden auf diese Weise den Weg in meinen Magen, der nach wie vor knurrend hungerte. Ich stellte mich notgedrungen noch einmal an, verdankenswerteweise begleitet vom Guru, der aus reiner Solidarität mit mir ebenfalls mehr wollte. Er bekam noch einige wenige Kartoffelkrokettli mit Sauce (Zitat Mensafrau: «I chanech leider nume zwöi gä!» Ja, um Himmels Willen! Zwei Krokettli, die schnupft man ja noch vor dem Zmorge! Aber item.), ich aber musste auf meine Teigwaren warten, wie so viele andere auch, denn die Pennemaccheroni waren grad ausgegangen, wohin auch immer. Und also wartete ich. Und wartete. Und mein Bauch beschwerte sich, er habe Hunger und wolle endlich mit einer anständigen Portion gefüttert werden, sonst sei ihm heute Nachmittag in der Vorlesung langweilig, und ich versuchte, ihn zu besänftigen mit dem Argument, mir werde es noch viel langweiliger sein, schliesslich sei die Vorlesung MMK. Mein bestenfalls halb gefüllter Magen liess sich aber nicht so einfach abspeisen, und darum wartete ich weiter und stand mir die Beine in den läären Buuch, aber — Tragik des Schicksals — es sollte zwecklos bleiben, denn die Spaghettitortellini liessen weiterhin auf sich warten, und schliesslich wurde mir die Warterei zu blöde, und so mache ich nun meinem Ärger und meinem immensen Hunger Luft, indem ich mir den Frust von der Seele blogge. Nur wird auch das mich nicht nähren.

Dezi ärgern

«Hüt chumi im Fau nid, i bi z müed.» So hörte er sich an, der Dezi. Nun, was soll ich sagen… selber schuld!

Ich skizziere eine Szene, wie sie sich schon des Öfteren im Büro abgespielt hat: Dezi sagt: «Fritteli, mach mau Superstition!», und ich mache Superstition, dasjenige vom Stevie Wonder. Und heute Abend… aber beginnen wir am Beginn: es war ein absolutes Klassiker-Programm, das das SJO heute gespielt hat, wer nicht da war hat so öppis vo etwas verpasst!

Selten genug kommt man in den Genuss eines Schlagzeugsolos, aber heute wurde zu Beginn des zweiten Sets eines geboten. Tobias Friedli hat abgedrückt (nein, er ist nicht mit mir verwandt). Geil! Gleich darauf kündete Sandy Patton, der Star des Abends, an, sie singe jetzt ein Lied, das keine Ankündigung brauche. Jederfrau und -mann kenne es. Und in der Tat: My Baby Just Cares For Me ist ein Klassiker, der keine Introduktion braucht (Firefox möchte «Introduktion» gerne durch «Eierproduktion» ersetzen, aber ich erlaube es ihm nicht).

Ich war hell begeistert, aber mir blieb kaum Zeit, meine Begeisterung zu geniessen, denn schon bald folgte der nächste Klassiker: Fly Me To The Moon haute mich ebenso von den Socken, und ich dachte mir schon, es könnte ja nun wirklich nicht mehr besser kommen. Weit gefehlt hatte ich aber mit diesem Urteil, denn zum Schluss folgte das Stück, mit dem ich den Dezi ärgern kann, wenn ich morgen im Büro erzähle, er habe das verpasst, und das freut mich ganz besonders. Sandy Patton kündete ein Stück von Stevie Wonder an, und nach den ersten wenigen Akkorden war mir klar, dass es dem Dezi gefallen hätte, das Superstition, das da gespielt wurde.

Was ich jetzt noch anfügen soll, weiss ich nicht genau, denn die Quintessenz des Beitrages ist eigentlich schon raus: Müdigkeit ist ein schlechter Vorwand, um ein SJO-Konzert zu verpassen. Ich führe deshalb, in Ermangelung einer alternativen Moral der Geschicht›, eine Tradition fort, und wünsche dir eine

Gute Nacht!

Soooo müde…

Machen wir’s kurz, ich bin müde und will schlafen.

