Velobörse! Velobörse! Velobörse!

Ich habe ein neues Fahrrad. Endlich!

Superzäpfe! Ein Veloverkauf der Stadtpolizei ist eine super Sache. Diesmal hatte ich mehr Glück als letztes Mal, denn gescheiterweise fand ich mich mit Hubi und Mare schon viertelvorzehn, also eine ganze Viertelstunde vor Türöffnung, an der Scheibenstrasse 64 ein. Trotzdem stand schon ein ganzer Trübel Menschen dort und wartete im Regen. Im kalten Regen, sollte ich vielleicht präzisieren.
Irgendwann schafften wir’s jedenfalls ins Innere des Hauses, und stürzten uns ins Getümmel. Ich wurde bald bei den Damenrädern fündig: eine uralte, hellgraue Schüssel mit rostiger Kette und 7-Gang-Ketten- und 2-Gang-Nabenschaltung für 20 Franken. Ein echtes Schnäppchen! Beim Velomech um die Ecke konnte ich sogar noch die Reifen aufpumpen lassen (Zitat Mech: «Chöme da no viu mit dene huere Göpple? Dass die Tschugger die Velo nid säuber chöi pumpe!»). Der Hubi hatte da weniger Glück, dem sein hinterer Schlauch hatte ein Loch. Dafür funktioniert sein Licht, und die Kette ist durch Blech geschützt. Für 50 Franken wird man das aber auch erwarten dürfen.
Unter diesen Umständen muss ich natürlich nächsten Samstag nicht mehr an die Velobörse gehen. Trotzdem könnte ich geschwind vorbeischauen, wer weiss, vielleicht finde ich ja noch ein anderes Schnäppchen, und dann habe ich ein Not-Velo für den Fall, dass mir wieder mal eines abhanden kommt.
Ich muss jetzt zuerst mal wieder auftauen (kalt ist es geworden, saukalt!), und dann kann ich zu schrübeln und grüblen beginnen an meinem neuen alten Drahtesel. Ich freue mich!

Käfigturmuhr: 14:00 oder 15:00?

Der zeiger meint dies, die Glocke das. Was stimmt nun?

Wir alle wissen, dass die Stadtverwaltung schnell und unkompliziert reagiert, wenn man ihr meldet, eine Uhr gehe falsch, vgl. hier, hier und hier. Nun bin ich gespannt, wie lange es geht, bis sie die Uhr am Käfigturm wieder auf Vordermann bringen.
Heute war ich nämlich um 15:00 auf dem Bärenplatz. Die Uhr zeigte aber 14:00. Und als sie dann schlug, tat sie es trotzdem 3 Mal. Ich habe nun das Tiefbauamt auf diese verwirrliche Situation hingewiesen. Nun heisst’s wieder mal abwarten und Tee trinken.

Tierpark: Suizidgefahr

Im Tierpark gibt es Tiere, denen geht’s so schlecht, dass sie sich selber umbringen!

Genau eine Woche ist’s her, da ich im Tierpark war. Zum Glück war ich nicht alleine dort, denn sonst hätte der Hubi nicht mit der Kamera seines Mobilfons eine unaussprechliche Tragödie festhalten können. Wir wurden Zeugen einer grausamen Geschichte, deren tragisches Ende mir heute noch schier die Tränen in die Augen treibt.

Wie es dazu gekommen ist, kann ich nicht sagen. Alles, was ich weiss, ist, dass das Schicksal einem armen Geschöpf so übel mitgespielt haben muss, dass dieses den Schmerz und das Leid dieser Welt und seines eigenen Lebens nicht mehr ertragen konnte. Sein Herz ist darob zerbrochen, und am Schluss sah die arme, weisse Ratte keinen anderen Ausweg, als sich im Wildkatzengehege zu erhängen:

Der weisse Fleck in der Mitte, das ist das arme Tierlein, das sich zweifelsfrei vom Baum gestürtz hat und nun an einem langen Draht von der Decke des Geheges baumelt. Gedenken wir seiner und legen eine Minute der Andacht ein.
Es war ein trauriger Tag, Dienstag vor einer Woche. 🙂

Von redseligen Betrunkenen und Polizisten

Der Betrunkene war im Nelson’s Pub, die Polizisten auf der Strasse.

Nein, liebes Schwesterchen, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich weiss ja, dass du denkst, im Nelson’s Pub werde man zwangsläufig entweder rechtsextrem oder abgeschlagen. Trotzdem ist mir gestern Abend nichts dergleichen passiert.
Bloss zugetextet wurde ich. Wobei’s die Rahel noch viel schlimmer erwischt hat, als mich. Wir sassen ganz harmlos auf unseren Stühlen, als plötzlich dieser Typ sich zu uns setzte, und zu reden begann. Ich habe keine Ahnung mehr, wovon er genau sprach, aber es war jedenfalls so viel und solch ein Gewäsch aus pur lauteren Frauenverstehersätzen, dass ich gar nicht verstand, worum’s ging. Offensichtlich hatte er gefallen gefunden an der Rahel. Jedoch ist ein so ungebremster Redefluss mit der Zeit recht anstrengend, besonders, wenn man ab und zu ein interessiertes «Ja, genau!» einwirft. Wir haben uns darum schliesslich verabschiedet, und den Redner wieder seiner Einsamkeit überlassen.

Ich habe aber auch anderes vom gestrigen Abend zu berichten. Wusstest du zum Beispiel, wie unsere Polizisten beschriftet sind? Ich weiss es seit gestern: wenn «Police» auf der Jacke steht, dann ist er entweder von der Berner Kantonspolizei oder von einem anderen Kanton, wenn «Polizei» draufsteht, ist er von der Stadtpolizei.
Was ich bisher auch nicht wusste, ist, dass es mitten in der Stadt, genauer gesagt: unterhalb vom Chop-Records eine Schlafstelle für verzweifelte Männer gibt. Vielleicht auch für nicht-verzweifelte Männer, allerdings müsste ich mich dann fragen, was ein nicht-verzweifelter Mann mitten in der Stadt mit seinem Schlafsack treibt…

Und zum Schluss noch dies: nicht alle Polizisten sind üble Gesellen, vgl. hier und hier. Nein, es gibt durchaus auch hilfsbereite und freundliche (!) Gesetzeshüter. So hatten wir gestern zum Beispiel ein interessantes Gespräch mit drei Polizisten, wo wir die Sache mit «Police»/»Polizei» geklärt haben. Und von zwei anderen Polizisten haben wir erfahren, dass die Beamten, welche bei einer Demo zum Einsatz kommen, vom sog. Ordnungsdienst sind. Es sind also weder Kriminaler noch Verkehrspolizisten.
Nun bin ich mit dieser Berufsgattung wieder im Reinen. Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie mich der Polizist morgen behandeln wird, wenn ich meinen Velodiebstahl melden gehe.