Welcome Back!

Ich bin zurück. Nun, was soll ich sagen… England ist super! Ich will mich so kurz wie möglich fassen, du wirst ja wohl nicht ein seitenlanges Referat lesen wollen.

Fangen wir mit dem Wichtigsten an: mit dem Hotel. Das Cedar Court Hotel in Huddersfield ist der Hammer (naja, 4 Sterne lassen auch einiges erwarten, nicht wahr). Bekanntschaft mit Schwimmbad, Sauna, Dampfbad und Whirlpool habe ich bereits am 2. Tag gemacht, und ich habe sofort beschlossen, dass ich auch mal einen Whirlpool haben will, wenn ich einmal gross bin. Und auch ein englisches Zmorgenbuffet! Eines mit Spiegeleiern, gekochten Tomaten, gebratenem Speck, weissen Böhnchen an roter Sauce, frittiertem Toastbrot, mit Würstchen, Melonen, Birnen, Erdbeeren, Litchis, Orangen, Grapefruits, Pfirsichen und Ananas, mit Orangensaft, Tomatensaft, Cranberrysaft, Apfelsaft, Birnensaft, Grapefruitsaft, mit Milch, Kaffe, Tee und Wasser, mit Gipfeli, normalem Toast, Ruchbrot und Weggli, mit 7 Käsesorten, Honig und Konfitüre. Genau so eines also, wie’s im Hotel jeden Morgen gegeben hat. Der einzige Nachteil dabei ist, dass das Frühstück so an die 2 Stunden dauert, bis man sich durchs Sortiment gefuttert hat…

Das Zweitwichtigste an einer Reise ist das Wetter. Wozu habe ich eigentlich lange Hosen mitgenommen, Pullover und eine Jacke? Wenn’s dann sowieso immer schön und heiss ist! A propos heiss: heiss war’s vorallem am Freitag auf der Marschmusik, und mit dieser Überleitung (die mir, bei aller Bescheidenheit, wirklich hervorragend gelungen ist 😀 ) kommen wir zum Hauptthema und dem eigentlichen Grund für die Reise.

Die RBB hat an den Whit Friday Contents in der Region Saddleworth teilgenommen, und das bedeutet, dass wir am Freitagnachmittag im Car von Dorf zu Dorf gefahren sind, eine kurze Marschmusikstrecke abgespult haben und anschliessend — stehend und ohne Perkussion, so verlangt es die Tradition — einen Marsch vorgetragen haben. Dann sofort im Sauseschritt ab in den Car und ins nächste Dorf, und schon ging der ganze Zirkus von vorne los. So schafften wir bis um Mitternacht 6 Dörfer; der Abschluss bildete Delph, welches der Kenner aus dem Film «Brassed Off« kennt.

Wie gesagt: es war heiss. Sehr heiss. So heiss, dass ich gedacht habe, ich müsse im Schweiss ertrinken. Aber trotz der Hitze haben wir uns wacker geschlagen, und bis jetzt wissen wir bereits, dass wir an drei Orten gewonnen haben, einmal Marschmusik, einmal Konzertmarsch, und einmal habe ich vergessen, was, jedenfalls hat es aber einen Wanderpokal gegeben (der am Sonntag Abend tüchtig eingesoffen wurde). Und wir haben noch nicht einmal alle Resultate erfahren…

Am Samstag stand ein Besuch in York auf dem Programm. Wie es der Zufall wollte, befindet sich dort das National Railway Museum, das weltweit grösste Eisenbahnmuseum (Eintritt frei!). Für mich als Eisenbahnnarr war ein Besuch ganz klar ein Muss. Da gab’s allergattig Lokomotiven zu bestaunen, aber leider hatten wir nur ganz kurz Zeit, um 14:00 Ortszeit begann ja der WM-Match England – Paraguay. Und den wollten wir dann schon in einem echten englischen Pub live erleben.

