Soooo müde…

Machen wir’s kurz, ich bin müde und will schlafen.

Kriminell ist zum Beispiel, um sechsvorelf Uhr beim Thunplatz zu stehen, wenn der Zug um zwölfnachelf Uhr fährt, zu jammern: «Friedli, mir isch ds Tram abgfahre, jitz warti scho ganz lang ufenes Taxi!», und dann, mit 2 Rucksäcken, einer Reisetasche, einer Schlägeltasche, einer Beckentasche und einem Aktenköfferchen selbzweit auf einem einzigen Velo zum Bahnhof zu höntern, wenn der Vorderreifen so gut wie platt ist. Oder zumindest zu höntern zu versuchen, denn bei jedem noch so kleinsten Högerli jammert der Gepäckträgerpassagier, «Aua, es tuet weh!», und ich verstehe das, schliesslich ist auch der Hinterreifen ob des übermässigen Gewichtes beinahe platt.

Item. Um elfnachelf Uhr steht man am Perron und erwischt den Zug trotz allem noch. Welch eine Freude!

Fährt man, das heisst: ich, hingegen mit dem Funiculaire von Prêles nach Ligerz hinunter, um den zwei Minuten nach Ankunft abfahrenden Zug Richtung Berneroberland zu erwischen, so steht vor dem einzigen Billettautomaten eine Horde Touristen, und jeder einzelne davon bezieht sein Billett. Nume nid gschprängt!, scheinen sich die Mannen und Weibsbilder gesagt zu haben. Der Zug kommt, der Zug geht. Und der Fritteli wartet eine Stunde.

Im Zug zwischen Interlaken und Meiringen muss mir die Kondukteuse auf die Schulter tippen, um mich zu wecken, und mein Billett zu kontrollieren. Als sie kurz vor Meiringen auf ihrer Tour wieder durch meinen Wagen schreitet, ruft sie mit lauter Stimme «Nächschte Halt Meiringe!» und wirft mir einen kontrollierenden Blick zu. Okay, der ist wach, ich kann weitergehen, scheint sie sich dabei zu denken.

Am nächsten Morgen gehe ich um 6:15 auf den Zug, und obwohl ich unterwegs immer wieder eindöse, bin ich nun so müde, als hätte ich in den letzten drei Nächten durchschnittlich etwa 3 Stunden geschlafen. Was ziemlich genau der Realität entspricht. Ich empfehle mich also, und um die Tradition der Verabschiedungsformel zu wahren, wünsche ich dir eine gute Nacht. Gute Nacht!

Bombenstimmung im Bahnhof Bern!

«Chemie isch, wenn’s chlepft u tätscht», pflegte er zu sagen, mein Tertiachemielehrer, der jeweils ein Taschentuch, den Taschenrechner sowie ein Paar Unterhosen dabei hatte und nebenbei Volkstanz betrieb. Er zeichnet sich verantwortlich für das gar nicht mal so verständliche Werk Verständliche Chemie, aber da er abgesehen vom chlepft u tätscht mit dem heutigen Beitrag rein gar nichts zu tun hat, wollen wir nun zum Punkt kommen.

Chlepft u Tätscht. Darum geht’s. Heute war im Bahnhof Bern fürwahr eine Bombenstimmung. Zum Coop war noch ein knappes Durchdringen, aber der Treffpunkt war bereits gesperrt, als wir kurz nach einundzwanzig Uhr dort ankamen. Polizei. Sanität. Feuerwehr. Securitrans. Militärpolizei. Und viele, viele Gaffer allenthalben. Sogar eines orangen Bombensprengroboters wurde ich gewahr. Aber der Polizist am rot-weiss gestreiften Absperrband wollte von einer Bombe nichts wissen. «Das chöit dr morn ir Zytig läse», war die äusserst unbefriedigende Antwort auf die Frage, was denn auch in Gottes Namen los sei, dass der halbe Bahnhof gesperrt sei. Aber uns täuscht man nicht so einfach.

