…ist immer wieder ein Ereignis, vorallem, wenn gleichzeitig mitten in der Stadt Langlauf (!) stattfindet. Welchem Hornochsen ist das wohl wieder in den Sinn gekommen? Tonnen von Eisabrieb werden auf Lastwagen in die Stadt gekarrt, ganze Strassenzüge damit gepflastert, so dass ich als freier Bürger dieses Landes auf meinem genau so freien Velo gezwungen bin, einen grossen Umweg über die Bundesterrasse zu fahren. Allerdings hat sich diese Strecke als wirklich fahrenswert herausgestellt, die Aussicht ist nämlich ganz schön, über die leicht vernebelte Stadt.
Du solltest dich übrigens vom Titel nicht irreleiten lassen. Weihnachtseinkäufe überlasse ich anderen Leuten, die daran Spass haben. Ich musste nur zum Friseur und in die Migroh. Ich propagiere -wie schon in den letzten Jahren- eine geschenklose Weihnacht. Ich möchte nichts bekommen, und wenn ich nichts schenken muss, bin ich gottenfroh. Geschenke sind nach wie vor etwas vom schwierigsten, das es zum Einkaufen gibt. Jedes Jahr der gleiche Zirkus.
Ich glaube, etwas in dieser Art habe ich schon letztes Jahr geschrieben. Weitere Worte sind demnach hier überflüssig.
(Wer sich nicht an den letztjährigen Beitrag erinnert, kann ihn nachlesen: klick hier).
Neues von der Gewichtefront
Es gibt Leute, die haben während den letzten 3 Wochen eigenen Angaben zufolge 4 Kilo zugenommen (gell, Marc). Macht nach Adam Riesling eineindrittel Kilo pro Woche. Das ist mit knapp 200 Gramm/Tag keine Schlechte Leistung!
Ich bin vorhin auf die Waage gestanden. Vor dem WK wog ich präzise 60 Kilo. Lediglich mit Brille und Ohrring bekleidet wiege ich nun mit nüchternem Magen am frühen Morgen, also um ca. 11:30, zwischen 59 und 60 Kilogrämmer. Ob wohl das gerüchteweise im Essen vorhandene Antibockmittel bei mir abführend gewirkt hat?
Woche 3: Die Letzte
I bi umi zrugg. Und müde wie ein Maulwurf im Winter. Daher solltest du nicht allzu hohe Ansprüche an den heutigen Beitrag stellen. Denn ich muss auch noch mein Bett leer räumen, bevor ich überhaupt schlafen kann. Im WK war das einfacher. Da lag gar nichts auf dem Bett.
Ich habe diese Woche viel Post bekommen. Nicht nach Suhr, sondern nach Hause. Nach Suhr hat sich exakt ein Päckli verirrt (nachdem ich in der zweiten Woche bereits einen Brief bekommen hatte. Ok, der war von Marc, aus der anderen Formation. Das zählt nicht). Und zwar just am Donnerstag, nachdem das ganze Feldpostmaterial bereits abgegeben war, so dass ich es nicht mehr (gratis) nach Hause schicken konnte. Zum Glück war’s aber nicht so schwer und gross. Und einen warmen Dank will ich hiermit allen edlen Sendern aussprechen, die sich in schweren Zeiten meiner erinnert und den beschwerlichen Weg zur Post auf sich genommen haben. Merci! Post macht eben immer Freude. Und wenn ein Fläschli Seifenblaterenflüssigkeit dabei ist, ist die schier unbändig.
Aber ich war ja bei der Post von zu Hause. Da befand sich auch ein Päckli dabei, allerdings war es bedeutend kleiner und überhaupt mit viel weniger Liebe gemacht, als das Militärfrässpäckli. In nüchternen weissen Buchstaben steht da auf rotem Grund geschrieben:
Kaliumiodid
Potassium iodide
65 mg / ARMEEAPOTHEKE – ARMED FORCES PHARMACY
Und wenn man das Schachteli aufmacht, kommt ein genau gleiches aber ein wenig kleineres Schachteli hervor, und ein Beipackzettel, den zu lesen ich noch keine Zeit fand. Aber beim überfliegen stellte ich fest, dass in circa acht Sprachen eine Erklärung beiliegt. Quizfrage: Um welche Sprache handelt es sich hierbei:
Bu iyot unsanlar tarafından solunan havalya birlikte içe çekilir ve tiroid bezinde birikme yapar.
Ein Brief war auch bei der Post. Vom Kieferorthopäden. Ich solle mich doch bitte einmal mit der Praxis in Verbindung setzen, damit man einen Termin mit dem Herrn Doktor festlegen könne, heisst es da. Och! Es geht um meine beiden (letzten) oberen Weisheitszähne. Ich will die nicht rausnehmen lassen, bitte!
Nun denn. In 13 Minuten geht mir resp. dem Notebook der Strom aus, und auch meine Batterien -ich hab’s eingangs schon erwähnt- sind langsam leer. Ich versuche nun, für einmal ohne vielstimmigens Schnarchkonzert etwas Schlaf zu finden. E Guete!
Woche 2: Die Ereignissreiche
Eine lange Woche geht mit dem heutigen Tage zu Ende. Vieles ist geschehen, noch mehr davon habe ich vergessen, aber einen kleinen Teil gebe ich hier zum Besten.
