Von Telefon und Handschuh

Kleine Mädchen sollten nicht alleine Telefonieren. Und auf öffentlichen Plätzen findet man manchmal kurlige Dinge.

Das Telefon läutet. Wie immer nehme ich es mit einem freundlichen Mänu Friedli ab. Stille, durchsetzt mit vagen Hintergrundgeräuschen, empfängt mich. Schliesslich, nach einem «Hallo?» meinerseits, meldet sich zaghaft die schüüche Stimme eines jungen Mädchens: «Jessica… wär bisch du?»«Öhm, i heisse Mänu Friedli.» Ich durchforste mein Gedächtnis, kann mich aber weit und breit keines kleinen Mädchens erinnern, das Jessica heisst… offensichtlich hat es sich verwählt. Da ertönt aber auch schon eine Frage und reisst mich abrupt aus meinen Gedanken: «Wär isch dr Mänu Friedli?» Ach. Was für eine Frage! Was antwortet man darauf einer wildfremden Person, die sich wohl herzlich wenig dafür interessiert, dass ich ein (fast) 22-jähriger Infostudent aus Bern bin, zudem Katzenliebhaber und Calvin-&-Hobbes-Fan? Ich wählte einen anderen Weg und erkundigte mich nach dem gewünschten Gesprächspartner. Da in unserem Haushalt beim besten Willen keine Laura wohnhaft ist, machte ich der Jessica klar, dass sie sich wohl verwählt hätte.
Und die Moral von der Geschicht›: Auch telefonieren will gelernt sein!

Nachtrag: so ein Ausflug in die abendliche Stadt kann wirklich von sehr grossem Nutzen sein. Lag doch da auf dem Kornhausplatz ein vereinsamter Handschuh! Ich glaube, mich zu erinnern, dir mein Leid geklagt zu haben, einen Handschuh verloren zu haben. (Ay! Was für eine Satzkonstruktion!) Nun war ich natürlich höchst erfreut über dieses Geschenk eines vergesslichen Mitbürgers und nahm es dankbar an. Hmmmm, der Handschuh ist wirklich grosse Klasse: weich und wohlig-warm. Als ich dann zu Hause ankam, musste ich mich jedoch mit einer herben Enttäuschung zurechtfinden: der Handschuh, den ich verloren hatte, war der Linke. Also hatte ich noch den Rechten zu Hause. Und der nun Gefundene ist… natürlich auch ein Rechter. Och, dabei hatte ich mich so gefreut, nun im nächsten Winter nicht an die Linke Hand frieren zu müssen! 😥 Ein Trost, wenn auch ein kleiner, ist, dass der «neue» Handschuh aus Stoff ist. Dann kann ich ihn vielleicht ohne allzu grossen Aufwand in einen Linken umfunktionieren. 🙂

«Ladies First»! Ja, bitte!

Aber dass ich als Lady bezeichnet worden bin, stimmt mich nachdenklich.

Es ist mir schleierhaft, wie mir so etwas aus dem Gedächtnis entfallen konnte, betrifft die Situation doch einen Teil meines Körpers, den ich seit nunmehr fast einem Jahr hege und pflege! Aber ich möchte die die Geschichte von Beginn an erzählen.
Wir befanden uns im Zug nach Genf (somit ist dieser Beitrag quasi ein Nachtrag zum Gestrigen. Da mir aber für heute nichts anderes eingefallen ist, kommt mir das ganz gelegen ;-)). Dann kam, wie das auf einer Zugfahrt mit den Schweizerischen Bundesbahnen nun mal so ist, der Kundiktör vorbei. Zuerst kontrollierte er das Billet des netten Herrn mir gegenüber. Dann kontrollierte er das Billet vom Marc. Dann hielten ihm der Hubi und ich gleichzeitig unsere Billette entgegen. Er war drauf und dran, dem Hubi seins zuerst zu kontrollieren -womit ich selbstverständlich absolut keinerlei Probleme gehabt hätte-, als sein Auge meine Künstlermähne erspähte (womit wir die Verbindung zur Einleitung geschafft hätten). Darauf beorderte er seinen Arm in meine Richtung, und sprach: «Ah nei, Ladies first, gäuet!» Ob es meine ungläubig aufgerissenen Augen waren, oder die Bartstoppel, welche ihm dämmern machten, dass er mein Geschlecht falsch eingeschätzt haben mochte, ich kann es nicht beurteilen. Jedenfalls bemerkte er seinen Irrtum (oder war’s Absicht? :-|), und kontrollierte mein Billet mit grosser (falscher?) Freundlichkeit und einem doofen Lachen. Man hat’s nicht leicht im Leben, als Langhaarmann!

