An Inconvenient Truth

Wenn ich, als Grünextremer, diese unbequeme Wahrheit nicht gesehen hätte, könnte man getrost sagen, es stimme etwas nicht mehr mit unserer Welt. Damit man dies nun sagen darf, ohne dass ich der Grund dafür sein muss, war ich heute mit Corni im Kino, und habe mir diesen Film angeschaut. Was soll ich sagen… geh ins Kino!!! Diesen Film sollte die gesamte Erdbevölkerung gesehen haben. Ich erzähle dir wohl nichts Neues, wenn ich sage, dass die Klimaerwärmung eines der dringendsten und drängendsten Probleme der Gegenwart ist, und dass endlich etwas unternommen werden muss, um dagegenzuwirken. Trotzdem lege ich dir den Besuch im Kinotheater deiner Wahl nahe, damit auch du in den Genuss Al Gores unbequemer Wahrheit kommen mögest.

Ich mag umständliche Formulationen.

Nach dem Film gönnten wir uns ein Billard-Matchen, oder zwei, oder fünf. Das erste hat der Corni für mich gewonnen, die restlichen vier für sich. Also bin ich nicht ganz leer ausgegangen, und durch die Erwähnung in meinem Tagebuch habe ich dem Faktum Rechnung getragen, dass ich ohne seine tatkräftige Mithilfe nicht einmal die erste Partie gewonnen hätte. Also ist mein Gewissen rein gewaschen, und meine Schuldigkeit getan. Ich kann mich nun also getrost mit Harry Potter ins Bett legen, respektive mit seinem fünften Buch. Das behagt mir besser als er. Gute Nacht.

*plopp* *klack* *puff*

Nun komme ich also doch noch dazu, dies zu schreiben:

Es gibt im ganzen, weiten Wordwideweb keine Seite, die’s nicht gibt! Lasse mich kurz abschweifen, bevor ich zum Punkt komme. Hast du schon mal ein Notebook gekauft, online? Und dann die grosse Schachtel nach Hause geliefert bekommen? Oder eine neue Katze bestellt, weil die alte eh nur kratzt und sowieso alt ist und verbraucht? Oder einen Pingpongtisch gekauft? Oder eine Modelleisenbahnlokomotive? All diesen Dingen ist eines gemein: Sie sind, damit sie auf dem Weg von der Fabrik zu dir nach Hause nicht zerbrechen, in diese Folie eingewickelt, diese Plastikfolie mit den Luftplääterli, die man verklepfen kann (insbesondere die Katzen werden darin eingewickelt, sobald sie die Fabrik verlassen, aber item). In diese Folie sind also all die Dinge eingewickelt, in diese Folie, die süchtig macht. Als ich damals, vor wenigen Jahren, mein Notebook bekommen habe, entsorgte ich es umgehend im Elektronikmüll, denn wer will schon ein Notebook, nach 2 Tagen ist es ja sowieso veraltet, aber von der Luftplääterlifolie habe ich genüsslich jedes einzelne Pläterlein vertrückt, das waren es die Fr. 1995.- wert!

Weil ich mir aber nicht alle Tage ein neues Notebook leisten kann, respektive will, bin ich nun umso froher, dir frohe Kunde verkünden zu können! Denn, wie gesagt, es gibt im Weltweitennetz keine Seite, die’s nicht gibt, und also gibt es selbstverständlich auch eine Seite, auf der man Luftplääterlifolie nach Herzenslust zerplatzen lassen und zerdrücken kann! Besonders gefällt mir der «Manic Mode». Da klepft’s und tätscht’s, ohne dass man auch schon nur klicken müsste. Hervorragend.

