Liip heuert Leute

Kennst du Liip? Nun, ich kannte es bisher nicht. Nur eines steht fest: jetzt kenne ich es, und hätte ich nicht bereits einen Job, studierte ich nicht noch, und müsste ich nicht mein Gehirn mit Physik füttern, ich bewürbe mich umgehend!

Liip sucht Leute. Solche, die was von Flash, Java, JavaScript und/oder PHP verstehen.

Besonders sympathisch: Liip setzt auf Open-Source. Liip ist ein Schweizer Unternehmen.
Besonders vertrauenerweckend: Liip hat bereits Projekte realisiert für das Verkehrshaus Luzern, für die Nationalbank, für die SBB (plural!), und sogar für die Feusi (wir erinnern uns: das ist dort, wo man hinfliegt, wenn man spickt).
Besonders offen: Das ganze Team ist mit Foto anschaulich gemacht.
Besonders flexibel: Teilzeitarbeit scheint problemlos möglich zu sein.

Nun mal ehrlich: wer möchte dort nicht arbeiten!

Und weshalb schreibe ich das Ganze? Zum Einen, um einem sympathischen Unternehmen (vielleicht) zu einem potenten Mitarbeiter zu verhelfen. Zum Andern, um (vielleicht) einen (li)iPod zu gewinnen 🙂 .

Ja, spinnt denn unser Parlament!?

Unbegreiflich: Der Nationalrat hat tatsächlich auf den aargauer Büffel und Betonkopf Giezendanner gehört, und das Verbot von Rundstreckenrennen aus dem Strassenverkehrsgesetz gekippt. Dass ich dem Giezendanner nicht grün bin, weiss meine hochwohlgelöbliche Leserschaft natürlich längst. Doch während es früher nur seine fehlenden Manieren waren, die mich auf die Palme brachten, ist es nun die geradezu hirnrissige Blödsinnigkeit! Formel-1-Rennen! Die sollte man nicht in der Schweiz erlauben, sondern weltweit verbieten! Erstens gibt’s kaum etwas langweiligeres, als 2 Stunden lang 20 Autos beim Rundendrehen zuzuschauen, es sei denn, es gäbe eine fürchtebare Massenkarambolage — aber die sind ja selten geworden in letzter Zeit –, und zweitens gibt’s wohl auch kaum eine sinnlosere Verschleuderung von Benzin.

Da kann man bloss noch hoffen, dass der Ständerat vernünftiger ist.

Also ehrlich, was haben sich da die Herren Nationalräte bloss gedacht? Eines ist sicher: wenn ich heute einen söttigen antreffe, dann bremse ich nicht. Dann gebe ich äxtra gas und lasse ihn die gesamte Unbill eines erzürnten Velofahrers spüren! Gopferteli!

Hoferpolo im Hanfsocken

Zwar hat sich Lefey bereits über die schöne Aussicht, die Sigriswil zu bieten hat, ausgelassen, und trotzdem komme ich nicht umhin, ebenfalls ein denkwürdiges Wochenende kurz zu kommentieren. Wochenende ist zwar etwas gar hoch gegriffen, verweilte ich doch lediglich letzten Sonntag für wenige Stunden ob dem Thunersee. Denkwürdig war’s allemal.

Vorallem so die Anreise, die selbstverständlich auf umweltverträglichem Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgte. «Lug, i ha glich rächt gha», flüsterte mir Corni im Bus von Thun nach Gunten ins Ohr, Bezug nehmend auf seine am Bahnhof Bern getätigte Aussage, er habe jetzt grad den Polo Hofer im Zug sitzen sehen, der fahre bestimmt auch nach Thun. Ich liess meinen Blick durch den Bus schweifen — und wer sass da, sonnenbebrillt, bekoffert und belederjackt? Tatsächlich der Polo National höchstpersönlich. Gelangweilt (oder routiniert?) schaute er aus dem Fenster, und dies gab mir die hervorragende Gelegenheit, mir seine Socken näher anzuschauen. Rot waren die. Rot mit einem schwarzen Hanfblatt draufgestickt. Das passt, dankt er doch auf der Buebetröim-CD allein und ausschliesslich «dem Hanf».

In Oberhofen stieg er aus, und unsere kleine Anekdote kommt damit auch schon zu ihrem abrupten Ende.

Hast du mehr erwartet? Solltest du nicht. Zumindest nicht bis nächsten Freitag. Da werde ich physikgeprüft. Deshalb stürze ich mich nun wieder auf die Bücher, und mit einem Fritteli findet Fysik foll falsch, freitags entlasse ich dich in den späten Nachmittag. Gute Nacht.

