Infentar

Immer wieder sehr freuen tue ich mich über Schreibfehler. Handelt es sich gar um originelle Exemplare, ist meine Freude gleich doppelt gross. Wie im Falle dieses exquisiten Exemplares:

So gesehen im Fahrradgeschäft meines Vertrauens.

Der Duden, mitunter eines meiner Lieblingsbücher, lehrt uns:

In|ven|tar, das; -s, -e <lat.> (Einrichtungsgegenstände [eines Unternehmens]; Vermögensverzeichnis; Nachlassverzeichnis)

Wohingegen:

In|ven|tur, die; -, -en (Wirtsch. Bestandsaufnahme)

Ich gehe davon aus, dass das TEAM BIKELINE den Laden nicht geschlossen hatte, weil da Einrichtungsgegenstände oder gar ein Nachlassverzeichnis im Geschäft sich befunden hätten. Vielmehr neige ich zur Annahme, es habe sich gleich ein doppelter Fehler in das (oder die?) Infentar eingeschlichen. Frech, das!

Patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung

Ho, ho, hooo! Immer hübsch langsam mit den jungen Pferden! Wie bitte, was habe ich da geschrieben? Patientenindividuelle Arzeneimittelverbitteschön?

Immer wieder bin ich erstaunt ob der Mannigfaltigkeit an komplizierten Worten, mit denen die deutsche Sprache gesegnet ist. Wie zum Beispiel die Verblisterung. Über selbige bin ich gestern zufällig gestolpert, nämlich als ich mich von einer medizinischen Fachperson darüber aufklären lassen musste, dass Tabletten, wie wir sie kennen, in sogenannten Blistern untergebracht sind. Blister, das sind jene Dinger aus meist transparentem Kunststoff mit Aluminiumrückwand, wo schön eine Tablette neben der anderen in adäquaten Kompartimenten darauf wartet, von dem Patienten mittels Fingerdruck durch die Aluminiumrückwand gedrückt und somit befreit zu werden. Du verstehst?

Verblisterung nennt man demzufolge wohl das in besagte Behältnisse Einpacken von … irgendwas. Und die Arzneimittelverblisterung verblistert logischerweise Arzneimittel. Verrückt, wenn man denkt! Ich täte das einfach «abpacken» nennen, aber eben, das wäre wohl zu einfach.

Die patientenindividuelle Verblisterung mag ich dir nicht mehr erklären. Lies einfach den entsprechenden Eintrag auf Wikipedia. Ja, richtig! Auf Wikipedia gibt’s sogar einen Eintrag dazu! Und dann fehlen da so eminent wichtige Themen wie z.B. Klebestreifen, Glasplatte, Pfannendeckel oder Manuel Friedli. Unglaublich, so etwas!

Nachtrag: Interessant! Dieser Beitrag hier erscheint knappe 3 Minuten nach Veröffentlichung bereits auf Google! Leider aber hinter dem Wikipedia-Eintrag …

Von traurigen tschechischen Robotern

Ich hatte eigentlich keine Hoffnung, es zum laufen zu bringen, aber zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte. Und zwar heisst es auf der Verpackung «Systemvoraussetzungen: Windows XP oder Mac», und da ich weder ein Betriebssystem aus Redmond noch eines aus Cupertino besitze, und zwar aus dem einfachen Grund, weil es mich reut, Geld für etwas auszugeben, das ich legal gratis und erst noch mit einem guten Gewissen bekommen kann, hatte ich, wie gesagt, eigentlich keine Hoffnung, es zum laufen zu bringen. Trotzdem: Die Hoffnung stirbt zuletzt, und schliesslich ist es ja mit Flash realisiert, also besteht trotz allem eine Chance, es auch bei mir zum laufen zu bringen, auch wenn ich – Du weisst es – eigentlich keine Hoffnung hatte, es zum laufen zu bringen.

Ich kopierte einfach mal den Inhalt der DVD auf die Festplatte und begann zu googlen, was ja mittlerweile ein in den Duden aufgenommenes und somit korrektes deutsches Verb zu sein scheint. Ich konnte mich leider noch nicht persönlich davon überzeugen, da mein Duden noch aus der Tertia stammt und also schon einige Jahre auf dem Buckel hat, wenn nicht sogar schon zehn. Sollte sich unter meiner Leserschaft jemand mit einem Duden neueren Datums befinden, so bin ich natürlich um jeden Hinweis in dieser Sache dankbar. Insbesondere denke ich da an die journalistisch Tätigen, bei denen ich einen Duden allerneuesten Datums erwarte.