Dieses Meisterwerk moderner Zeittotschlagekunst befindet sich direkt hier: http://www.sunbelt-software.com/stu/bubblewrap.swf

Aber eigentlich ist die ganze Seite recht lustig: http://www.virtual-bubblewrap.com/

Weihnachten macht einen gar dicken Bauch

Hemmungslos überfressen. So könnte man meinen momentanen Zustand beschreiben. So bringe ich denn auch stolze 65 metrische Kilogramme auf die Waage. Zugegeben, da sind die Kleider dabei. Aber trotzdem liegt das weit, weeeeit über meinem langjährigen Durchschnitt. So wie die durchschnittliche Temperatur unseres Klimas nimmt anscheinend auch das Gewicht meines Körpers stetig zu…

Und dann habe ich noch einen Nachtrag zu gestern, nämlich ein fünftes Ding, das mich am meisten nervt. Oft, wenn nicht gar immer, hören wir in den Nachrichten auf unserem geschätzen Landessender Beromünster DRS, dass «die SBB einen Verlust zu verzeichnen hat», oder dass «die SBB verlauten liess», oder dass «die SBB unpünktlich ist». Mich stört das ungemein. Denn wofür steht die Abkürzung SBB? Richtig: für «Schweizerische Bundesbahnen». Schmöcksch dr Töff? Er stinkt und heisst Plural. Somit hat die SBB nicht zu verzeichnen, sondern sie haben. Sie lässt nicht verlauten, sie lassen. Sie ist nicht, sondern sie sind. Leider scheint man das beim DRS nicht zu wissen. Und sogar die SBB-Website weiss es nicht. Bin ich der einzige, dem das auffällt? Oder bin ich gar falsch gewickelt? Wie dem auch sei. Das also war Ennuiement Numero fünf.

Eine pränatale Oration

Da man einen Eintrag ins Blog nicht grundlos und überhastet verfassen soll, folgt der heutige halt erst heute, respektive aus gestriger Sicht morgen, was aber die Qualität nicht mindern, sondern steigern soll. Ob es das tut, mögest du selber beurteilen.

Gestern war ich nicht schreibfähig. Ich hatte eine Konzerthälfte Furbaz hinter mir, und wer meinen Musikgeschmack auch nur annähernd kennt, weiss, dass ich mit Heile-Welt-Gedudel nichts anfangen kann. Wenn schon heile Welt, dann muss die in einen groovy-groovy-jazzy-funky Rhythmus verpackt sein, dann geht’s. Item.

Heute bin ich schreibfähig. Schliesslich ist nun der grösste Teil des pränatalen Stresses vorüber (und ich möchte bei dieser Gelegenheit dem Reufi allerherzlichstens danken für die wunderbare Zweckentfremdung des sinnschwangeren Wortes «pränatal», das anscheinend seiner Meinung nach mit der Bedeutung «vorgeburtlich» nicht komplett ausgelastet ist, weshalb nun also auch die vorweihnachtliche Bedeutungskomponente berücksichtigt wird. Im gleichen Zuge kann ich gleich dem Corni danken, der mich verdankenswerterweise mit dem wunderschön blumigen Wort sinnschwanger bekannt gemacht hat)… wo war ich? Achja, richtig: der grösste Teil des pränatalen Stresses ist also vorüber, und ich kann mich wieder auf solch wesentliche Dinge alswie «Die Dinge, die mich im Leben am meisten nerven» konzentrieren. Und davon gibt’s etliche, auch wenn du nun Einspruch erheben wirst, mit der Begründung, nur ein Ding könne am meisten nerven, ansonsten das sprachliche Konstrukt «am meisten» ad absurdum geführt würde. Ich entgegne dir jedoch, dass auf meinem Blog meine eigenen Regeln gelten, und dass ich durchaus der Meinung bin, dass mich etliche Dinge am meisten nerven, aber kommen wir doch endlich zu des Pudels Kern, bevor wir alle noch länger werden. Da! Da war’s! Diese Formulierung, dieses ewige «Ich möchte nicht länger werden» und «Bevor ich jetzt noch länger werde…», die ergibt doch keinen Sinn! Jemandes Ansprache kann gegebenenfalls länger werden, aber doch nicht er selber, bloss weil er nun noch eine Minute länger anspricht! Das also war Ennuiement Numero eins.