Autosalon

Der kann ganz schän müde machen.

Bis heute wusste ich gar nicht, dass man vom stehen und gehen so müde werden kann! Aber nachdem ich mich während 5 Stunden durch das Gewühl im Autosalon gequetscht habe, bin ich nun überzeugt, dass ich dereinst einen Bürojob ergreifen werde. Obschon ich dann auch früh aufstehen muss… So wie heute.
Wir kamen schon um 9:39 in Schöneef-Aeropoor (ugs. auch Genève-Aéroport) an, und waren somit ganze 20 Minuten zu früh dran. Diese Zeit (und fünf Franken) investierten wir in einen Hot-Dog. Als sich dann die Türen öffneten, musste ich mich (wie könnte es anders sein) über all die Leute aufregen, welche sich als pure Gegenteils-Engländer outeten, indem sie jede sich bietende Lücke nutzten, um sich vor zu drängen. Mühsam! Als auch wir den Weg in die Hallen der dicken Motoren und breiten Reifen gefunden hatten, war aber aller Groll vergessen, und wir stürzten uns ins Getümmel. Wie ich von der Estelle, die dort am Subaru-Stand arbeitet, gehört habe, soll’s ein ruhiger Tag gewesen sein. Obwohl ich eher das Gegenteil zu behaupten geneigt wäre, zumindest wenn man sich die Menschenmassen bei Ferrari, Lamborghini und Maserati anschaute: satte 10 Minuten steckten wir fest und konnten weder vor noch zurück! Was finden die Leute nur an solchen Autos? Es weiss doch jeder, dass ein Mini Cooper S das Nonplusultra eines Automobiles darstellt! 😀
Das wohl revolutionärste Auto jedoch stand am Hyundai-Stand, besser gesagt: drehte sich dort, denn jeder Aussteller, der etwas auf sich hält, präsentiert Neuheiten und Concept-Cars auf einer sich einschläfernd langsam drehenden Scheibe. Bei Hyundai war ein Auto zu sehen… nun ja: von innen sah es aus wie eine öffentliche Toilette. Mit geplättelten Wänden und weissen Sitzen, deren tiefe Sitzkuhlen förmlich zum Sich-Erleichtern einluden. Fehlte nur noch die Spülung!
Bei den anderen Herstellern befanden sich auf diesen Drehscheiben -nebst einem Auto- ein bis zwei junge Damen mit unbequemen Schuhen, tiefen Décolleté und kurzem Röcklein, deren einziger Daseinszweck es zu sein schien, sich möglichst dämlich an den Wagen zu lehnen, ab und zu den Blinker ein- und auszuschalten und immer zu lächeln. Nach einigen Stunden war das Lächeln dann nicht mehr so taufrisch, und es schien doch eher ein Muskelkrampf denn eine freundliche Geste diesen starren Gesichtsausdruck zu provozieren. Ich bedaure diese Frauen… nicht. Selber schuld.
Eigentlich hätte es genügt, den 16:21 Zug zu nehmen. Aber da wir alle so auf der Schnure waren, entschieden wir uns, eine Stunde früher heim zu fahren. So reichte es mir sogar, um 18:30 in Spiez zu sein, wo ich bei der Jugendmusik beim Jahreskonzert vom nächsten Samstag als Vertretung einspringe und deshalb noch eine Gesamtprobe besuchen musste/wollte/sollte/tat.
Dann wären wir ja schon beim Thema: Werbung. Wie gesagt findet nächsten Samstag, das ist der 13. März 2004, um 20:00 das Jahreskonzert der JM Spiez im Lötschbergsaal in Spiez statt. Saalöffnung ist schon um 18:00, und dann gibt’s noch ein Nachtessen. Wenn die Spiezer fertig gespielt haben, kommen -wie immer!- die Alpinvagabunden! Das sind der Huby ( ;-)), der Peter und der Franz, und die moch’n dann so richtig Rambazamba, gell! A riesen Gaudi, woast! Supa!