Wo war ich? Richtig, hier:

Ich wurde fündig! Für mein Betriebssystem gibt es eine Demo-Version, mit der sich auch die Vollversion spielen lässt, wenn man irgend eine Datei an den richtigen Ort kopiert, was ich flugs tat, weshalb ich nun mit grosser Begeisterung am spielen bin. Das liebens- und absolut spielenswerte Spiel stammt aus einer tschechischen Spieleschmiede und nennt sich Machinarium. Viel Spass, sei’s nun auf Windows, Mac oder Linux!

Le PERET

Ich so ganz nichtsahnend durch den coop, gehe da so schlendernd dahin, so ganz ungezwungen, will eigentlich den Laden gerade so verlassen, da passiert’s: ZACK! springt mir ein Ortographiefehler ins Auge, zuerst ins rechte, daraufhin ins linke, und als er beide Augen erfasst hat, fällt’s mir wie Schuppen aus den langen Haaren: Da hat jemand die weiche Konsonantisierung nicht begriffen! Siehe:

Ein Ber- pardon: Peret!

Ich habe mich sogar noch mit Herrn Konrad Duden beraten, und er konnte mir bestätigen, dass die Baskenmütze in der Schweiz gemeinhin béret genannt wird, ganz so wie im Französischen. Peret ist demnach eine Ausgeburt eines kreativen coop-Werbeplakatebeschrifters. Oder einer solchen -in.

Kalte Hände erfordern drastische Massnahmen

Die rechte Hand fühlt sich so kalt an, als wäre sie die Quelle der nächsten Eiszeit. Ich muss sie daher irgendwie mit Wärme füllen. Das ist gar nicht mal so einfach: Draufsitzen bringt zwar zwischenzeitliche Linderung, muss aber wohl eher als Symptombekämpfung denn als Ursachenvertilgung bezeichnet werden. Zudem arbeitet es sich nur halb so schnell, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn eine Hand ständig besitzt wird.

Ich muss mir also etwas anderes einfallen lassen, «anderes» in diesem Falle klein, weil ich mir diesbezüglich nie sicher bin und deswegen nun endlich den Duden zu Rate gezogen habe, um die Gross-Kleinschreibe-Frage in diesem konkreten Fall ein für alle Mal zu klären und für einen späteren Bedarf hier die schriftliche Dokumentation bereit zu halten.

Als etwas anderes bietet sich hervorragenderweise das Teigkneten an. Kneten benötigt eine unbändige Kraft und ungeheure Ausdauer, und alle beide werden von literweise Blut in die Muskeln gepumpt, Blut, das noch ganz warm aus dem Körperinneren in die Extremitäten strömt und sich daher hervorragend zum Heizen von kalten Körperteilen eignet. Ich knete also in Bälde ein Kilo Züpfenteig, denn: Wohl hatte ich vor über einer Woche Geburtstag, aber seither war ich mit Ferien gesegnet und daher nicht im Büro anzutreffen, sondern, so steht’s im Kalender, auf Balkonien. Morgen bin ich dies, also im Büro, aber wieder, und da bietet es sich doch an, etwas kleines (klein. Wie «anderes».) mitzubringen. Schliesslich hatte ich heute nichts dabei, als ich auch schon wieder im Büro war.

Wie, du hast einen fulminanten, witzigen, tiefgründigen und trotzdem unterhaltsamen Beitrag erwartet? Ich bitte dich! Dazu bin ich doch nach sechs Wochen Schreibabstinenz – und sechs Wochen waren es, der Matter hat nachgezählt, und ich bin geneigt, ihm ohne Kontrolle Glauben zu schenken – nicht mehr fähig! Wie ein Spitzensportler nach einem Bänderriss, einer Muskelfaserquetschung oder einer Meniskusüberhitzung muss auch ich mein Pensum erst langsam wieder aufbauen. Langsam! Nume nid dry schiesse!