Das heisst: Grüessech!

Otelfingen, Januar 2005. Die Cablecom schreibt mir -wieder mal- einen Brief. «Grüezi Herr Friedli» steht da in der Anrede. Tja, schon verloren! Abgesehen davon, dass ich einenweg nichts von der Cablecom will (und dies schon seit Jahren), ist ein Brief, der mich mit Grüezi anspricht, bei mir als Berner an der falschen Adresse. Eher geziemte sich hier ein Grüessech, daran hätte ich Freude. Aber solange ich Grüezi-Briefe bekomme, dürfen die Absender nicht auf Antwort hoffen. Grüezi! Also wirklich!

Mein Velo wird geflickt! Und der PC auch…

Heute hat mein Fahrrad wieder mal eine Extraportion Zuneigung bekommen. Das war aber auch höchste Zeit! Mir wurde nämlich schon ein wenig gschmuech, als ich am Samstag abend spät, oder morgen früh, wie man’s nimmt, dieses merkwürdige, periodische «fft-fft-fft» vom Hinterrad vernahm. Aber anders als beim letzten Mal war’s diesmal kein Loch im Schlauch. Vielmehr eines im Mantel, und zwar so, dass sich der Schlauch seitwärts hinausdrückte und eine wunderschöne, runde Beule veranstaltete! Ich fuhr daraufhin nur noch ganz süüferli nach Hause, und habe mir vorhin einen neuen Mantel gegönnt, das heisst: dem Fahrrad, natürlich.
Und jetzt bekommt gerade mein Computer eine Extraportion Zuwendung. Mir ist ganz etwas kurliges passiert, das habe ich noch nie erlebt. Jedoch, WARNUNG: Nun folgt ein für computerspezifisch nicht wahnsinnig Interessierte ein wohl ziemlich langweiliger Text. Also sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt!

Item, folgendermassen: wie’s bei einem Gentoo-Linux üblich ist, wollte ich mal wieder mein System aktualisieren. Aber emerge sync brachte immer nur Fehlermeldungen zustande. Also beschloss ich, das /usr/portage-Verzeichnis zu leeren und ein frisches emerge sync zu Versuchen. Fehlanzeige! Trotz rm -rf /usr/portage/* bekam ich die Meldung, das Verzeichnis könne nicht entfernt werden, da es nicht leer sei. Tatsächlich befand sich immer noch das metadata/cache/net-wireless/-Verzeichnis im /usr/portage/, das zwar mit ls -la leer aussah, sich aber trotzdem nicht entfernen liess. Ein touch [TAB] förderte eine Datei zutage, die sonst verborgen blieb, danach dafür doppelt angezeigt wurde. Böses Omen!
Ein Neustart mit der Knoppicillin-CD vom c’t ermöglichte mir nun ein reiserfsck, der tatsächlich Fehler fand, die nur mit einem --rebuild-tree geflickt werden konnten. Da musste wirklich der Haussegen schief hängen! Nun ist das gerade fertig geworden. Ich bin ja mal gespannt, ob’s nach dem Reboot noch läuft… *fingerkreuz*

Hammerwerfen. Unabsichtlich.

Dragon Lore – auch eines jener wunderbaren Spiele aus der DOS-Ära, als Soundkarten noch dampfbetrieben waren und man IRQ-, DMA- und was-weiss-ich noch von Hand justieren durfte! Mit einem einfachen ‚emerge dosbox‘ jedoch wird selbst so ein Spiel unter Linux spielbar.
In Gestalt des Werner irre ich also bei einem Bauernhof umher. An die Steuerung kann ich mich nur noch düster erinnern, trotzdem gelingt es mir aber irgendwie -wohl durch Zufall-, einen schweren Vorschlaghammer aufzuheben und ihn bei meiner Erkundungstour um das Gebäude mitzunehmen. Vor der Haustüre treffe ich unvermittelt auf einen bärtigen Kerl, der mir aufträgt, nun endlich einen Eimer zu finden, damit ich die Kuh melken könne. Und weil ich eben die Steuerung nicht mehr so ganz im Griff habe, werfe ich, anstatt friedlich mit ihm zu plaudern, versehentlich den Hammer quer durch die Landschaft, justament in seine Richtung. Er wertet dies wohl als Angriff, worauf er mich mit seinem Messer brutal absticht. Schöne Bescherung! Dann geh ich halt schlafen.