Dann wären da all jene Automobilisten, die den Zündschlüssel nicht drehen können. Je länger, desto mehr trifft man sie an, die Autofahrer, die vor der roten Ampel den Motor laufen lassen, anstatt ihn energiesparenderweise abzustellen. Mir fällt das besonders auf, wenn ich mit dem Fahrrad an einer roten Ampel warten muss, und neben mir das hundertfache Gesumme laufender Automotoren vernehme, die allesamt geduldig ihre Abgase in die Luft pusten. Für nichts. Das also war Ennuiement Numero zwo.

Dann wäre da der Rauchgestank in den Kleidern. Kein Abend vergeht, an dem man in einer Beiz war, ohne dass am nächsten Morgen die Kleider derart riechen, dass man sie am besten mit dem Sondermüll entsorgen würde. Sollte sich jemals die Gelegenheit bieten, auf kommunaler, kantonaler oder gar nationaler Ebene ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen einzuführen, ich votierte dafür. Ich weiss, dass ich in diesem Moment wohl etlichen Unmut auf mich ziehe. Damit kann ich leben. Das also war Ennuiement Numero drei.

Der Tag hat zu wenige Stunden. Wie soll ich in 24 Stunden täglich ein komplettes Pensum an Leben durchbringen? Das geht doch gar nicht! Arbeit, Studium, Musik, Saufen, Schlafen, alles sollte man unter einen Hut bringen können, und das in läppischen 24 Stunden täglich. Das kann ja gar nicht funktionieren. Ich bin der Meinung, man sollte eine Volksinitiative für den 30-Stunden-Tag lancieren. 6 Stunden mehr Zeit pro Tag? Ich bitte darum! Das also war Ennuiement Numero vier.

Und da aller guten Dinge vier sind, denn in meinem Blog gelten meine Regeln und meine Zahlen, da also, wie ich soeben sagte, aller guten Dinge vier sind, beende ich meine heutige Quacksalbadererei und wünsche dir ganz schöne Festtage, mit nicht zu viel Hektik und Stress, und mit einer gehörigen Portion Feiern, Festen und Geniessen.

In neuem Glanze

Wer sich dieser Tage wagt, hinter mir zu fahren, wenn ich velocipedär unterwegs bin, der sollte sich diese Warnung gefallen lassen: Pass auf! Denn seit heute Nachmittag strahle ich zum Hinterteil raus! Will sagen: vom hinteren Schutzblech weg. Ausgedeutscht heisst das, dass ich mich endlich dazu durchgerungen habe, das Rücklicht zu ersetzen. Somit haben sich die Gesamtausgaben für meinen fahrbaren Untersatz um satte Fr. 5.50 erhöht, und meine Sicherheit im Strassenverkehr ist nun für alle Zeiten gewährleistet, denn so hell und rot wie ich, so leuchtet sonst bestimmt keiner!

Keine Frage, mit neuem Licht muss man seinen Drahtesel gleich ausprobieren, und was böte sich da eher an als ein Besuch in Bolzlis neuer Wohnung! Der hat ja schon vor etlichen Dekaden sein neues Domizil bezogen, und noch nie, nie! habe ich es zu Gesicht bekommen. Dem wurde also, wie erwähnt, heute Abend Abhilfe geschafft, und einen Film gab’s auch zu schauen. Dabei habe ich gelernt, dass Advokaten gar teuflische Kreaturen sein können. Darob habe ich nun zwar einigen Verpflichtungen nicht nachkommen können — studieren verpflichtet! –, aber heute ist nicht aller Morgen Abend, und morgen Abend kann ich dann nachholen, was ich zu tun habe. Es sei denn, es laufe ein wahnsinnig guter Film im Kino. Aber man wird sehen.
Gute Nacht.