RBB-Jahreskonzert-Folgen

Och! Ich hatte gehofft, unbehelligt schlafen gehen zu können, aber nei merci, daraus wird nichts.

Es war RBB-Jahreskonzert in Schönbühl. Und weil ich, nicht wie andere Jahre, unabhängig nach Hause gelangen können wollte, fuhr ich mit dem Rad dorthin. Und auch zurück. Ich bin nun gerade heimgekommen, und die Uhr zeigt jetzt auf meinem Computer 4:14. Das liegt aber nicht daran, dass ich um 22:00, direkt nach Konzertende, mich aufs Velo geschwungen hätte und sagenhafte sechseinviertelstunden für den Heimweg benötigt hätte. Nein. Vielmehr wurde ich von Bolzli und Röbu versuumt (zwar nicht ganz bis jetzt, aber das spielt ja nichts und macht auch keine Rolle), deretwegen ich auch noch diesen Beitrag überhaupt schreibe. Ich weiss nun nicht recht, wie ich den Rank finden soll, denn im Grunde genommen will ich nur noch ins Bett, muss aber vorher noch zum geschossenen Foto, das du in Kürze sehen wirst, Stellung nehmen, ansonsten wären mir die beiden erwähnten Herren wohl böse, denn auf irgend eine Geissart liess ich mich dazu überreden, heute noch etwas zu schreiben. Ich bin bloss froh, habe ich mich nicht auf einen Mindestqualitätsstandard festlegen müssen.

Eine Heimfahrt mit Fahrrad über Landstrassen hat durchaus etwas. Zwar brennt das Ozon in den Bronchien, als wäre helterheier Tag, aber dennoch ist die Reise durchaus geniessbar. Aus vollem Halse und mit chiischteriger Stimme kann man w.nuss vo Bümpliz singen, oder Scharlachrot oder Los oder Bälpmoos, oder auch Bohemian Rhapsody, und keinen Menschen stört das. Ich denke, ich sollte wohl noch des Öfteren mit dem Velo spät des Nachts vom Guggerland nach Hause fahren. Denn dies sind die wahren Fahrten zum Geniessen.

Es ist nun 4:29, und schon mindestens zwei Mal bin ich nun fast vor dem Computer eingeschlafen, weil ich mir so eine Geschichte aus den Fingern saugen musste. Ich verabschiede mich also konsequenterweise und wünsche wohl geruht zu haben.

So, und zum Schluss noch das besagte Föteli:

PS: Dass dieser Beitrag nicht ohne Alkoholeinfluss entstanden ist, weiss ich selbst. Dahingehende Kommentare sind also müssig.

Ade, Lenk

Ich bin zurück. Dass ich weg war, weisst du zwar vielleicht gar nicht, da ich letzten Samstag vergessen hatte, mich abzumelden, aber nun bin ich ja wieder da und die Welt ist gut.

Ich war mit der KMB im Musiklager an der Lenk, meinem letzten Musiklager notabene, denn für einen Knaben bin ich doch schon reichlich alt. Item, jetzt bin ich müde und muss mich erholen. Ich wünsche geruhsame Feiertage.

Camiiiiloooooooooooooo!

Auwei! Wie soll ich das bloss beschreiben? Gestern noch sagte der Dezi: «I weiss ja, woni morn dr Bricht cha nacheläse», und das hörte sich arg nach Verpflichtung an. Nun denn, es sei.

Ostermontag spielt das SJO nicht. Die haben auch mal eine Pause verdient. Damit ich aber auf meine wöchentliche Portion Jazz kommen würde, musste ich mir eine Alternative suchen. Die habe ich mehr als gefunden, im wundersamen Michel Camilo Trio, welches gestern in Marians Jazzroom aufgetreten ist. Huiui!

Wir hatten Plätze direkt hinter dem Michel, und das war grossartig. Seine Handarbeit ist beeindruckend, die Hände fliegen derart geschwind über die Klaviatur, dass man nur noch ein verschwommenes Etwas davon sieht, und erst die Beinarbeit! Wenn er so richtig abgeht wie ein Zäpfli, und das tat er zum Glück nur allzu oft, dann stampft dieses Energiebündel von einem Pianisten mit den Beinen und zuckt mit dem ganzen Körper und hebt schier ab von seinem Stuhl!

Aber er war ja nicht alleine. Da gab’s zum Beispiel Charles Flores am Kontrabass. *dumm-dumm*, wie man’s kennt. Aber dann plötzlich, während eines seiner Soli, da ging auch er ab wie ein Turbinenzäpfli. Dezi staunte, und meine, das seien jetzt Hammer-Ons gewesen, mit beiden Händen, und das sei de huere geil und sowieso! Ja, wenn er das sagt, wird’s wohl stimmen.

Das allergrösste Oberhuereturbinenzäpfezäpfli aber war wohl Dafnis Prieto am Schlagzeug. Schau dir nur mal seine Homepage an, und wie er dort auf dem Föteli freundlich lächelt. Anscheinend habe er auch gestern Abend die ganze Zeit gestrahlt wie ein Maienkäfer, sagte der Marc. Ich konnte ihn leider nicht sehen, dafür umso besser hören. Botz. Ungefähr so war das. Hammer. Mir fehlen die Worte.

