Nasser Handschuh

Lege nie einen nassen Handschuh zum Trocknen auf den Ofen!

Sie habe mich ja gewarnt, sagte sie, sie habe mir gesagt, ich solle den feuchten Wildlederhandschuh nicht auf den Ofen legen, das käme nicht gut. Das hat vorhin die Isa gesagt. Ja, wohär! Ich habe diese Warnung nie gehört. Muss ich irgendwie überhört haben. Ansonsten hätte ich sie ernst genommen.
Denn tatsächlich ist nun mein Handschuh, der an der Fasnacht ziemlich nass geworden ist, und den ich zum trocknen eben auf den Ofen gelegt habe, nun hart wie ein Brett, und dazu noch eingelaufen. Die Hand bringe ich nur mit knapper Not hinein, und das kann ja nicht der Sinn eines Handschuhs sein, oder!?
Ich habe ihn nun wieder nass gemacht. Jetzt ist er zwar wieder beweglich, aber vergrössert hat er sich deswegen noch lange nicht. Vielleicht sollte ich ihn in eine Streckbank stecken?

Autoservice

Heute war’s wieder mal Zeit, meinem Auto den Service zu machen.

Heute war so ein richtig wunderbar-schöner Tag, mit Sonnenschein und Vogelgepfiff. Klar, da muss ich natürlich mein Auto in den Service geben, damit’s dann parat ist, wenn’s auch wieder wärmer ist, schliesslich will ich wieder mal einige Runden drehen. «Aber du chasch doch gar nid fahre!» protestierst du! Pah, von wegen! Klar kann ich fahren, und ich bin auch schon gefahren!
Mit bloss 1.82 cm³ ist das auch kein Problem. Denn ich spreche von keinem anderen Auto als von meinem ferngesteuerten Benziner.
Seit über einem Jahr (oder waren’s sogar mehr als zwei?) stand er in einer Ecke meines Zimmers und wurde vom Staub regelrichtig erdrückt. Heute habe ich mich seiner erbarmt, und den ganzen Tag im Keller zugebracht. Ich habe ihn auseinandergerupft und in seine Einzelteile zerlegt, ihn gründlich geputzt und nun lasse ich ihn zum Trocknen über Nacht ruhen, damit ich ihn morgen wieder assemblieren kann. Ja, richtig, ich habe die Teile sogar mit Seifenwasser geputzt! So gründlich bin ich noch nie zu Werke gegangen. Sogar der Motor lässt sich wieder bewegen, der war so unglaublich verhockt (weiss da jemand den korrekten Hauchdeutschen Ausdruck dafür?), dass ich Angst haben musste, die Starterleine könnte reissen. Aber einige Tropfen Öl haben auch das in den Griff bekommen.
Das Resultat meiner heutigen Arbeit kannst du hier bestaunen: In seine Einzelteile zerlegt trocknet das Autöchen gemütlich vor sich hin und harrt der Dinge, die da kommen mögen.

Freitagabend: Auf ins Trucker 1!

Ich bin dir noch den Bericht schuldig, was denn eigentlich am Freitag Abend passiert ist, nachdem wir gesund, wohlbehalten und etwas müde in Bern angekommen sind. Dies hole ich nun nach, und verknüpfe es so geschickt mit subtiler Schleichwerbung, dass du es gar nicht gemerkt hättest, wenn ich dich nicht soeben darauf hingewiesen hätte.