Sone blödi Moore!

Er hat sich sträflich aufgeregt, und mir auferlegt, darüber zu berichten. Ich will der Aufforderung nachkommen, und seinem Verlangen nach öffentlicher Brandmarkung fehlbarer Personen Folge leisten.

Folgendermassen: Im Nelson’s Pub zu Bern befanden wir uns, und töggelten uns die Seele aus dem Leib. Gebracht hat’s nix, unsere Gegner waren überstark, und im Ganzen habe ich wohl während einer Stunde sagenhafte zwei Tore geschossen. Item. Das war ja auch nicht der Stein des Anstosses.

Nach der fatalen Leistung im Bereich Tischfussball verlegten wir unsere Tätigkeit ins Feld der Computerspiele, und vertrieben uns unsere Zeit mit teurem Geld an einem dieser Automaten, die etliche spannende Spiele beherbergen. Um fünf vor zwölf wurde es langsam ungemütlich: «Wir schliessen in zehn Minuten!», tat uns die eine Bedienung kund, diejenige, die fliessend kalt und warm Hochdeutsch spricht und sowieso wahrscheinlich neu ist im Nelson, denn wir hatten sie noch nie dort gesehen, und uns — Stammgäste, die wir nun mal sind — wäre sie ja wäger aufgefallen, arbeitete sie denn schon länger dort. Item. Wir nickten artig und spielten eifrig weiter.

Um zwölf kam sie dann wieder, knappe 10 Sekunden, nachdem wir den letzten Zweifränkler in den Automaten eingeschossen hatten: «So, wir schliessen! Wollt ihr das Geld zurück? Geht jetzt, wir schliessen! Wenn Ihr das Geld zurück wollt, das geht dann auf unser Trinkgeld, ich fände das ja schon ziemlich asi, aber bitte!» Ungefähr so hat es sich angehört. Wir konnten kaum zuhören, fachsimpelten wir doch gerade darüber, ob die gesuchte Hauptstadt nun Ouagadougou, Abu-Dhabi oder Riad sei, und sowieso reute uns der investierte Zweifränkler derart, dass wir kaum «Papp» sagen konnten, ehe wir unsanft hinauskomplimentiert worden waren. «I hätt itz aber das Gäut wöue!», tat mir der Corni in der Laube kund — denn wir hatten uns nicht dafürgehalten, «asi» zu sein –, und auch ich musste eingestehen, dass ein zehnsekündiger Spielspass doch eine arg dürftige Ausbeute für zwei investierte Franken seien. Es tut unbedingt Not, dass der Nelson-Chef, der sich — und das muss nun einfach gesagt sein — stets absolut korrekt, und dem Corni gegenüber sogar kollegial, verhält, von der Unfreundlichkeit seiner neuen deutschen Dauerwellebedienung erfährt. Sowas geht doch auf keine Kuhhaut, so behandelt man keine Gäste, und schon gar nicht Stammgäste, die wir nun mal sind!

Item. Das war ja nicht einmal das einzige, was heute Abend Grund zur Veranlassung gegeben hätte. Bevor wir nämlich Fuss setzten in jenes unglückselige Lokal, spielten wir, und zwar Schach. Zuerst versuchten wir es auf der kleinen Schanze. Es gibt dort nämlich ein grosses Schachbrett am Boden, und einen Kasten mit den dazugehörigen Figuren. So dachten wir. Sowie wir den Kasten öffneten, wurden wir eines Besseren belehrt: keine einzige Dame zeigte sich, von den schwarzen Figuren fehlten auch noch ein Bäuerchen, und die weissen vermissten mindestens einen Turm und ein Rössli, oder war’s ein Läufer? Jedenfalls stellte die mangelhafte Präsenz von Spielfiguren ein unüberwindliches Hindernis dar, so dass wir den Ort zu verlassen gezwungen waren, und uns ein anderes Schachbrett, mit komplettem Figurensatz, aussuchen mussten. Ein solches fanden wir dann zwar auf der Bundesterrasse, trotzdem ist es eine Sauerei, wenn Schachfiguren entwendet werden. Wäre ich juristisch bewandert, und könnte ich es mir leisten, ich erstattete Anzeige gegen Unbekannt, wegen Blödsinns und Unfugs.

