Einen Verein haben wir aber noch immer gegründet!

Geistiges Eigentum ist ja eigentlich, wenn man so will, das einzige wirkliche Eigetum, das dem Geiste, so er denn derart gewappnet ist, zum Gedenken bleibt. Deshalb, und dafür habe ich mich seit jeher schon  stark gemacht, ist die musikalische Verbreitung  desselben auch die edelste und höchste Pflicht eines jeden Eidgenossen.

Ich sehe es als meine höchste Pflicht an, auch wenn ich nicht persönlich mit dem Willi und seinen Schwörkumpanen auf dem Rütli zusammengekommen bin. Von dieser Warte aus gesehen bin ich also gar kein Eidgenosse. Aber item, es geht hier um die musikalische Verbreitung geistigen Eigentums, und nicht um meine Zugehörigkeit in irgend einem dubiosen Bund von Aufrührerln.

Ich kehre also zurück zum Ausgangspunkt der Diskussion, der da wäre: Besagte musikalische Verbreitung geistigen Eigentums. Weil ebendiese bislang auf dieser unserer Erde arg zu kurz gekommen zu sein scheint, wurde heute Abend ein Verein gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, ebendiese zu fördern. Und Fondue zu essen, denn unser Milch- und damit Käseüberschuss will auch irgendwie konsumiert sein.

Ich verabschiede mich nun mal in Richtung Bett, denn morgen muss ich stramm stehen können und dem Oberleutnant Männlein machen. Oder auch nicht. Jedenfalls bin ich müde. Gute Nacht!

Die Wehrpflicht ruft

Ich freue mich zum Beispiel über Kürbiskuchen. Aber auch gegen eine dicke Salamiwurst habe ich nichts einzuwenden. Oder eine Tafel Schokolade. Einfach lieber keinen verfaulten Fisch, denn Fisch mag ich nicht besonders. Sonst darf man mir aber fast alles schicken, in Form eines Fresspäcklis, das bis zu 5 Kilogramm schwer sein darf, und mit dem Vermerk «Feldpost» vollkommen gratis verschickt werden kann. Wohin? Hierhin:

Schlz Manuel Friedli
Mil Spiel Log Br 1 (A)
Militär 95537

Für die nächsten drei Wochen bin ich dort erreichbar, und um noch gerade etwas Propaganda zu verbreiten, platziere ich hier einen dezenten Hinweis auf unsere Konzerte:

Montag, 15. Oktober, 20:00 Uhr: Lötschbergsaal, Spiez (BE)
Dienstag, 16. Oktober, 20:00 Uhr: Kulturzentrum Braui, Hochdorf (LU)
Mittwoch, 17. Oktober, 20:00 Uhr: Mattenhofsaal, Gümligen (BE)

Nun weisst du alles. Ich freue mich über regen Postverkehr.

Und zum Schluss noch dies: Im Quasimodo ist der Name Programm. Mit einem Gesicht wie dem des Glöckners von Notre Dame fügt man sich da nahtlos in die Umgebung ein.

PEZ! Oder … zumindest beinahe.

Oh Freude des Gaumens, o Lichtblick im trüben Alltag! So ein PEZ-Maschinchen ist wirklich goldig.

Bei mir im Rucksack gammelt schon seit geraumer Zeit, genauer gesagt, seit meiner Deutschlandreise mit der MGBBM, eine Fiona (die vom Shrek) im PEZ-Format herum. Leider leert sich so ein Gerät immer viel schneller, als es wieder aufgefüllt ist, und das betrübt.

Doch heute dachte ich, alles werde sich nun zum Besten wenden: Alswie wir uns auf dem Weg in die Pause befanden, und an den Stehtischchen im Foyer der Mensa vorbeischritten, gewahrten wir nullkommaplötzlich einen grossen Haufen ominöser Paketchen, die sich bei näherem Hinschauen als PEZ-artige Täfelipackungen herausstellten, gefüllt mit kleinen Traubenzückerchen im anscheinend richtigen Format. Ich hamsterte alle ein bediente mich äusserst moderat, und freute mich darauf, nach der Pause meine liebe Fiona durch bestücken zu beglücken.