Kriminell ist zum Beispiel, um sechsvorelf Uhr beim Thunplatz zu stehen, wenn der Zug um zwölfnachelf Uhr fährt, zu jammern: «Friedli, mir isch ds Tram abgfahre, jitz warti scho ganz lang ufenes Taxi!», und dann, mit 2 Rucksäcken, einer Reisetasche, einer Schlägeltasche, einer Beckentasche und einem Aktenköfferchen selbzweit auf einem einzigen Velo zum Bahnhof zu höntern, wenn der Vorderreifen so gut wie platt ist. Oder zumindest zu höntern zu versuchen, denn bei jedem noch so kleinsten Högerli jammert der Gepäckträgerpassagier, «Aua, es tuet weh!», und ich verstehe das, schliesslich ist auch der Hinterreifen ob des übermässigen Gewichtes beinahe platt.

Item. Um elfnachelf Uhr steht man am Perron und erwischt den Zug trotz allem noch. Welch eine Freude!

Fährt man, das heisst: ich, hingegen mit dem Funiculaire von Prêles nach Ligerz hinunter, um den zwei Minuten nach Ankunft abfahrenden Zug Richtung Berneroberland zu erwischen, so steht vor dem einzigen Billettautomaten eine Horde Touristen, und jeder einzelne davon bezieht sein Billett. Nume nid gschprängt!, scheinen sich die Mannen und Weibsbilder gesagt zu haben. Der Zug kommt, der Zug geht. Und der Fritteli wartet eine Stunde.

Im Zug zwischen Interlaken und Meiringen muss mir die Kondukteuse auf die Schulter tippen, um mich zu wecken, und mein Billett zu kontrollieren. Als sie kurz vor Meiringen auf ihrer Tour wieder durch meinen Wagen schreitet, ruft sie mit lauter Stimme «Nächschte Halt Meiringe!» und wirft mir einen kontrollierenden Blick zu. Okay, der ist wach, ich kann weitergehen, scheint sie sich dabei zu denken.

Am nächsten Morgen gehe ich um 6:15 auf den Zug, und obwohl ich unterwegs immer wieder eindöse, bin ich nun so müde, als hätte ich in den letzten drei Nächten durchschnittlich etwa 3 Stunden geschlafen. Was ziemlich genau der Realität entspricht. Ich empfehle mich also, und um die Tradition der Verabschiedungsformel zu wahren, wünsche ich dir eine gute Nacht. Gute Nacht!

Bombenstimmung im Bahnhof Bern!

«Chemie isch, wenn’s chlepft u tätscht», pflegte er zu sagen, mein Tertiachemielehrer, der jeweils ein Taschentuch, den Taschenrechner sowie ein Paar Unterhosen dabei hatte und nebenbei Volkstanz betrieb. Er zeichnet sich verantwortlich für das gar nicht mal so verständliche Werk Verständliche Chemie, aber da er abgesehen vom chlepft u tätscht mit dem heutigen Beitrag rein gar nichts zu tun hat, wollen wir nun zum Punkt kommen.

Chlepft u Tätscht. Darum geht’s. Heute war im Bahnhof Bern fürwahr eine Bombenstimmung. Zum Coop war noch ein knappes Durchdringen, aber der Treffpunkt war bereits gesperrt, als wir kurz nach einundzwanzig Uhr dort ankamen. Polizei. Sanität. Feuerwehr. Securitrans. Militärpolizei. Und viele, viele Gaffer allenthalben. Sogar eines orangen Bombensprengroboters wurde ich gewahr. Aber der Polizist am rot-weiss gestreiften Absperrband wollte von einer Bombe nichts wissen. «Das chöit dr morn ir Zytig läse», war die äusserst unbefriedigende Antwort auf die Frage, was denn auch in Gottes Namen los sei, dass der halbe Bahnhof gesperrt sei. Aber uns täuscht man nicht so einfach.