ScummVM ist einfach super!

Wie man sich doch mit einem kleinen Befehl in der Konsole das Leben versüssen kann! Ein einfaches emerge scummvm hat genügt, um mir stundenlange Unterhaltung zu garantieren! Monkey Island 1 habe ich bereits durchgespielt, am Indy 4 bin ich (wieder mal) dran, Monkey 2 kommt auch noch, und wenn ich Sam & Max und Vollgas gefunden habe werden auch die installiert – damit ich sie auf meiner Linux(!)-Kiste spielen kann! Ja, du hast ganz richtig gehört: alle diese Spiele laufen auch auf Linux – eben dank ScummVM. Denn eines haben die erwähnten Spiele (und noch viele, viele andere) gemeinsam: sie basieren alle auf der Scumm-Engine. «Weshalb sollte man dann nicht auch einen Scumm-Interpreter schreiben können, der auf Linux läuft?», werden sich einige intelligente junge Leute gedacht haben, und es dann auch getan. Und so sitze ich nun hier und verplempere Stunde um Stunde mit unzähligen alten und immer noch unübertroffenen Adventure-Spielen! So schön!

Sparsames urinieren

Eine Frage, die mich schon im alten Jahr beschäftigte, bringe ich nun aufs Tapet und hoffe, dass sich irgend ein intelligenter Physiker finden wird, der mir dazu einen gescheiten Kommentar schreiben kann. Natürlich darf’s auch ein dummer Physiker sein, oder ein intelligenter Nicht-Physiker, oder ein unintelligenter Nicht-Physiker, solange nur die Antwort einleuchtend ist und korrekt.
Nun denn: Da ich des öfteren in der dunklen Jahreszeit am späten Nachmittag grössere Mengen Tee trinke, ist es unumgänglich, dem durch die Nieren gereisten Abwasser seien Lauf zu lassen, vorzugsweise auf einer Toilette. Was ich mich nun gefragt habe: wieviel mehr Energie wird benötigt, wenn ich im 1. Stock mich entleere anstatt im Parterre? Der Hintergrund dieser Frage ist, dass das Wasser, welches durch die Spülung den Bach runter geht, ja irgendwie zum WC transportiert werden muss, und wenn es bis in den 1. Stock hinauf gepresst werden muss, benötigt das doch sicherlich mehr Energie, als wenn es nur bis in den Spülkasten im Parterre zu fliessen hat. Schliesslich gilt ja wohl auch beim Spülwasser das Gesetz der Energieerhaltung, und die potentielle Energie liegt im 1. Stock höher als im Erdgeschoss (wieso eigentlich «Geschoss»? Aber das gehört nicht hierher).
Man kann die Frage fortführen: ab welchen Höhenunterschied lohnt sich -vom energietechnischen Standpunkt aus gesehen- der Gang zur tiefergelegenen Toilette? Wenn ich in meinem ExWi, anstatt im 2. Obergeschoss abzuorten, den Lift bis in den -2. Stock nehme, und mich weiter fort begebe bis ins B-Geschoss, spare ich dann Energie? Oder müsste ich sogar bis ins IWI hinunterfahren? Oder gar zur Hölle? Nur, dass da leider kein Lift hinfährt.
Zu Bedenken ist ferner natürlich nicht nur die direkte Energieeinsparung, sondern auch die indirekte, resultierend aus meinem reineren ökologischen Gewissen, welches sich bei mir einstellen würde, wenn ich wüsste, mit dem Druck auf die Spültaste weniger Energie verbraucht zu haben, als wenn ich dies auf der Toilette im 2. Obergeschoss getan hätte, was sich in Endeffekt in einem geringeren Energieverbrauch aufgrund niedriger Herzfrequenz und ruhigeren Atmens manifestieren würde, du verstehst?
Ich bin gespannt auf wilde Rechnungen und abstruse Argumentationen. Die Diskussion ist hiermit eröffnet.