Doch das Leben spielt einem Streiche, und was musste ich feststellen? Die Täfeli sind zu dick! Zu breit, eigentlich, und so passen sie nicht in Fionas schlanken Körper, sie vermag sie sich nicht durch ihren grazilen Hals zu pressen.

Nun steh‘ ich hier, ich armer Tor, mir einem grossen Haufen einzigen Pseudo-PEZ-Päckli, und kann es nicht einmal fachgerecht verwenden. Das Leben ist bitter. Nur der Traubenzucker ist süss.

Wahlen stehen an

Wahlen stehen an, und Wahlplakate stehen allenthalben auf der Strasse herum. Es gibt viel zu entdecken.

Da wären zum Beispiel die drei gewinnend lächelnden Herren. «Ein Mann, ein Wort!» steht in grossen Lettern auf dem Plakat, und unten ist zu lesen, dass es sich hierbei um «MP – Die Männer-Partei» handelt. So kommt denn nun endlich die Re-Emanzipation, und die Männer wollen die Frauen wieder an den Kochherd stellen und vom Rednerpult im Nationalratssaal verbannen? Naja, man wird sehen.

Nicht weit davon finden wir ein Plakat der Schweizer Demokraten. «Die Schweiz den Schweizern!» verkünden sie lautstark. Ich möchte darüber keine weiteren Worte verlieren.

Zu guter Letzt strahlt uns, mit Hitlerschnäuzchen verziert, das Konterfei unseres lieb gewordenen Thommy F. entgegen.  Er ist, so steht’s geschrieben, «Im ganzen Kanton wählbar». Oje! Hat er wirklich so beschränkte Wähler, dass er sie extra noch darauf hinweisen muss? Der kann einem ja direkt leidtun.

Damit wir hier mit erheiterndem Material den Beitrag abschliessen können, will ich noch kurz berichten, dass mir gestern auf der Kirchenfeldbrücke ein junger Mann entgegenkam, der ein T-Shirt mit einem Spruch trug, welcher mich doch tatsächlich mitten auf dem Fahrrad zum spontanen Lachen brachte. Und zwar sprach das T-Shirt: «Elfen haben doofe Ohren». Wie recht es doch hat!

Die staatsbürgerliche Pflicht

Meine staatsbürgerliche Pflicht ist mir in Form einer Verfügung ins Haus geflattert. Das macht schon Eindruck,  wenn auf diesem offiziell wirkenden Blatt Papier so Sachen geschrieben stehen, wie zum Beispiel: «Es gehört deshalb zu den staatsbürgerlichen Pflichten, dass die Stimmberechtigten […] eingesetzt werden können.», oder: «Der Gemeinderat der Stadt Bern hat Sie […] gewählt.» Potzblitz! Da haben die also am runden Tisch diskutiert, und schliesslich hat der Alex persönlich gesagt, «So, mir wähle jitz, i Stimme für e Mänu Friedli, wär isch derfür?», und am Ende waren alle dafür, und deshalb bin ich nun gewählt? Ich fühle mich gebauchpinselt!

Sogar ein Ernennungsschreiben habe ich als Beilage erhalten, und ein Auszug aus den kantonalen und städtischen Vorschriften.

Aber wofür wurde ich den gewählt, zu was ernannt? Ich will es dir verraten: Ich wurde auserkoren, an den kommenden National- und Ständeratswahlen an Samstag und Sonntag an der Urne zu sitzen und aufzupassen. Dies also ist meine staatsbürgerliche Pflicht, und ich würde die ja sehr gerne wahrnehmen, nur leider passt sie mir so ganz und gar nicht in meinen Terminkalender. So muss ich jetzt wohl oder übel ein Dispensationsgesuch schreiben, und hoffen, dass eine Probe mit der RBB am Sonntag Morgen als zwingender Grund für Absenz akzeptiert werden wird.