Ein Hoch auf alle Magenverstimmungen dieser Welt!

Sonntagabend, zehn Uhr dreissig im Hause fritteli: Die Tochter weint bitterlich im oberen Stockwerk. Der gutmütige Papa erbarmt sich ihrer und trägt sie hinunter an den Esstisch. Seine Vermutung: Das Töchterlein hatte einen bösen Traum.

Sonntagabend, zehn Uhr einunddreissig: mit inbrünstigem und überschwänglichem Erbrechen führt die Tochter dem Vater dessen Irrtum den Grund ihres Weinens betreffend brühwarm vor Augen, bzw. auf Hose und Hemd. Und Boden. Mehrmals.

Ebendies rechtfertigt eine spätabendliche Dusche für den bebrochenen Vater und die gründlich entleerte Tochter. Die Mutter nimmt derweil wohlweislich Reissaus, stellt sich doch in ihrem Magen stets ein überaus blümerantes Mikroklima ein, wenn im Umkreis von einigen Dutzend Kilomenern jemand vomitiert.

Die unangenehme Pflicht, literweise starkriechende Bröckchensuppe vom Boden aufzuwischen, obliegt demnach auch dem treusorgenden Ehegatten. Er weiss sich diese Aufgabe jedoch mit einer gehörigen Portion Radio Swiss Jazz zu versüssen.

Ebenfalls süss mutet ihm der Gedanke an, dass dieser Kotzbeitrag verhindert, dass die Schreibpause auf diesem Blog ein Jahr oder gar noch länger dauert. Es ist ein wahrer Freudentag! Ein Hoch auf alle Magenverstimmungen dieser Welt!

Es ist ein Kranz zu winden!

Die Wahrheit ist: Ohne seinen Kommentar wäre ich nie – nie! – auf die Idee gekommen, es zu wagen, und die Schallplatte (!) zu kaufen. Dass ich es nun trotzdem getan habe, beweist dieses überaus gelungene Bild eines vortrefflich fotogenen Fans:

Mänu fant!
fritteli fant für fantastischen Fun!

Und was soll ich sagen? Tatsächlich ist da so ein Code drauf, und mit dem kann man die Musik wirklich herunterladen – ganz ohne Spotify! King Pepe hatte (natürlich!) recht!

Und weisst du, was das Schönste ist am ganzen? Schau:

Eine schier unendliche Anzahl gängiger und ungängiger Audioformate!

Meine FLAC-bezogenen Bedenken haben sich in Luft aufgelöst, wie ein Raclettekäse im Verdauungstrakt eines Gourmets! Wie schön!

Und aus all diesen Gründen ist ein grosser Kranz zu winden dem King Pepe, der mich durch hartnäckige Aufklärung zu einem glücklicheren Menschen gemacht hat. Merci! (Ich kann mir also rüde Äusserungen sparen. Glück gehabt.)

Was für ein Arschloch muss man eigentlich sein …

… um das Tram in einem derartigen Zustand zu hinterlassen?

Ein Hohlkopf, wer so mit Mohrenköpfen umgeht.

Nur per Zufall habe ich von aussen durch die Tramscheibe diese Bescherung entdeckt. Eine Schande, so etwas. Da wünsche ich dem Übeltäter einen angenehmen Aufenthalt in der Hölle.

Arschloch, so jemand.

Korrigendum (… oder?)

Hm. Hm, hm, hm. Hmmmmmm. Möglicherweise bin ich einem Irrglauben auf den Leim gekrochen. Wie dem? So, das:

Einem Kommentar des Königs persönlich entnehme ich, dass mein letzter Beitrag offenbar eine – ich will es nicht Unwahrheit nennen, aber sagen wir mal: nicht-ganz-Richtigkeit enthalten hat. Oder jedenfalls eine missverständlich interpretierbare Aussage. Jene nämlich, dass man mit dem Kauf der Langspielplatte «To Hell With Ewigkeit» von King Pepe und den Queens einen Code erwürbe, der einen dazu befähige, sämtliche Lieder über Spotify strömen zu lassen. So hatte ich das nämlich in Erinnerung.

Allem Anschein nach war meine Erinnerung aber etwas getrübt (ob vom Bierdunst oder von der Musik sei dahingestellt): Wie mich nämlich der gnädige König in besagtem Kommentar belehrt, kann man mithilfe dieses Codes die Musik tatsächlich herunterladen! Hiesse das, ich brauche gar keinen Spotify-Zugang (und auch keinen Plattenspieler), um in den Genuss von «Geitscho», «Scheffe versänke» und Konsorten zu kommen? Dies ist eine derart verlockende Aussicht, dass sich die risikobehaftete Investition von 28 Franken wie ein durchaus lohnenswertes Geschäft anhört!

Derart verlockend gar, dass ich mich nun mal auf den virtuellen Weg zum gesunden Menschenversand mache, und mir den Bestellprozess zu Gemüte führe. So eine Schallplatte macht sich im Notfall ja auch ganz gut als dekorativer Wandschmuck.

An dieser Stelle schon mal ein präventives «Dankeschön für den Tipp, Herr Pepe». Und wenn’s schlussamend nicht funktionieren sollte, kann ich mich ja an dieser Stelle zu rüden Äusserungen hinreissen lassen. So haben alle etwas davon.

«Neei, CDs sy wüescht!»

… sagte er, als ich mich getraute, ihn zu fragen, ob es denn sein neues Album «To Hell With Ewigkeit» nicht auch als CD gebe. «Chouf der e Platte», meinte er. Ich hätte keinen Plattenspieler, entgegnete ich. «Ja, aber de het’s dert sone Code druffe, wo de i di Computer chasch ygäh, när chasches über Spotify lose», belehrte er mich, wobei das ja keine Belehrung war, denn das wusste ich natürlich längst. Etwas vorwitzig meinte er: «E Computer hesch ja öppe scho!?».

Jaja, schon, gab ich zur Antwort, aber Spotify sei meine Sache nicht, und ich hätte lieber ein Booklet in den Händen, in welchem ich die Liedtexte und die schönen Grafiken studieren könne. Das entlockte ihm aber nicht viel mehr als ein Schulterzucken mit «Ah, tja, hm». Und so musste ich wohl oder übel einsehen: «To Hell With Ewigkeit» wird wahrscheinlich das erste King-Pepe-Album sein, welches ich nicht in meinem Besitz habe. Schade!

So zugetragen hat sich das am Donnerstag, dem 31. März 2022 im ISC an der Plattentaufe von King Pepe und den Queens. Und auch wenn die CD – bzw. die fehlende ebendiese – ein Wermutstropfen ist, so war’s doch ein glatter Abend, und sollte sich wiedermal eine kingpepe’sche Plattentaufe ereignen, sei es mit den Queens, mit Le Rex oder mit einer anderen glatten Bande, dann werde ich alles daran setzen, wieder mit von der Partie zu sein. Es gibt schliesslich nur einen Pfefferkönig– pardon: King Pepe.