Fussballmässig hat sich das zwar nicht gelohnt, was ist schon 1:0!, aber die Stimmung war super, und nachdem ich in der ersten Halbzeit fast eingeschlafen wäre, brachten mich einige Pints gut durch die 2. Hälfte. A propos Pints: ich habe genau einmal den Fehler gemacht, ein Pint of Bitter zu bestellen, man soll ja die landesspezifischen Kulinaritäten ausprobieren, nidwahr. Aber… wääh. Bitter ist wirklich bitter, zu bitter für mich. Also habe ich mich von da an ans bewährte Lager gehalten.

Und weil sich der Artikel schon in die Länge zu ziehen droht, scheint es, als müsste ich ein andermal weiterfahren. Es gibt ja noch so viel zu erzählen! Da sind die Backsteinhäuser, der englische Rasen, der RechtsLinksverkehr (danke für den Hinweis, Daniela), da gibt’s die After-Eight-Glace, die komischen Münzen, den unglaublich mühsamen Check-In in Liverpool, das bittere Leitungswasser… Hm, nun habe ich eigentlich schon alles verraten. Macht aber nichts, das kann ich dann beim nächsten Beitrag als Gedächtnisstütze benutzen.

Velotoürchen

Ich bin so richtig auf der Schnauze. Nach ca. 200 Kilometer Velofahrt ist das ja auch nicht anders zu erwarten. 200 Kilometer mag ganz leicht übertrieben sein, aber 20 sind’s sicher gewesen, nämlich bis fast nach Münsingen und zurück. Und dort, bei diesem «fast bei Münsingen», haben wir uns an der Aare niedergelassen, und es Füür gemacht und eine grosse Wurst gebraten. Das ist wunderbar gemütlich, so an der Aare annen. Und wenn sogar noch eine Ente vorbeischaut und sich mit leisem Gequake genüsslich an unserem Brot gütlich tut, ist es grad doppelt so schön.
Nur hat es den Nebeneffekt, dass ich von der Velofahrerei so müde werde, dass ich jetzt kaum noch schreiben mag. Dabei habe ich heute extra noch unser Haus gefotografiert — schliesslich war es der erste halbwegs schöne Tag, seitdem das Gerüst weg ist. Und ich möchte dir natürlich die neue Schönheit unseres Hauses nicht vorenthalten. Mit neuem Dach und neuem Farbanstrich macht es nun eine ganz andere Gattung als vorher. Aber diese Bilder müssen wohl noch etwas warten. Vielleicht richte ich auch wieder eine Online-Fotogallerie ein, wo du alles bestaunen kannst.

Zuerst aber muss ich mal unter die Dusche. Ich dufte noch ganz nach Rauch, Wurst-Fett und Veloschweiss. (K)eine leckere Mischung.

Ein Schotte in Bern

Dudelsäcke sind schon merkwürdige Instrumente. Da ist zum Einen dieses ständige «Uääää-iiiiiiiiiiiiiiiihh», das die gedudelsackte Melodie untermalt, zum Anderen ist da der Dudelsackspieler. Wie es scheint, kann man ja Dudelsack nicht in normaler Alltagskleidung spielen. Nein, es scheint zwingend erforderlich zu sein, einen Kilt zu tragen. Nun, für einen rechten Dudelsacker, ist ein Kilt selbstverständlich Alltagskleidung, das mag stimmen…

Wie dem auch sei, heute habe ich am Bärenplatz einen Dudelsack samt zugehörigem Dudelsackspieler in obligatem Kilt gesehen — samt jungem zugehörigem Dudelsackspieler, sollte ich sagen, der war wohl noch um einiges jünger als ich. Da habe ich mir die obigen Gedanken gemacht. Und es hätte mich ungemein gelüstet, ihm den Rock zu lüpfen, um festzustellen, ob er unter dem Kilt wirklich nichts anhat. Denn nur daran kann man einen echten von einem falschen Dudelsacker unterscheiden.

Was der Sinn dieses Beitrages ist? Ich weiss es nicht genau. Aber das spielt auch keine Rolle, solange ich mit einem feinen Nidletäfeli vom Caramelier vom Märit im Mund vor dem Computer sitzen kann 🙂 .