Hunde-Ragout

Ein amüsanter Leserbrief im Bund.

Sehr gerne möchte ich hier einen Leserbrief aus dem heutigen «Bund» zitieren. Simon Morgenthaler aus Muri schreibt:
Es ist eine gutschweizerische Bürgertugend, sich zu enervieren, es gehört sich. Heute sass ich – ohne die Seele baumeln zu lassen! – an der Aare und rauchte. Ich genoss, ich habe sogar meine Sandalen ausgezogen. Ich genoss jedoch nur bis zu dem Augenblick, wo da eine Dogge des Weges kam und brüsk auf ebenjenes leichte Schuhwerk, meine Sandalen, brunzte. Dann enervierte ich mich, wie schon angedeutet. Ich erachte es als meine Pflicht, dies der Öffentlichkeit kundzutun: Hunde sind essbar. Man kann sie zu einem guten Ragout verarbeiten. Ich verstehe die Chinesen. Ich verstehe jene nicht, die politisch korrekt denken.
E Guete! 🙂

Hochwasser

Die Aare ist braun und RIIESIG!

Was treibt die Leute auf die Strasse? Ein Unwetter! Regen! Jedenfalls, wenn er dann vorüber und im Fluss ist. In jenem Fluss, der zur Zeit halb Bern fortschwemmt.
Ich hatte heute geschäftlich(1) in der Stadt zu tun und mein Weg führte per Fuss über die Kirchenfeldbrücke. Der Katastrophentourismus hatte sich breit gemacht! Da gab es eine Frau mit Videokamera, welche das in brauner Sauce ertrinkende Mattequatier auf Zelluloid bannte, da gab es einen Velofahrer, der mitten auf der Brücke seinen Drahtesel abstellte, eine Kamera auf dem Rucksack fischte und zu knipsen begann, da gab es unzählige Leute, die das Spektakel in ihrem Mobilphon verewigten. Eindrüklich sieht es ja schon aus, wenn sich unter der Brücke anstatt des grünen Fussballfeldes ein sumpfiger Teich befindet, wenn sich gewaltige Wassermassen ihren Weg durch die Schwellen bahnen, und wenn sich meterhohe Berge von Treibgut ansammeln. Aber muss das alles gleich in solcher Sensationsgier ertrinken?

Nach erfolgreichem Geschäftsabschluss(2) führte mein Heimweg über die Nydeggbrücke. Das gleiche Bild bot sich dort. Allerdings verweilte ich ebenfalls einen kurzen Moment, denn: Ich machte mir echt Gedanken, wie das Berner Musikkollegium heute seine Probe im Nydegg-Kirchgemeindehaus durchführen wollte. Mit Schnorchel und Pressluftflasche etwa?
Und: Wie steht es um This‹ Wohnung?

Solltest du dich für den Niederschlagsverlauf des heutigen Tages interessieren, so empfehle ich die einen kurzen Besuch im Niederschlagsradarbilderarchiv von heute.

(1): Ich musste mein Velo vom Bahnhof abholen.
(2): Ich hatte mein Velo beim Bahnhof abgeholt.