Kein Schild ohne Fehler

Neulich, beim Confiseur im Schaufenster: Ich erblicke einen Haufen Mandelbärli und einen gluschtigen Honiglebkuchen. Daneben liegt ein Schild, auf dem in schönster Handschrift die Vorzüge besagten Lebkuchens angepriesen werden. Neugierig beginne ich zu lesen, und sehe alsbald die uralte Regel «Kein Schild ohne Schreibfehler» bestätigt. So steht da zum Beispiel etwas von Honiglebebkuchen, oder auch folgendes Müsterchen:

Von Pythagoras, dem berühmten Mathematiker weiss mann, dass er sich niemals zu blutigen Opfern hinreissen liess, (…)

Das fehlende Komma ignorieren wir geflissentlich. Was mir aber zu denken gibt, ist, dass genanne Tatsache den Frauen offenbar nicht bekannt ist :-). Nunja, ich habe volles Verständnis für jene bemitleidenswerte Angestellte, welcher nach stundenlanger Schreibtätigkeit mit ihrer prächtigsten Schrift in der zweituntersten Zeile ein solcher Fehler unterläuft.

Ein Confiseur ist ja nicht das einzige, was es in der Stadt zu sehen gibt. So stehen in Bern auch mehrere Häuser mit Graffitis an den Wänden. Ein solches Exemplar ist mir ebenfalls begegnet, neulich. Eines der eher einfältigen Sorte, welches aber ebenfalls die eherne Regel «Kein Graffiti ohne Schreibfehler» bestätigt hat, wenngleich es sich beim Satz

schreib dein Name Toy… und ich ficke dich!

um den klassischen «Ich-kenne-der-Akkusativ-nicht»-Fehler handelt, der uns allen von unseren Geographielehrern aus dem Gymnasium geläufig ist. Wie sagte mein Geolehrer am 3. März 2000 so schön? «Eine Danwei ersetzt der normale Familienclan». Proschtnägeli!

Nun, im Vergleich zur deutschsprachigen Speisekarte des Restaurants «Le bon bock» in Paris ist das ja alles heilig…

Wohin fliegt man, wenn man spickt?

Ich sollte ja nicht lästern, denn lästern ist lästerlich, und gar nicht löblich, wie dies wohl Herr Reinhard Pfaffenberg ausdrücken würde, aber ich kann’s einfach nicht lassen.

Heute morgen bin ich an einem Werbeplakat einer Privatschule vorbeigefahren, deren Name wir hier nicht nennen wollen. Sagen wir einfach, besagte Schule liegt ganz in der Nähe der Uni. Und weil nun sowieso jeder weiss, dass es sich um die Feusi handelt, kann ich es auch gleich offen sagen: es handelt sich um die Feusi. Jedenfalls habe ich also dieses Plakat gesehen. Dort ist ein junges Meitschi abgebildet mit einem Zettel in der Hand, auf welchem handschriftlich geschrieben steht

Wohin fliegt einer der spickt?

Was will uns diese Reklame vermitteln? Ich interpreterie es als «wenn du wegen Spickens aus der öffentlich-rechtlichen Schule fliegst, kannst du immer noch in die Feusi gehen». Ich weiss, das stimmt so nicht (das muss ich ja jetzt sagen, wo ich tagtäglich kiffende [und daher aggressive!] Feusi-Schüler hinter meinem Rücken weiss. Ja, es ist eine Schande! Die kommen neben unser schönes Haus und kiffen und spucken und lärmen und stinken und überhaupt! Eine Sauerei ist das!), aber über irgendetwas musste ich ja schreiben :mrgreen:.

Mobilfon für mich?

