Ein Tag im Schnee

Gleich einem Wunder empfinde ich mein Dasein bei voller Gesundheit und absoluter Unversehrtheit: Ich war, zusammen mit 9 weiteren tapferen Recken und Reckinnen, gestern auf und neben den Pisten Adelbodens zugange, hatte mich diesenzwecks zum ersten Mal seit vielleicht vier Jahren auf mein nunmehr circa fünfzehnjäriges Snowboard gezwungen und bin trotzdem in einem Stück heimgekehrt. Und man stelle sich vor: Ich hatte sogar Vergnügen dabei, denn solches bereitete mir dieser Ausflug.

Und nun: Auf Wiederlesen, ich muss meinen Muskelkater einwirken lassen.

Ab aufs Schneebrett!

Es begab sich aber zu der Zeit, da draussen ein kühler Wind blies, dass sich vergnügen sollte das Volk. Und so entsandte der Gebieter die Seinen in die Berge, auf dass sie sich mit Skien oder Showboards im Schnee austoben sollten.

So auch mich.

Soll heissen: Falls ich wieder über einen Monat keinen Beitrag von mir sehen lassen sollte, kannst du, Leser, Leserin, getrost davon ausgehen, dass ich mir beim morgigen Budenskitag das Genick oder zumindest alle Finger gebrochen habe und infolgedessen schreibunfähig bin. Ich will mal nicht hoffen, dass es so weit kommt, aber wer seit Jahren kein Brett mehr unter den Füssen gehabt hat, soll bekanntlich mit dem Schlimmsten rechnen. Daran kann auch die beste Snowboardinstruktorin nichts ändern. Nun, ich werde sehen.

Infentar

Immer wieder sehr freuen tue ich mich über Schreibfehler. Handelt es sich gar um originelle Exemplare, ist meine Freude gleich doppelt gross. Wie im Falle dieses exquisiten Exemplares:

So gesehen im Fahrradgeschäft meines Vertrauens.

Der Duden, mitunter eines meiner Lieblingsbücher, lehrt uns:

In|ven|tar, das; -s, -e <lat.> (Einrichtungsgegenstände [eines Unternehmens]; Vermögensverzeichnis; Nachlassverzeichnis)

Wohingegen:

In|ven|tur, die; -, -en (Wirtsch. Bestandsaufnahme)

Ich gehe davon aus, dass das TEAM BIKELINE den Laden nicht geschlossen hatte, weil da Einrichtungsgegenstände oder gar ein Nachlassverzeichnis im Geschäft sich befunden hätten. Vielmehr neige ich zur Annahme, es habe sich gleich ein doppelter Fehler in das (oder die?) Infentar eingeschlichen. Frech, das!

Gar kein Hammer mehr

Es ist geschehen. Nun hat auch meinem Hämmerlein das letzte Stündlein geschlagen. Ein gewaltbereiter und äusserst brachialer J. G. aus B. liess seiner Aggression freien Lauf und hat in einem Anfall brutalster Agitation mein Hämmerlein in 1000 Stücke zerbersten lassen. Mit unglaublicher Wucht liess er es gegen eine unschuldige Tischkante knallen, worauf sich Splitter im ganzen Raum verteilten. Es ist also an der Zeit, meinem Hämmerlein die letzte Ehre zu erweisen.

Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung für geschlagene Hämmer mit einer Spende auf das  Postkonto 87-483968-9, Vermerk «Hammertime«.

(K)ein Hammer

«Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen», wusste schon P. «brevetto» B. aus W. b. B., und getreu seinem Motto durfte ich es natürlich nicht unterlassen, am heutigen Zibelemärit ein Hämmerlein zu kaufen. Ich gedachte, damit meinen Bürokumpanen und -innen zu erhöhtem Denkvermögen zu verhelfen.

Hätte ich gewusst, von welch lützler Qualtät diese Schlaginstrumente heutzutage sind, hätte ich wohl von meinem Kauf abgesehen. Ich erwarb drei Stück à 2 Franken, damit ich nicht nur mich, sondern auch meine zwei Begleiter rechtschaffen ausstatten konnte. Der erste Hammer überlebte nicht einmal ein erstes Schläglein, doch erhielten wir vom Hammerhändler, vor dessen Stand das Malheur geschehen war, kulanterweise kostenlosen Ersatz.

Auf dem Weg ins Büro krachte dann der zweite Hammer. J. G. aus B. war beim Ankurbeln seines eigenen Denkvermögens ein bisschen übermotiviert vorgegangen.

Keine zehn Minuten im Büro, und der dritte Hammer verabschiedete sich, nachdem mit U. G. aus B. – manche mögen ihn von seinen Auftritten auf stuetzredli.ch her kennen – das Kind im Manne durchging und er mit gar grossem Krafteinsatz die Grosshirnrinde von S. G. aus M. zu höchstleistungen anzuspornen versuchte.

Nun habe bloss noch ich mein Hämmerlein, denn ich habe grosse Sorge getragen. Aber wer weiss, vielleicht muss es heute Abend noch dran glauben. Ich habe nämlich im Gefühl, dass ich mich durchaus noch dazu durchringen könnte, mich nochmal ins Getümmel zu stürzen.