Man kann nicht nach 4 Tagen Paris in Bern ankommen, sich verabschieden und nach Hause gehen, das geht einfach nicht. Darum, und auch, weil ich abartig dringend mal aufs Häuschen musste, suchten wir eine Beiz auf, und weil das Nelson’s Pub gerade in der Nähe war, gingen wir dort rein. «Wo weit dr de mit au däm Züg häre?» fragte uns der Türsteher mit Blick auf unser Bagage. Wir kämen soeben aus Paris zurück, und müssten nun noch eines ziehen, beschieden wir ihm, womit er sich zufrieden gab.
Hinten in der Ecke war noch ein Tisch für uns frei, und so liessen wir uns nieder und machten es uns gemütlich. Bis auf einmal eine laute Stimme etwas sang oder sagte, ich weiss das nicht mehr genau, jedenfalls erregte der Mann, zu dem die Stimme gehörte, unsere Aufmerksamkeit, und weil er gut gelaunt schien, und wir arme Studenten, fragten wir ihn, ob er uns denn nicht gerne eine Runde spendieren würde.
Ja, botzcheib. Er kam zu unserem Tisch geschlendert, und angesichts zweier schöner Frauen und zweier unglaublich attraktiver Herren konnte er natürlich nicht nein sagen, und setzte sich gleich zu uns, und nun ging’s los. Ich kaufte — mit seinem Geld — vier Stangen und ein Whisky-Cola, und er erzählte derweil, dass er nächsten Freitag im Trucker 1 auflege, er sei der DJ Wali, er lege häufig im Trucker 1 auf, ob wir wüssten, wo es sei, wir sollten auch kommen, man könne eine Stereoanlage gewinnen, und zwei Runden Bier bezahle er uns auch, wenn wir kämen, und wir sollten doch noch ganz viele Leute mitbringen.
Unterdessen war sein Whisky-Cola leer, unsere Stangen auch, also gab er noch eine Runde aus.
Es würde ihn unwahrscheinlich freuen, wenn wir kommen täten, sagte er, dann entschwand er, um kurze Zeit später mit zwei prachtvollen Rosen zurückzukehren, die er Isa und Mare überreichte, und nun, sagte er, müssten wir auf jeden Fall kommen. Er könne sich Gesicher ganz genau merken, warnte er uns, er würde uns also sofort wiedererkennen. Naja, er hat uns ja auch mit seinem Natel gefötelt, da ist das nicht weiter schwierig. 😉
Dass man da nicht Nein sagen kann, ist logisch. Zumal es eine Stereoanlage zu gewinnen gibt. Und den DJ Wali möchte ich wirklich nicht enttäuschen.
Wie man denn die Stereoanlage gewinnen kann, möchtest du wissen? Nun, es wird guter, alter Rock gespielt werden, und wenn man Titel und Interpret der Stücker errät, gewinnt man. Darum höre ich nun schon den ganzen Tag Queen, Led Zeppelin, Black Sabbath, Deep Purple und sogar Nirvana und REM. Mehr habe ich leider nicht zu bieten. Aber auch so sollte ich gut genug vorbereitet sein, um nächsten Freitag im Trucker 1 an der Seilerstrasse 8 beim City-West bestehen zu können.

Na, hast du die Schleichwerbung bemerkt? 😉

Elektronische Unterschrift

Soeben hat der UPS-Paketbote geklingelt, um meines Vaters neuen Computer abzuliefern. Um die Lieferung zu bestätigen, habe ich auf einem dieser kleinen elektronischen Gerätchen unterschreiben müssen, vom Prinzip her das gleiche, wie ein eingeschriebener Brief mit der Post kommt.
Das ist jedoch eine relativ idiotische Angelegenheit. Denn wenn ich tatsächlich so unterschreibe, wie ich das auf Papier tue, steht am Schluss höchstens ein unleserliches Gekrakel auf dem Display. Okay, wenn ich auf Papier unterschreibe ist das auch ein unleserliches Gekrakel, bei mir ist sogar meine normale Schrift ein unleserliches Gekrakel. Aber was ich sagen will, ist, dass die auf dem elektronischen Gerät resultierende Unterschrift keineswegs meiner richtigen Unterschrift entspricht! Ist das rechtlich überhaupt gültig? Kann mich da einer der vielen Juristen, welche ich lobenswerterweise zu meinen Lesern zählen darf, aufklären?