Ob ich mir wohl trotz allem bald mal ein Mobilfon zulegen muss? Immerhin soll im 1. Quartal 2007 ein neues Linux-basiertes Teil für läppische 350 $ auf den Markt kommen… Nicht, dass dies das erste solche Telefönchen wäre, aber mit einem (relativ neuen) 2.6er-Kernel und GTK+-basierter Oberfläche macht mich das schon gluschtig, zumal es sogar mit einem GPS-Empfänger ausgerüstet sein wird. Und man stelle sich erst mal das Display vor: 640×480 Pixel auf 2.8″ (7.112 cm). Wenn ich mich nicht allzu arg verrechnet habe ergibt das eine Auflösung von knapp 286 dpi!
Aber nein, genug geträumt. Ein Mobiltelefon würde doch gar nicht zu mir passen. Wann immer ich mit so einem Ding telefoniere, mache ich auf die Umstehenden einen verwirrten und merkwürdigen Eindruck. Das hat mir schon der Hubi gesagt, und dann wird’s ja wohl stimmen ;-).

Wikipedia kann weiterhelfen

Zur Aussprache von Liszt habe ich leider keine Rückmeldung bekommen. Deutet das darauf hin, dass meine Leserschaft faul ist? Oder dass sie gar meine Beiträge nicht wirklich liest, sondern bloss flüchtig überfliegt? Wie auch immer. Zum Glück gibt’s Wikipedia, das (oder: die? Wer weiss…) mich dank seines (resp.: ihres) Artikels über Franz Liszt aussprachentechnisch auf den neuesten Stand gebracht hat. So weiss ich nun, dass dieser merkwürdige Name ganz simpel «List» ausgesprochen werden muss.

Wenn wir denn schon bei Wikipedia und Namen sind: Gibt es eigentlich einen Eintrag über Friedli? Eine kurze Suche fördert einen Artikel über Emanuel Friedli zutage, den Lehrer, Pfarrer und Schriftsteller aus Lützelflüh. Lützelflüh, mein Heimatort? Selbstverständlich ist auch der vertreten bei Wikipedia. Und um unsere kleine tour d’horizon abzuschliessen, suchen wir nach Manuel, und finden heraus, dass ich am 24. Dezember Namenstag habe.

À propos Manuel: Wie nicht anders zu erwarten war, existiert auch ein Artikel über Manuel de Falla. Ach ja, und auch über El sombrero de tres picos weiss Wikipedia zu berichten. Schön, da kommt Heimat auf!

Eine Woche ist’s her…

Corni will nicht länger warten. Corni ist ungeduldig. Corni verlangt Einträge. Corni hat recht.

Eine lange Zeit ist vergangen, seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Aber was sollte ich schon schreiben? Das Post-og-Loch, in welches ich nach letztem Sonntag gestürzt bin, hat mich nur langsam wieder losgelassen, und seither habe ich nichts, aber auch gar nichts erlebt, was für den gemeinen Leser von Interesse sein könnte. Oder doch?

Vergangenes Wochenende hatte ich zwei Konzerte mit dem Orchester Ostermundigen, unter Anderem spielten wir das 1. Klavierkonzert in Es-Moll von Franz Liszt. Was mich bereits zur Frage des Tages bringt, nämlich: wie spricht man Liszt aus? Liszt? Lisst? Lisz? Lizt? Und wieso konnte der nicht einen normalen Namen haben, so wie Friedli, Kaderli oder Eggenschwiler?

Die Frage des Tages ist gestellt (Antworten bitte gerne als Kommentar, danke), nun noch zur Meldung desselbigen. Der Triangel ist ein höchst anspruchsvolles Instrument. Ein simples «Di-ding, di-ding» mag im Notentext einfach aussehen, aber wenn man’s pianissimo zu spielen hat, und erst noch im Rhythmus und mit korrektem Tempo, und solistisch noch dazu, dann ist es schwierig, schwierig, schwierig. Hinzu kommt, dass der Triangel sowieso mein Horrorinstrument ist: da will man ein superleises Schläglein ausführen, und dann trifft man das hin- und herbambelnde Metalldreieck nicht. Beim nächsten Schlag will man dann auf Nummer sicher gehen, und schon dröhnt der Konzertsaal, der Putz bröckelt von den Wänden und die Decke bekommt Risse.

Ganz so schlimm war’s natürlich nicht. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich es einigermassen heil überstanden und die Pianistin nicht allzusehr aus dem Takt gebracht habe.

Na, Corni, einigermassen zufrieden?