Jede Schritt es Abetüür

Ich flaniere durch die Altstadt und gewahre eine hochbeabsatzte Dame, geschätzte 10 und gefühlte 30 cm über dem Bsetzistein auf Bleistiftabsätzen die Gasse abstöckelnd, als ich ein ebenfalls flanierendes Ehepaar kreuze. Der Mann wirft einen langen, prüfenden Blick in Richtung der Stelzen und meint dann, halb anerkennend, halb belustigt, zu seiner Gemahlin: «Jede Schritt es Abetüür!» Damit hat er nicht ganz unrecht. Auch ich warte nur darauf, Zeuge eines hohen Falls zu werden. Dieser bleibt mir und besonders auch der mutigen jungen Dame aber erspart, zumindest solange Sie noch durch mein Blickfeld wankt. Sie wird sich wohl gesagt haben: A Pfingschte geit’s am ringschte, und sich unter diesem Motto mit derartigen Absätzen auf die Pirsch gewagt haben.

Ich wünsche ihr fürderhin alles Gute.

Munter drauflosgeplappert

Selten kommt es vor, dass mir jemand bei meiner Schreibertätigkeit über die Schulter guckt. Heute ist so ein Selten.

Wir wandelten durch die Altstadt, als, unverhofft, eine wohlbekannte Figur auf der Bildfläche erschien.

Hier ist ein Einschub angebracht. Es bloggt sich unabstreitbar anders, wenn  über die Schulter geguckt wird. Ich will es dennoch versuchen, zu tun. Einschub Ende.

Diese Figur also, von der zu sprechen, respektive scheiben, ich begonnen hatte, spielte mit ihrem Hund. Der Schultergucker meint soeben, es habe sich bloss um einen Köter gehandelt, ich als Tierliebhaber muss aber dagegenhalten, dass auch kleine Kläffer durchaus als Hunde bezeichnet werden dürfen, zumal doch das Wort Hund bereits grundsätzlich negativ mit Gestank und Gekläff behaftet ist, und somit auch diese Bezeichnung nichts Gutes zu verheissen vermag (Aah, wie ich mich auf die bissigen Kommentare von Hundenarren freue!).

Ich bin abgedriftet.

Nach wie vor fühlt sich überwachtes Bloggen merkwürdig an. Kehren wir trotzdem zurück zum Kern des Beitrages.

Wir sprachen von einer wohlbekannten Figur, welche auf der Bildfläche erschien. Diese Person war uns bereits aus einem einschlägigen Lokal bekannt, wobei einschlägig hier durchaus nicht in negativem Sinne gebraucht wird, sondern bloss halt eben anders, aber item. Bevor ich wiederum weiter abdrifte sollte vielleicht noch zur Erwähnung gebracht werden, dass mir mittlerweile über die Schulter gezähneputzt wird, was meiner Konzentration auch nicht unbedingt förderlich ist, so dass weitere Abdriftungen wohl kaum zu vermeiden sind.

Die Figur also, die wohlbekannte. Sie spielte mit ihrem Fido, und war dem Anschein nach in Pyjamahose und Bettsocken gekleidet. Die Bettsocken sind bei den aktuell vorherrschenden arktischen Temperaturen durchaus verständlich, die Pyjamahose eher weniger. Aber als Bürger eines freien demokratischen Landes darf man sich kleiden, wie es einem behagt, und zum Glück darf man auch schreiben, was einem behagt, ansonsten ich mich wohl mit bitterbösen Konsequenzen ob dieses schwachen Beitrages konfrontiert sähe.

Immerhin ist mir zuzugestehen, dass ich noch einen Genitiv eingebaut habe. Und das ist doch auch etwas.

Gute (obligate) Nacht!