Schlussamend, als der Hubi bereits mit dem Zug verreist war, standen wir selbzweit auf Seiten der Bahngleise am Absperrband, und frugen noch einmal, weshalb denn hier gesperrt sei? Und ob man die Bombe nicht einfach schnell mal sprengen könne? Der walliser Securitransler meine, mit schnell-schnell sei da nichts gemacht. Der berner Securitransler stellte sich dumm und frug: «Wär het öppis vonere Bombe gseit? Dadervo weiss i nüt.» Jaja, stell dich nicht dümmer, als du… aber item. Der Walliser schob nach, der Grund für die Absperrung sei bloss ein defekter Billettautomat, und diese Antwort hat zugegebenermassen ein gewisses Mass an Originalität erfüllt.

Da plötzlisch tätschte es, eben, es chlepfte und tätschte. Da wussten wir sofort: hier war Chemie am Werk! Hier ist eine Bombe explodiert worden! Und tatsächlich wurde einige Zeit später der Durchgang freigegeben, so dass man von den Gleisen wieder zum Treffpunkt gelangen konnte. Eine Horde Menschen strömte uns entgegen, darunter die gesamte Belegschaft des Bahnhofmacdonalds mit ihren lustigen Techlikappen, die soeben eine zweistündige Zwangspause verbracht hatte.

Ich bin nun jedenfalls sehr gespannt auf die Berichte morgen in der Zeitung. Ich hoffe, der Polizist hat nicht zu viel versprochen.

Und als kleine Randnotiz zum Schluss könnte ich noch anfügen, dass die neue Velostation im Bahnhof wahrscheinlich noch ganz hübsch wird. Ich denke, die wird mir gut gefallen. Ich freue mich jedenfalls bereits darauf, wenn ich sie endlich einmal von innen bestaunen kann 😀 .

Hasenmord mit Hammer

Mörder gehen um.

Nichtsahnend begab ich mich zur Toilette, um der Natur ihren freien Lauf lassen zu können. Ich machte mir Gedanken darüber, dass ich wohl wieder einmal etwas schreiben sollte, zu dem der Dezi nicht sagen kann «Was hätt dä letscht Biitrag söue?», und ich sinnierte gerade, dass Künstler und Schriftsteller und Musiker immer und immer wieder neue Ideen haben müssen, mit denen sie sich vor einem Milliardenpublikum zu behaupten haben, und weiter sinnierte ich, dass solche Ideen ja nicht eifach eso einem zufliegen, und dass wohl deshalb so viele Musiker ganz bodenböse Schnupfnäsli seien, und dass ich mir halt kein anderes Stimulans als ab und zu mal ein Bier leisten könne, und dass ich vielleicht demnächst eine Schaffenspause einlegen sollte, um meinen leergepumpten Hirnwindungen ein wenig Regeneration zu gönnen — da vernahm ich ein dumpfes Klopfen. Ich schüttelte ab, wusch die Hände und füllte, leicht beunruhigt, noch mein Wassergütterli, dann machte ich mich auf den Weg zurück ins Büro. Und was musste ich da mit Schrecken mit ansehen?!

Dänu steht, den Hammer hoch über seinem Kopf erhoben, bereit zum nächsten, tödlichen Schlag, mit diabolischem Grinsen vor einem armen, in Platstikfolie gefangenen Osterhasen, und schon — *knacks* — lässt er den nächsten Hammerschlag auf den geschundenen, zerschmetterten Körper des armen Schokoladetieres niederfahren. Dezi sitzt sadistisch grinsend daneben, und weder Ali noch le Dax machen irgendwelche Anstalten, dem grausamen Treiben ein Ende zu setzen.

Ich kann bloss schockiert dastehen, und mich ob solcher Herzlosigkeit einem armen, wehrlosen Tier gegenüber nur in grosse Traurigkeit gleiten lassen. Als ich mich wieder einigermassen bchymet habe, erkundige ich mich, ob die Gewalttat denn wenigstens auf Webcam-Zelluloid gebannt worden sei. «Öu nei, hani vergässe», lautet die lapidare Antwort, und genüsslich verzehrt der Hammermörder die Ohren des armen Häsleins.

Ich hoffe, es hat wenigstens geschmeckt.