Fahrrad (vorübergehend) geflickt

Dank der genialen Erfindeung der Zange.

Die Zange macht den Unterschied! Mit ihrer Hilfe war es mir vergönnt, die Gangschaltungsfeder in ihr Gehäuse zurück zu zwängen und den Deckel drauf zu machen. So konnte ich ich den hinteren Kettenwechsler also wieder zusammenbauen. Und damit das ganze Velo. Merkwürdigerweise schleift das Hinterrad nicht mehr am Rahmen, obschon es immer noch eine immense 8 hat. Aber das ist ja umso besser. Denn nun kann ich endlich wieder Velo fahren, und mir bleiben die Fahrten im Combino-Niederflurtram (in Fachkreisen auch Schüttelbecher genannt ;-)) erspart. Ich wiederum spare dadurch einen ganzen Haufen Geld. So ist allen gedient.
Und morgen geht’s dann an den Autosalon in Genf. Da bin ich mal gespannt!

Pisspoint!

Eine lustige Erfindung.

Müde und erschöpft bin ich zurück vom Ski/Snowboard- und Schlittelausflug. Zwar hätte das Wetter durchaus etwas mehr Sonne vertragen können, und auch der Schnee war ziemlich nass und schwer. Aber das hatte auch Vorteile: dank dem weichen Schnee musste ich nicht in ständiger Angst Leben, mir bei einem Sturz den kleinen Finger oder die Kniescheibe zu brechen. Darum schaffte ich sogar einige Pirouetten auf der Piste! Zäpfe! 😀
Das hat der Kusi nicht schlecht organisiert. Zwar war der Car um 7:40 immer noch nicht da (und wir wollten doch 7:45 abfahren!), aber schliesslich ist er dann doch noch aufgetaucht. Und so konnten wir einen ganzen Tag im Schnee geniessen. Wunderbar. Wann organisierst du einen Ausflug ins Alpamare, Kusi? 😉

Nachtrag: Man darf sich nach einem Anstrengenden Tag nicht einfach zu Bette begeben, ohne am Abend noch ein Bier getrunken zu haben. Und zur Feier des Tages probierten wir’s wieder einmal im Alten Tramdepot. Zwar ist das Bier unglaublich teuer und die Bedienung nach wie vor noch so arrogant und unhöflich wie früher, aber dafür gibt’s auf der Toilette etwas (zumindest für mich) völlig Neues: ich stand also vor dem Pissoir und freute mich auf die zu erwartende Erleichterung, die sich jeweils einzustellen pfelgt, wenn man den Druck endlich lösen kann, als mir ein Aufkleber auffiel: circa 10 Zentimeter im Durchmesser klebte mitten im Pissior ein runder schwarzer Fleck. Wie der Manne halt so ist, wenn er mit dem Urinstrahl einen Gegenstand «abschiessen» kann, dann tut er’s. Ich bilde da keine Ausnahme. Und prompt war ich bas erstaunt, als sich der Kleber zu verfärben begann, kaum hatte er mit meinem Harn Bekanntschaft geschlossen. Er wurde weiss, und drunter kam die Web-Adresse pisspoint.ch zum Vorschein. Vor lauter Schreck über die unerwartete Veränderung zielte ich auf einen anderen Punkt, worauf sich die mystische Veränderung sofort rückgängig zu machen begann. Und das Spiel konnte von vorne beginnen. Eine geniale Idee! Wer kommt auf so was? Ich möchte ihm (ich nehme zumindest an, es handle sich um einen Ihn; eine Frau hat ja nicht viel davon. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gerade praktisch ist, sich als Frau auf einem Pissoir zu erleichtern) gratulieren!