Am Montag stand frieren auf dem Programm, und zwar in Airolo, hoch droben auf dem Berge. Fahnenübernahme. Ich sollte mich hier vielleicht besser nicht allzu sehr darüber verbreiten, denn als Mitglied der Militärmusik ist es mein Auftrag, den Kulturraum zu beschützen, und den Brückenschlag zwischen Armee und Bevölkerung zu vollziehen, vorallem aber muss ich repräsentieren. Es macht sich deshalb vielleicht nicht so gut, wenn ich nun schreibe, dass es wohl kaum etwas sinnloseres gibt, als eine Fahnenübernahme. Da wird von einem Obristen ein Haufen Blech gequatscht (im Endeffekt wird so jede Truppe zur allerallerbesten der gesamten Armee, ist absolut unverzichtbar und sowieso die hervorragendste Formation des Militärs. Pfff, wer’s glaubt!), man friert sich einen Wolf, und ein langweiligeres Stück Musik als der Fahnenmarsch wurde noch nie komponiert. Da hat sich einer die Suisa-Gebühren aber gar leicht verdient! Hoffentlich kriege ich nun kein Disziplinarverfahren wegen schlechten Redens über die Armee… andererseits kennt Hptm Monnerat den Weg zu unserer Unterkunft ja bereits bestens, denn ich wäre nicht der erste, dem er eine Strafe aufbrummte (neuerdings sind sogar Geldstrafen möglich!).
Mittwochs durfte ich wieder mal erfahren, dass die SBB wirklich nicht mehr sind, was früher, und Donnerstag gleich nochmals, denn an beiden Abenden hatte ich Urlaub für die zwei letzten RBB-Proben vor Montröh (dazu später mehr), und beide Male fuhren die Züge nicht pünktlich. Wie wollen die Bähnler bitteschön den Fahrplanwechsel bewältigen, wenn sie’s nicht mal jetzt zu Stande bringen, pünktlich zu sein? Das sind Globis! Mit drei Minuten Verspätung bricht doch das ganze Netz zusammen, und schon haben wir das Chaos. Henu, meine Sorge soll dies nicht sein.
Am Freitag konzertierte dann das Mil Spiel Log Br 1 (hui, was für eine Abkürzung!) zum allerersten Mal in Interlaken. Die Fahrt dorthin war ein Abenteuer für sich, denn mein Kopf schwankte gar fürchtebar auf meinem Hals und drohte wiederholte Male abzuknicken, da er sich vor pur lauterer Müdigkeit kaum mehr oben halten konnte. Ja, Militär ist anstrengend, das dauernde In-Der-Beiz-Hocken geht einem ganz schön an die Nieren! Dafür lernt man auch ganz viel. Wer mich kennt, weiss vielleicht, dass ich seit langer, langer Zeit einem bestimmten Wort nachrenne. Im Berndeutschen gibt’s doch für «dieses Jahr» und «letztes Jahr» die Ausdrücke «hüür», respektive «färn». Und genau so verhält es sich für «heute Abend» und «gestern Abend». Das «hinech» für heute Abend wusste ich, doch war in meinem Gehirn gwüss kein Ort aufzustöbern, an dem sich der entsprechende Ausdruck für «gestern Abend» versteckt haben könnte. Bis dann der Toni eines Tages aus heiterem Himmel zufälligerweise etwas von «nächti» sagte. Nächti! Das ist es! Fürderhin wird dieses Wort in meinem Gedächtnis einen Ehrenplatz besetzen.
Ja, und dann war da noch der Brassbandwettbewerb in Montreux, gestern. Vor präzise 22 Stunden begann die Rangverkündigung. Vor ungefähr 28einhalb Stunden haben wir im Auditorium Stravinsky die Suite Montreux gespielt. Und vor circa 21einhalb Stunden lagen wir uns dann als frischgebackene Vize-Schweizermeister der 1. Stärkeklasse in den Armen. Den 2. Platz haben wir uns also erspielt, und da bin ich (und der Rest der Band) überglücklich und hochzufrieden damit. Die komplette Rangliste gibt’s hier zu sehen (im PDF-Format). Wenn du der gesamten RBB gratulieren möchtest, kannst du dies per Gästebuch-Eintrag auf der RBB-Website tun. Auch wenn du nicht gratulieren möchtest, solltest du auf die Links klicken. Vielleicht wird meine Seite so bei Google etwas weiter vorne angezeigt ;-).
Und zum Schluss noch eine kleine Interaktion, ein Quiz, um genauer zu sein: «Which Bolt.com Icon Are You?». Ich bin ein «Waving Stick Man»:
Das erste Wochenende
Gerade eben hatte ich einen lustigen Einfall, doch schon bemerke ich wieder diese Leere im Gehirn, die sich bereits während der ganzen letzten Woche dort befunden hat. Heute ist also kein guter Tag zum Schreiben.
Und trotzdem tue ich es. Primär aus dem selben Grund wie meistens: ich hätte noch wichtigeres zu Tun, das mir aber als unangenehm erscheint. Zum Beispiel Hemmli gletten. Ich muss ja nächsten Samstag was zum anziehen haben, wenn’s nach Montröh geht!
Oh, ich muss Schluss machen. Meine Katze belagert mich und möchte gerne ihre Streicheleinheiten. Das kann ich ihr nicht abschlagen. Wir lesen uns also nächste Woche wieder…