RBB-Jahreskonzert-Folgen

Och! Ich hatte gehofft, unbehelligt schlafen gehen zu können, aber nei merci, daraus wird nichts.

Es war RBB-Jahreskonzert in Schönbühl. Und weil ich, nicht wie andere Jahre, unabhängig nach Hause gelangen können wollte, fuhr ich mit dem Rad dorthin. Und auch zurück. Ich bin nun gerade heimgekommen, und die Uhr zeigt jetzt auf meinem Computer 4:14. Das liegt aber nicht daran, dass ich um 22:00, direkt nach Konzertende, mich aufs Velo geschwungen hätte und sagenhafte sechseinviertelstunden für den Heimweg benötigt hätte. Nein. Vielmehr wurde ich von Bolzli und Röbu versuumt (zwar nicht ganz bis jetzt, aber das spielt ja nichts und macht auch keine Rolle), deretwegen ich auch noch diesen Beitrag überhaupt schreibe. Ich weiss nun nicht recht, wie ich den Rank finden soll, denn im Grunde genommen will ich nur noch ins Bett, muss aber vorher noch zum geschossenen Foto, das du in Kürze sehen wirst, Stellung nehmen, ansonsten wären mir die beiden erwähnten Herren wohl böse, denn auf irgend eine Geissart liess ich mich dazu überreden, heute noch etwas zu schreiben. Ich bin bloss froh, habe ich mich nicht auf einen Mindestqualitätsstandard festlegen müssen.

Eine Heimfahrt mit Fahrrad über Landstrassen hat durchaus etwas. Zwar brennt das Ozon in den Bronchien, als wäre helterheier Tag, aber dennoch ist die Reise durchaus geniessbar. Aus vollem Halse und mit chiischteriger Stimme kann man w.nuss vo Bümpliz singen, oder Scharlachrot oder Los oder Bälpmoos, oder auch Bohemian Rhapsody, und keinen Menschen stört das. Ich denke, ich sollte wohl noch des Öfteren mit dem Velo spät des Nachts vom Guggerland nach Hause fahren. Denn dies sind die wahren Fahrten zum Geniessen.

Es ist nun 4:29, und schon mindestens zwei Mal bin ich nun fast vor dem Computer eingeschlafen, weil ich mir so eine Geschichte aus den Fingern saugen musste. Ich verabschiede mich also konsequenterweise und wünsche wohl geruht zu haben.

So, und zum Schluss noch das besagte Föteli:

PS: Dass dieser Beitrag nicht ohne Alkoholeinfluss entstanden ist, weiss ich selbst. Dahingehende Kommentare sind also müssig.

Jahreskonzert 2007 der Regional Brass Band Bern

Die Regional Brass Band Bern spielt ihr Jahreskonzert!
Ort: Zentrumssaal, Schönbühl
Datum: Samstag, 21. April 2007
Zeit: 20:15 Uhr
Eintritt: Erwachsene: Fr. 15.–, Kinder/Passivmitglieder: Fr. 8.–
Leitung: Daniel Bichsel
Programm:

  • Conzensus
    Jan van der Roost
  • The Essence of Time
    Peter Graham
  • Rhapsody on ‹The Isle of Mull›
    Kenneth Downie
  • Euphology
    Darrol Barry
    Euphonium-Duett: Kurt Gfeller und Marcel Aegerter
  • Glorifico Aeternum
    Dean Jones
  • PAUSE
  • Sparkling Diamonds
    Jule Styne/Leo Robin, arr. Sandy Smith
  • Do you know where you’re going to?
    Michael Masser, arr. Rieks van der Velde
  • Rocking Trombones
    Alan Fernie
    Posaunen-Trio: Roman von Arb, Michael Gugger und Martin Lüchinger
  • Black Bottom Stomp
    Jelly Roll Morton, arr. Svein Giske
  • Dance Story
    Luc Gistel
  • I’ve got you under my skin
    Cole Porter, arr. Alan Fernie
  • Guadalajara, Cornet-Feature
    Pepe Guizar, arr. Alan Fernie
  • Salsa Pa’Gozar
    Philip Harper
  • The Gael
    Trevor Jones, arr. Andrew Duncan