Schlussamend, als der Hubi bereits mit dem Zug verreist war, standen wir selbzweit auf Seiten der Bahngleise am Absperrband, und frugen noch einmal, weshalb denn hier gesperrt sei? Und ob man die Bombe nicht einfach schnell mal sprengen könne? Der walliser Securitransler meine, mit schnell-schnell sei da nichts gemacht. Der berner Securitransler stellte sich dumm und frug: «Wär het öppis vonere Bombe gseit? Dadervo weiss i nüt.» Jaja, stell dich nicht dümmer, als du… aber item. Der Walliser schob nach, der Grund für die Absperrung sei bloss ein defekter Billettautomat, und diese Antwort hat zugegebenermassen ein gewisses Mass an Originalität erfüllt.

Da plötzlisch tätschte es, eben, es chlepfte und tätschte. Da wussten wir sofort: hier war Chemie am Werk! Hier ist eine Bombe explodiert worden! Und tatsächlich wurde einige Zeit später der Durchgang freigegeben, so dass man von den Gleisen wieder zum Treffpunkt gelangen konnte. Eine Horde Menschen strömte uns entgegen, darunter die gesamte Belegschaft des Bahnhofmacdonalds mit ihren lustigen Techlikappen, die soeben eine zweistündige Zwangspause verbracht hatte.

Ich bin nun jedenfalls sehr gespannt auf die Berichte morgen in der Zeitung. Ich hoffe, der Polizist hat nicht zu viel versprochen.

Und als kleine Randnotiz zum Schluss könnte ich noch anfügen, dass die neue Velostation im Bahnhof wahrscheinlich noch ganz hübsch wird. Ich denke, die wird mir gut gefallen. Ich freue mich jedenfalls bereits darauf, wenn ich sie endlich einmal von innen bestaunen kann 😀 .

Hasenmord mit Hammer

Mörder gehen um.

Nichtsahnend begab ich mich zur Toilette, um der Natur ihren freien Lauf lassen zu können. Ich machte mir Gedanken darüber, dass ich wohl wieder einmal etwas schreiben sollte, zu dem der Dezi nicht sagen kann «Was hätt dä letscht Biitrag söue?», und ich sinnierte gerade, dass Künstler und Schriftsteller und Musiker immer und immer wieder neue Ideen haben müssen, mit denen sie sich vor einem Milliardenpublikum zu behaupten haben, und weiter sinnierte ich, dass solche Ideen ja nicht eifach eso einem zufliegen, und dass wohl deshalb so viele Musiker ganz bodenböse Schnupfnäsli seien, und dass ich mir halt kein anderes Stimulans als ab und zu mal ein Bier leisten könne, und dass ich vielleicht demnächst eine Schaffenspause einlegen sollte, um meinen leergepumpten Hirnwindungen ein wenig Regeneration zu gönnen — da vernahm ich ein dumpfes Klopfen. Ich schüttelte ab, wusch die Hände und füllte, leicht beunruhigt, noch mein Wassergütterli, dann machte ich mich auf den Weg zurück ins Büro. Und was musste ich da mit Schrecken mit ansehen?!

Dänu steht, den Hammer hoch über seinem Kopf erhoben, bereit zum nächsten, tödlichen Schlag, mit diabolischem Grinsen vor einem armen, in Platstikfolie gefangenen Osterhasen, und schon — *knacks* — lässt er den nächsten Hammerschlag auf den geschundenen, zerschmetterten Körper des armen Schokoladetieres niederfahren. Dezi sitzt sadistisch grinsend daneben, und weder Ali noch le Dax machen irgendwelche Anstalten, dem grausamen Treiben ein Ende zu setzen.

Ich kann bloss schockiert dastehen, und mich ob solcher Herzlosigkeit einem armen, wehrlosen Tier gegenüber nur in grosse Traurigkeit gleiten lassen. Als ich mich wieder einigermassen bchymet habe, erkundige ich mich, ob die Gewalttat denn wenigstens auf Webcam-Zelluloid gebannt worden sei. «Öu nei, hani vergässe», lautet die lapidare Antwort, und genüsslich verzehrt der Hammermörder die Ohren des armen Häsleins.

Ich hoffe, es hat wenigstens geschmeckt.