Noch ein WM-Beitrag…

Frankreich ist eine Runde weiter. Das mag ich ihnen gönnen, speziell dem Herrn Zidane, der ja seine Karriere sonst ziemlich glanzlos hätte beenden müssen. Seit dem Sommer ’98, als ich in einem französischen Bistro den WM-Final Frankreich-Brasilien live miterlebt habe, bin ich eh ein kleiner Frankreich-Fan.

Und wenn wir schon beim Thema WM sind, kann ich gleich wieder zurück auf die Problematik des Hupens kommen. Heute habe ich keinen Lärm vernommen. Entweder sind die Hupen der Peugeots, Citroëns und Renaults um einiges schwächer als jene der Alfa Romeos, Fiats, Lamborghinis und Maseratis, oder aber die Franzosen sind ein gesittet Volk von einig Brüdern wenn’s ums Feiern eines Fussballsieges geht. Ganz im Gegensatz zu den Italienern und — wir haben es von This vernommen — den Schweizern.

Da lobe ich mir die Holländer. Wie der Hubi zu berichten wusste, fuhren deren Fans nach der Achtelfinalqualifikation nämlich mit den Fahrrädern durch die Strassen Berns und veranstalteten ein Klingelkonzert. Das hat Stil! Das ma due! Das ist bewunderns- und nachahmenswert! Wenn sich bitte alle Fans aller Nationen daran ein Beispiel nehmen würden!

Tschüss, WM!

Schade, wir haben’s nicht geschafft. Naja, immerhin haben wir die Vorrunde überstanden. Und jetzt kann ich mich voll und ganz aufs Fänen für Argentinien konzentrieren.

Und aufs Anti-Fänen gegen Italien. Die haben mich gestern aufgeregt, so richtig! Ich fuhr unbekümmert mit dem Velo nach Hause, aber so unbekümmert war ich dann nach kurzer Zeit nicht mehr. Dieses Gehupe! Die Strassen waren verstopft mit trötenden und johlenden Fiatten, Alfa-Romeö und Lanciä. Nichts gegen Freude, Heiterkeit und ein wenig Ausgelassenheit, aber wenn mir einer mit seinem Fussballhorni mitten in den Kopf hupt, wenn ich mich neben seinem Auto vorbeizuschlängeln versuche, dann hört der Spass auf. Und wenn jeder Zweite dies tut, ist wirklich Matthäi am Letzten. Alles war recht ist, aber ich hoffe, dass Italien im Viertelfinale gegen die Ukraine rausfliegt. Erstens gibt’s dann nicht mehr so einen cheiben Lärm, und zweitens können wir uns dann rühmen, immerhin gegen einen Halbfinalisten rausgeflogen zu sein 😉 .

Holland raus, Portugal weiter.

Was für ein schlechtes Spiel. Nicht nur, dass die Holländer ausgeschieden sind, und nun der Hubi mindestens ein halbes Jahr grollen muss, nein, auch war es nicht schön mit anzusehen, wie Herr Ivanoff oder was seine 16 gelben und 3 roten Karten oder wie verteilt hat. Da habe ich ja gut daran getan, die erste Halbzeit zugunsten des Tatortes zu verpassen. Zumal dies mir hier die Gelegenheit geboten hat, wieder einmal einen Genitiv einzusetzen 😀 .

And now to something completely different, würde man an dieser Stelle von John Cleese der Monty Python-Truppe zu hören kriegen. Und dieses komplett Andere ist dies:

Ich konnte mich nicht entscheiden, auf welche Seite ich den «Hubi»-Link oben zeigen lassen sollte. Wie immer wusste mir Google weiterzuhelfen. Und dort bin ich per Zufall auch auf eine uuuralte (sprich: aus dem Jahr 1999 stammende) Thinkquest-Seite gestossen. Die ist definitiv einen Besuch wert. Und der fleissige Sucher wird erst noch mit einem Bildchen Damians aus jungen Jahren belohnt.

Neues Velo, neues Glück.

«Nur das Beste ist gut genug für mein neues Velo», habe ich mir gedacht, und mir für sagenhafte 39 Pokédollar ein Schloss gekauft, nicht eines, um das Velo drin zu versorgen, sondern eines, um es damit abzuschliessen. Ein Maximum Level 8 Modell von Abus, eines mit Extra Classe, High Precision, Parabol Security und Security Cell, das sogar Ice Spray Tested ist! Bei so vielen englischen Begriffen kann eigentlich gar nichts schief gehen. Dieses Velo wird mir so schnell kein böser Bube entwenden!

Absteigen oder bezahlen?

Die Macht der Demokratie zwingt mich im Verhältnis 2:1 zum Schreiben dieses Beitrages um diese nachtschlafene Zeit.

Dabei habe ich doch eigentlich gar nichts zu erzählen. Vielleicht, dass morgen das Prozentbuch sein Ablaufdatum erreicht, und dass wir deshalb noch im Lirumlarum, im Zsa-Zsa und in der Räblus unsere letzten Gutscheine vertätschen mussten. Aber das war’s dann eigentlich wirklich schon fast.

Jedoch nur fast! Denn siehe, etwas Kleines ist dann geng noch passiert, insbesondere auf dem Heimweg.

Da ich seit geraumer Zeit meines Fahrrades mich entledigt sehe, trat ich den Nachhauseweg auf des Alten Gepäckträger an. Dass ich hier vom «Alten» spreche möge er mir verzeihen, aber schliesslich geht’s hier um Persönlichkeitsschutz, nicht alle Welt soll seinen Namen erfahren, da er durch die illegale Tat des mich-auf-seinem-Gepäckträger-mitfahren-Lassens sozusagen eine Straftat begangen hat.

Item, jedenfalls war es mir gerade reichlich wohl auf dem Gepäckträger, währenddem sich der Alte regelrichtig abstrampeln musste, um den Schwung der Kirchenfeldbrücke einigermassen heil die Thunstrasse hinauf zu retten, als sich von hinten im Dunkeln ein Auto näherte. Wenn sich von hinten im Dunkeln ein Auto nähert, lässt dies nichts Gutes erahnen, und in der Tat schallte einen Augenblick später die schroffe Stimme eines Polizisten «Weiter abstige oder zahle?» aus dem Lautspreches des Polizeiautos, als welches sich das Gefährt entpuppte. Bingo. Ich sprang mit elegantem Doppelaxel und angehängter Dreifach-Schraube vom Fahrrad und mimte einen Profifussballer, indem ich die Arme in die Höhe hob. Dieses Signal des «Ich-habe-nichts-getan!» verstanden die Polizisten anscheinend, und fuhren weiter, ohne uns weiter zu behelligen. Der dritte im Bunde, dessen Name hier ebenfalls nicht erwähnt werden soll, lachte sich derweil ins Fäustchen.

Damit entlasse ich dich ins weitere Leben, und mich in die Nachtruhe.

*schnarch*