Glacelecken

Nichts lähmt das Denkvermögen des menschlichen Hirnes so sehr, wie die Hitze. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, s(chw)itze ich doch just in diesem Moment im Büro, wo Temperaturen knapp unter dem Siedepunkt der Körpersäfte herrschen.

Der Ventilator surrt zwar beständig (nein Björn. Der Konjunktivitis bin ich noch nicht anheimgefallen), doch verpufft seine kühlende Wirkung je länger, desto mehr.

Jedoch, die Lösung des Problems liegt so nah! Dänu, der CIO (Chief Ice-cream Officer) in unserem Büro, hat Glace besorgt, die ich mir nun zu Gemüte führen kann. So ist zwar immer eine Hand von einem Cornet besetzt, aber mittlerweile bin ich auch schon im Einhändig-Schreiben beinahe so schnell wie Boris aus «Goldeneye«. Und da mein Hirn dank der Kühlung arbeiten kann, bin ich im Endeffekt ungleich effizienter. Ein Hoch also auf die Glaceindustrie und unseren CIO!

Schon wieder in der Aare schwadern

Die Aare ist schon super, ich kann es gar nicht genügend hervorheben. Heute war sie über 20 Grad (zuerst 20.73°C, beim zweiten Mal sogar 20.85°C!), und in so einer brühwarmen Tunke, da bade sogar ich gerne! Deshalb begab ich mich heute wiederum zwei Mal ins warme Nass. Nach einer 3½-stündigen Marathonsitzung hatte ich mir das aber auch verdient. Zumal uns am Nachmittag ohnehin während 3 Stunden der Strom abgedreht wurde. Vom vielen Sonnenbaden (ja, auch in der Sonne bade ich gerne 🙂 ) bin ich nun auch schon füürzündrot, aber das gehört wohl zu einem rechten Sommer.

Leider weiss ich heute gar nichts Spannendes zu berichten, weder von quietschenden Hüftgelenken, noch von anderen Gschpässigkeiten. Was ich vielleicht am Rande noch erwähnen kann, ist, dass ich seit vorgestern im Büro eine optische Maus besitze. Aber das gehört eigentlich gar nicht hierhin und darf getrost als Lückenfüllertext taxiert werden.

Quietscht da ein Sulzer?

Man sollte unbedingt mehr dr schöne, grüene Aare na, oder auch in die Aare hinein, Hauptsache, man kann der Aare entlang hinaufspazifizotteln, und sich die Leute anschauen. Oder auch anhören.

Als ich heute mit dem Marc nach einem tüchtigen Aareschwumm im 19.5-grädigen Wasser gen Eichholz zu unseren Tüchern zurückmarschierte, drang mir uf ds Mal ein höchst irritierendes Quietschen ans Ohr. Mit grösster Verwunderung musste ich feststellen, dass es von der Dame herzukommen schien, die sich wenige Meter vor uns auf demselben Weg befand. Sie emittierte bei jedem Schritt ein dezentes quietsch-quietsch. Marc und ich begannen die Ursachen zu eru- und diskutieren. Wir kamen zu der Erkenntniss, das Sulzer auch nicht mehr ist, was es mal war, wenn sie nun sogar quietschende und gixxende Hüftgelenke herstellen!

Leserbrief im Bund

Rudi Carrell ist tot. Kurt Felix hat letzen Dienstag im «Bund» einen Nachruf geschrieben. Als ich den gelesen habe, habe ich mich ein wenig genervt. Ich glaube, Karin Niggli aus Bern, deren Leserbrief im gestrigen Samstagsbund erschienen ist, spricht mir so ziemlich aus der Seele. Ich bin so frei, ihren Leserbrief zu zitieren:

Kurtli der Grosse

Die Sendungen von Rudi Carrell gehören wie Winnetou, Sissi und Barbapapa zu meinen frühen Fernseherfahrungen. Mit Wehmut las ich von seinem Tod. Ich bin mit Kurt Felix einverstanden, dass die Ära der grossen Showmaster nun endgültig zu Ende ist.

Nur Felix darf uns munter weiter ärgern. Selbst in einer Hommage an seinen verstorbenen Kollegen verpasst er keine Gelegenheit, die eigene Karriere zu beleuchten. Wie nebenbei platziert er seinen Verdienst mit «Teleboy» und weist mehrmals darauf hin, wie ihn der grosse Rudi um Rat fragte. Der Umgang mit Rudi war für viele schwierig, selbstverständlich aber nicht für Kurt Felix, denn er wurde «nicht von seiner Zuchtrute getroffen».
Felix besitzt auf jeden Fall zwei unschlagbare Fähigkeiten: keine Gelegenheit auszulassen, sich beiläufig selbst zu rühmen. Und jahrelang mit schlecht gesprochenem Hochdeutsch ein wenig Kurtli-Schweiz in die Fernsehsendungen des grossen Kantons zu tragen.

Karin Niggli, Bern

Nicht, dass wir zu Winnetous oder Sissis Zeiten bereits einen Fernseher besessen hätten, geschweige denn, dass ich wüsste, wer oder was Barbapapa ist. Dass aber der Kurt in seinem Nachruf eine wahrhaftige Selbstbeweihräucherung vollzieht, das ist Tatsache und ging mir gehörig auf den Senkel.

Achtung: Wertpapier

Das steht auf dem Couvert, das gestern an mich adressiert im Briefkasten lag. Ich frug mich, ob mir da jemand eine Obligationen und Aktien zugeschickt hat, oder was. Gespannt öffnete ich den Umschlag und fand darin — «Guten Tag Herr Friedli»! AAAAAAAAAAHHH!!! Diese Cablecomleute sind schon unglaublich mühsame Zeitgenossen! Einen dummen Werbebrief und zwei Gutscheine, «1 Jahr gratis telefonieren» und «100 Franken × 12» bezeichnen die als Wertpapier, also bitte!

Jetzt reichts mir. Ich rufe an und beantrage die Entfernung meiner Adresse aus der Werbekartei. So ein hueren Bockmist!

Nachtrag: Ich habe angerufen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so problemlos verläuft! Begrüsst wird man vom Tonband mit einem «Willkommen bei Cablecom», weiter geht’s vom Tonband mit «Bitte haben Sie einen Moment Geduld, sie werden gleich verbunden», dann folgt die obligate Warteschleifenmusik, und schliesslich meldet sich eine welschakzentige Frauenstimme, die einem extrem höflich und speditiv Name und Adresse abnimmt, einem versichert, man werde sofort aus der Datenbank gelöscht, trotzdem könne es sein, dass nächsten Monat noch ein Brief komme, man solle dann nicht erschrecken, ob das für einen in Ordnung sei? — Eh, klar ist das in Ordnung! Danke für den prompten Service! Und das erst noch auf einer gratis 0800er-Nummer!