Und dann war alles vorbei. Und auch viel zu schnell, für meinen Geschmack. Und ich hätte gerne ein Autogramm gehabt. Und Michel Camilo sass an anderen Ende des Lokals, also recht nahe eigentlich, wenn man bedenkt, dass es ja nicht sehr gross ist. Und aber ich hatte den Mut nicht. Und dann fanden Mare und Isa, «So, mir gö jitz eifach übere», und was wollte ich schon tun?, da bin ich halt hinterhergetäselet, und was-ziberlisch-was-zäberlisch standen wir schon vor dem grossen Meister und durften feststellen, dass von der befürchteten Arroganz nicht die geringste Spur vorhanden war. Ein herzlicher Mensch, der sich freute, dass wir uns über ihn freuten, war er, und er schüttelte uns sogar die Hand (meine Rechte ist nun sicher in einem Vakuumplastikbeutel eingeschweisst. Wenn ich mal Tot bin verkaufe ich die und werde reich) und gab artig jedem ein Autogramm. Mit Namen drauf, also den unseren. Auf meinem heisst’s nun «to Manuel, all the best, Michel Camilo, 2007». Und da soll noch jemand sagen, Freitag der Dreizehnte sei ein Unglückstag!

Damit aber nicht nicht genug: Charles Flores war schon die ganze Zeit irgendwo herumgetigert, und als wir das Lokal zu verlassen gedachten, streunte er beim Ausgang umenand, so dass ich die hervorragende Gelegenheit gleich beim Schopf packte, und auch ihm ein Autogramm abläschelte. Also heisst’s nun zusätzlich «Charles Flores 07» auf meinem Billett, denn ein anderes Autogrammauffanggefäss stand mir nicht zur Verfügung.

Die einzige Enttäuschung war wohl, dass Dafnis Prieto nicht auch noch aufgetaucht ist. Ihm hätte ich die Hand wohl nicht bloss geschüttelt, sondern sie ihm gleich abgerissen und mir selber angenäht.

Und nun, zum blöffen quasi, zeige ich der Weltöffentlichkeit jenes Stück Papier, für welches ich einen Altar bauen werde, welcher dann allabendlich gehuldigt und angebetet werden wird: Jenes besagte Billett mit den Unterschriften von jenen besagten zwei Turbinenmusikern drauf. Hier ist es:

«Hi, ich verkaufe diese modischen Lederjacken!»

Alle Jahre wieder, könnte man sagen, schellt das Telefon und jemand möchte einem etwas andrehen oder zumindest schmackhaft machen. Vorhin klingelte es, und eine nicht ganz so sympathische Frauenstimme verkündete vor einer gewaltigen Geräuschkulisse, so dass meine Schlagzeugerohren aufs Äusserste gefordert waren, sie sei von der Firma Soundso, sie machten Boilerentkalkungen und würden gerne auch den unseren entkalken. Ich antwortete mehr oder weniger wahrheitsgemäss, danke schön, aber das sei erst in 2 Jahren wieder ob, schliesslich war doch grade erst letzten Herbst der Herr von der Firma Schiess im Hause, der das jeweils macht.

Jetzt aber! Das muss der Frau in den falschen Hals gekommen sein, denn nur allzu deutlich vernahm ich, was sie wahrscheinlich als unhörbares Murmeln von sich zu geben beabsichtigt hatte, nämlich ein verärgertes «Nei, denn isches sicher nid nache!», gefolgt von einem wiederum scheissfreundlichen «I däm Fau, e schöne Tag, *sülz*».

Ob die arme Frau wohl vor diesem Telefonat schon die eine oder andere Abfuhr hatte erfahren müssen? 😛

Vorsicht, deffeckt!

Gestern bei Herrn Edy an der Front zu Bern: Nach dem zweiten Bier, oder, wie’s der Marc ausdrücken würde: nach der zweiten Honigmilch, meldete sich meine Blase und also suchte ich die Urinierfazilität auf, mich zu erleichtern. Ich habe es nicht bereut, lieferte mir dieser kurze Ausflug ins Kellergeschoss des Restaurants doch glatt den Stoff für den heutigen Blogeintrag.

Und zwar erst noch einen mit einer echten Stielblühte: Eines der Pissoirs war kaputt, ist es wahrscheinlich immer noch, ansonsten hätte dort nicht solch ein riesiges Schild geprangt, ja wahrlich, es prangte dort und verkündete lautstark DEFFECKT. Wirklich eine Stielblühte, nicht? Fürwahr, dieses Pissoir ist allwäg so defekt, pardon: deffeckt, dass es kaum jemals wieder geflickt, pardon: gevlikt werden kann. Da fällt der Wasserhahn, der dort unten sitzt und keinen Hahn zum drehen mehr besitzt, wahrscheinlich nicht mehr so ins Gewicht. Sonst hätte man auch dort ein Schild aufgestellt, dem Besucher mitzuteilen, er, der Wasserhahn, sei kaputt, pardon: kabut.

Ich versuchte mich anschliessend als Fotograf mit Hubis Mobilfon, aber ich als technisch unterversierte Person machte glaub ich kein Foto sondern zwei dreisekündige Filmli, und wahrscheinlich habe ich die nichteinmal gespeichert, sondern direkt dem FBI übermittelt oder was, aber immerhin war ich im Stande gewesen, das Licht einzuschalten an diesem Teufelstelefon. Ach, die moderne Technik mag mich nicht. Dafür mag ich moderne Sprache. Sie gibt immer wieder was zu reden.