Und dann war da noch die Schnitzeljagd… die hat zwar nichts mit dem heutigen Abend zu tun, aber erwähnenswert ist sie allemal: Ich kam heute Nachmittag ins Büro, und fand ein Post-It am Bildschirm mit (ungefähr) dem folgenden Text: «Suchst du deine Tasse? Hinter dem Schirm ist nicht nur Mist!» Was hatte das zu bedeuten? Ich schaute suchend umher — und prompt entdeckte ich, dass mein Kaffeetasse fehlte! Dezi grinste teuflisch, und ich wusste, was los war: ich hatte eine lange Suche nach der entführten Tasse vor mir. Der erste Hinweis war ja noch einleuchtend, das nächste Post-It befand sich hinter meinem Bildschirm. Spätestens beim 15. Zettel aber wurde es haarig. Der Wortlaut lautete ungefähr so: «Die Quersumme der 5. Primzahl entgegen G. Eine harte Platte.» Die Quersumme der 5. Primzahl (11) hatte ich bald einmal herausgefunden. Dass mit dem «G» die Erdanziehung gemeint war, sogar darauf kam ich, ich bin ja nun mechanisch gebildet. Dass aber mit der «harten Platte» eine Harddisk gemein sein könnte, das habe ich nicht ohne Hilfe herausgefunden. Und sowieso stünde meine Bürokaffeetasse immer noch hinter den 6 Ordnern, wenn mir der Urheber dieser Schnitzeljagd nicht tatkräftig zur Seite gestanden wäre. Abschliessend kann ich nur sagen, dass dies eine ganz lustige Idee ist. Verstecke doch einmal deinem Bürokollegen die Computermaus, und führe ihn mit Post-Its über 100 Umwege zum Ziel! Es ist durchaus amüsant, und sorgt für den einen oder anderen Lacher!

Gewissensberuhiger

In einem Tag ist’s eine Woche her. Mich plagt das schlechte Gewissen meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft gegenüber, also emittiere ich wieder mal Geschreibsel.

Ich war ja nicht weg. Nur hatte ich vieles um die Ohren, und noch immer schwirren mir dieselbigen davon. Da wurde im Verlaufe der letzten Woche programmiert (eigentlich immer), musiziert (Dienstags, Mittwochs, Donnerstags, Freitags und morgen), konzertiert (heute 3 Mal, morgen 1 Mal), diskutiert (immer wieder hitzig, vor allem übers Mittagessen) und sich-echauffiert (weshalb, in Gottes Namen, werden 2.4 Tonnen schwere Autos produziert, die lediglich eine Nutzlast von lächerlichen 300 kg verkraften können?).

Wenden wir uns anderen Dingen zu, die meine Galle wieder beruhigen. So habe ich heute elektronische Post in meinem Spam-Ordner gefunden. Frau «Katarzyna Chec, polnische Staatsbürgerin», schreibt mir, sie sei «mit Herrn Jozef Chec verheiratet». Im gleichen Satz tut sie mir Kund, ihr Ehegatte sei 2005 verstorben. In Polen kann man also mit Toten verheiratet sein, und das über mehrere Jahre hinweg.

Weiter geht’s: «Vor kurzem erfuhr ich von meinem Arzt, dass ich die nächsten acht Monate nicht überleben werde». Ah, dann hoffen wir doch, dass es im 9. Monat wieder besser geht. Sie erzählt von einem Haufen Geld, den sie mir gerne zuschanzen möchte, damit ich ihn wohltätig einsetzte: «Ich möchte, dass das Geld für Weisenheime, Witwen oder andere Menschen in Not benutzt wird.» Weisenheime. Das sind jene Einrichtungen, in denen alle diese unzähligen Weisen hausen, die man sonst einfach nirgends unterbringen kann. Diese Weisen sind ja auch eine regelrechte Plage, wissen immer alles besser und wollen stets das letzte Wort haben. Es ist nur recht und billig, sie in Heime zu stecken. Ich unterstütze diese Idee.

Nun kommt’s faustdick: «Ich habe diese Entscheidung getroffen weil (…) die Verwandte meines Mannes keine Christen sind und noch schlimmer, sie haben meinen Mann getötet um an sein Eigentum zu kommen.» Ah, jemanden Umbringen ist also tatsächlich schlimmer, als kein Christ zu sein? Und ich dachte immer, Gott verlange bedingungslosen Religionsgehorsam!

Schliessen tut das Plädoyer für fanatisches Christentum und dubiose Geldgeschäfte mit folgendem Satz: «Mein Glück ist, dass ich das Leben einer würdigen Mutter gelebt habe.» Öhm… kehren wir zurück zum Anfang und führen uns folgende Aussage über sie und ihren Mann zu Gemüte: «Wir waren elf Jahre verheiratet und haben keine Kinder.» In Polen ist es demnach auch möglich, keine Kinder zu haben, und trotzdem Mutter zu sein. Fürwahr, ein Land der Wunder!