Es ist geschehen. Nun hat auch meinem Hämmerlein das letzte Stündlein geschlagen. Ein gewaltbereiter und äusserst brachialer J. G. aus B. liess seiner Aggression freien Lauf und hat in einem Anfall brutalster Agitation mein Hämmerlein in 1000 Stücke zerbersten lassen. Mit unglaublicher Wucht liess er es gegen eine unschuldige Tischkante knallen, worauf sich Splitter im ganzen Raum verteilten. Es ist also an der Zeit, meinem Hämmerlein die letzte Ehre zu erweisen.
Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung für geschlagene Hämmer mit einer Spende auf das Postkonto 87-483968-9, Vermerk «Hammertime«.
«Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen», wusste schon P. «brevetto» B. aus W. b. B., und getreu seinem Motto durfte ich es natürlich nicht unterlassen, am heutigen Zibelemärit ein Hämmerlein zu kaufen. Ich gedachte, damit meinen Bürokumpanen und -innen zu erhöhtem Denkvermögen zu verhelfen.
Hätte ich gewusst, von welch lützler Qualtät diese Schlaginstrumente heutzutage sind, hätte ich wohl von meinem Kauf abgesehen. Ich erwarb drei Stück à 2 Franken, damit ich nicht nur mich, sondern auch meine zwei Begleiter rechtschaffen ausstatten konnte. Der erste Hammer überlebte nicht einmal ein erstes Schläglein, doch erhielten wir vom Hammerhändler, vor dessen Stand das Malheur geschehen war, kulanterweise kostenlosen Ersatz.
Auf dem Weg ins Büro krachte dann der zweite Hammer. J. G. aus B. war beim Ankurbeln seines eigenen Denkvermögens ein bisschen übermotiviert vorgegangen.
Keine zehn Minuten im Büro, und der dritte Hammer verabschiedete sich, nachdem mit U. G. aus B. – manche mögen ihn von seinen Auftritten auf stuetzredli.ch her kennen – das Kind im Manne durchging und er mit gar grossem Krafteinsatz die Grosshirnrinde von S. G. aus M. zu höchstleistungen anzuspornen versuchte.
Nun habe bloss noch ich mein Hämmerlein, denn ich habe grosse Sorge getragen. Aber wer weiss, vielleicht muss es heute Abend noch dran glauben. Ich habe nämlich im Gefühl, dass ich mich durchaus noch dazu durchringen könnte, mich nochmal ins Getümmel zu stürzen.
Ho, ho, hooo! Immer hübsch langsam mit den jungen Pferden! Wie bitte, was habe ich da geschrieben? Patientenindividuelle Arzeneimittelverbitteschön?
Immer wieder bin ich erstaunt ob der Mannigfaltigkeit an komplizierten Worten, mit denen die deutsche Sprache gesegnet ist. Wie zum Beispiel die Verblisterung. Über selbige bin ich gestern zufällig gestolpert, nämlich als ich mich von einer medizinischen Fachperson darüber aufklären lassen musste, dass Tabletten, wie wir sie kennen, in sogenannten Blistern untergebracht sind. Blister, das sind jene Dinger aus meist transparentem Kunststoff mit Aluminiumrückwand, wo schön eine Tablette neben der anderen in adäquaten Kompartimenten darauf wartet, von dem Patienten mittels Fingerdruck durch die Aluminiumrückwand gedrückt und somit befreit zu werden. Du verstehst?
Verblisterung nennt man demzufolge wohl das in besagte Behältnisse Einpacken von … irgendwas. Und die Arzneimittelverblisterung verblistert logischerweise Arzneimittel. Verrückt, wenn man denkt! Ich täte das einfach «abpacken» nennen, aber eben, das wäre wohl zu einfach.
Die patientenindividuelle Verblisterung mag ich dir nicht mehr erklären. Lies einfach den entsprechenden Eintrag auf Wikipedia. Ja, richtig! Auf Wikipedia gibt’s sogar einen Eintrag dazu! Und dann fehlen da so eminent wichtige Themen wie z.B. Klebestreifen, Glasplatte, Pfannendeckel oder Manuel Friedli. Unglaublich, so etwas!
Nachtrag: Interessant! Dieser Beitrag hier erscheint knappe 3 Minuten nach Veröffentlichung bereits auf Google! Leider aber hinter dem Wikipedia-Eintrag …
Schön, ja! Endlich darf ich wieder den scharfäugigen, spitzzüngigen Beobachter mimen, den pingeligen Sprachfetischisten, der einen Tippfehler partout nicht Tippfehler sein lassen kann. Unsere heutige Geschichte spielt sich in der MMMartkgassmigros ab, und sollte jemand auf die Idee kommen, MMM sei ein Tippfehler, so irrt sich der.
Ein Bild sagt mehr als tausend (tausend!) Worte, deshalb lasse ich Bilder sprechen:
Da hat sich ein «t» einen Schabernack erlaubt
Ich musste zweimal lesen und kam beide Male zum Schluss, im englischen Text stehe da: «Bitte benutzen Sie die Waage, um Gemüse und Früchte zu Gewicht. Danke.» Zu Hause angekommen habe ich sicherheitshalber Leo angeworfen und liess mich eines Besseren belehren: to weight existiert tatsächlich als Verb. Nur heisst es nicht abwägen.
Wenn ich das nächste Mal in der Migros einkaufe, nehme ich halt so eine Waage und beschwere alles Gemüse, das mir in den Weg kommt. Und wenn es einem Angestellten nicht passt, verweise ich aufs Schild.
Oder aber bedeutet die Aufschrift, man solle doch dem Gemüse mehr Gewicht zukommen lassen, sprich: mehr davon essen? Möglich wär’s. Ich werde mich also an die Migros wenden, und vorschlagen, sie sollen doch den deutschen Text anpassen: «Wir bitten Sie, mehr Gemüse zu essen. Besten Dank.»